Heike Blümner und Jacqueline Thomae / Eine Frau – ein Buch

Mein großer Bruder ist mindestens so ein Buchjunkie wie ich, nennt eine wirklich beeindruckende Privatbibliothek sein Eigen und schenkt mir mit schöner Regelmäßigkeit Bücher, die ich mir vermutlich nie selbst kaufen würde :-D.

Ein solches Buch ist das in drei Farben erhältliche „Eine Frau- ein Buch“ (ich habe übrigens die cremefarbene Ausgabe bekommen), eine Art Ratgeber für alle nur erdenklichen Lebenslagen.

Kurzbeschreibung:
Frauen pflegen andere Vorlieben und Interessen als Männer und nicht nur das: Zwei Frauen in einem Raum können durchaus drei verschiedene Meinungen hervorbringen. Deshalb richtet sich dieses Buch an die neugierige und faktverliebte Frau. An die, die wissen möchte wie man an der Börse spekuliert und einen Striptease tanzt ohne peinlich zu wirken. An die, die sich fragt wie sie einen Heiratsantrag ablehnt oder Sterneköchin wird. Und an die, die zumindest theoretisch durchspielen will, wie man als Frau den Ironman macht, einen LKW einparkt, seine Memoiren verfasst, oder sich heilig sprechen lässt. Dieses Buch verrät mehr Geheimnisse als die beste Freundin, kümmert sich wie eine Mutter, durchschaut die Rivalin, überzeugt die Chefin, treibt an wie ein Personal Trainer, erstaunt die Anwältin und lästert wie der schwule Freund. Selbst auf die Frage in welche Handtasche sie dieses Buch stecken soll, wird jede Frau hier eine Antwort finden.

Meinung:
Das Buch ist in Abschnitte unterteilt, die so schöne Überschriften tragen wie „Die Frau zuhause“, „Die Frau mit Mann“, „Die Frau ohne Mann“ oder „Die Frau und das Alter“.
In den jeweiligen Abschnitten findet man dann meist recht kurze und verständlich bis amüsant verfasste durchnummerierte Artikel.

Mein Favorit ist aus der Rubrik „Die Frau zuhause“ der Artikel „Gelassen mit Spinnen umgehen“. Wobei ich auf die Info, dass man pro Haus von 200- 300 Spinnen ausgeht, wirklich hätte verzichten können. Da ich in einem Chalet wohne, kann man die Zahl wahrscheinlich locker verdoppeln und … nein, ich hör jetzt auf damit, sonst bekomm ich noch Schnappatmung.
Jedenfalls gefällt mir, wie der Artikel an die Vernunft appelliert und sehr schön sachlich wider die Spinnenhysterie argumentiert. Der Tipp mit dem Glas und der Postkarte wird nun in diesem Haus konsequent angewandt – wenn auch nicht von mir, sondern vom Mann 😀 Leider trägt er die Spinne nicht, wie im Buch erklärt, 30 Meter vom Haus weg, aber da arbeite ich noch dran.

Nicht alle Artikel entsprechen meinen Interessensgebieten, für vieles bin ich schlicht zu wenig Tussi, aber informativ sind sie alle zu lesen und ich habe einiges dazu gelernt.
Allzu viel Tiefgang darf man allerdings nicht erwarten, aber ich glaube, das war auch nicht das primäre Bedürfnis der Autorinnen ;-).
Ganz davon abgesehen ist das Buch optisch sehr gelungen dank Einband, Lesebändchen und geschwärzten Seitenrändern, es liegt wirklich angenehm in der Hand und sieht im Regal sehr gut aus (ich habe in meiner Buchaufstellung in einem Regal auf jegliche Systematik verzichtet, dort stehen einfach nur die Bücher, die ich von meinem Bruder bekommen habe und ich muss gestehen, dieses Regal ist optisch wirklich das ansprechendste von allen).

Bewertung:
Die Idee hinter dem Buch gefällt mir, auch wenn man inhaltlich sicher noch einiges hätte anders machen können. Als Geschenkidee finde ich es sehr schön, selbst kaufen würde ich es mir eher nicht. Solide 3 Sterne.

Titel: Eine Frau – ein Buch
Autorinnen: Heike Blümner und Jacqueline Thomae
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Süddeutsche Zeitung / Bibliothek
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3866156524

13 Gedanken zu „Heike Blümner und Jacqueline Thomae / Eine Frau – ein Buch

    1. Grete_o_Grete Autor

      😀 Und grad sind diese großen unterwegs, deren Beine aussehen wie dünne Äste *schauder*. Ich will jetzt gar nicht ins Detail gehen, wo ich schon überall Spinnen angetroffen habe, aber eins hab ich gelernt: Permanente Konfrontation hilft bei mir NICHT gegen den Ekel.

      Antwort
  1. Winterkatze

    Das Buch gehört – trotz der schönen Aufmachung – wohl eher in den Bereich, den ich konsequent meide. Ich befürchte dabei immer, dass die Bücher zu sehr für „typische Frauen“ geschreiben wurde, deren größtes Problem wohl die Pflege ihrer fünfhundert Paar Schuhe ist.

    Und was das Thema Spinnen angeht: Ich empfehle eine Wohnung mit einer Außentoilette in einem Pferdestall, dann kommt man ganz schnell über die Spinnenhysterie hinweg … *g*

    Lustig finde ich es, dass es das Buch in drei Farben gibt! 😀

    Antwort
    1. Grete_o_Grete Autor

      Mir hat mal eine wohlwollende Seele ein Buch mit dem Titel „Wie Sie in High Heels unfallfrei eine Glühbirne auswechseln: Die ultimative Style-Bibel“ geschenkt. Für mich fast schon ein Horrorbuch, kann man wirklich so sehr Tussi sein, um sich dafür begeistern zu können? Also ich bin so nicht und fand es einfach nur doof. Dagegen erscheint mir im direkten Vergleich „Eine Frau – ein Buch“ wirklich schon anspruchsvoll 😉 und vor allem sind wirklich Artikel drin, die ich absolut informativ fand und aus denen ich was lernen konnte. Naja, ok, aus dem Highheel-Buch hätte ich vielleicht auch was lernen können, aber da wollte ich nicht ;-).

      Ich kenne aus meiner Kindheit noch Außentoilette im Kuhstall, aber wie man sieht, hat das keinen nachhaltigen Nutzen in Hinblick auf meinen Spinnenekel gebracht 😀 Traurig, aber wahr, was Spinnen angeht, bin ich doch ein Mädchen.

      Antwort
      1. Winterkatze

        Argh, da finde ich den Titel ja besonders abschreckend! Da schließe ich mich an, aus solch einem Titel würde ich nichts lernen wollen! 😉 Ich habe mir ja mal von Bruce Darnell „Drama, Baby, Drama“ angetan und konnte mich neben dem Aufregen („Welche normale Frau braucht denn bitte sowas in ihrem Kleiderschrank?“) immerhin über den Schreibstil (sehr viel amerikanisch gefärbtes „Du musst an dich glauben“) amüsieren.

        Ohje, die Kuhstalltoilette hat nichts gebracht? Dann ist es wirklich schlimm bei dir! Seit der Wohnung im Pferdestall bin ich ganz tapfer – ich kreische nur nach meinem Mann, wenn sich ein sehr dickes haariges Biest in die Dusche verirrt hat, in der ich gerade unbekleidet und nass drinstehe. 😉

        Antwort
        1. Grete_o_Grete Autor

          Immerhin hab ich mir das laute Kreischen abgewöhnt, seit wir hier leben! Wir haben ja auch Kühe bzw. Schafe auf der Wiese hinterm Haus, dann das Holzhaus an sich, Natur pur eben und da gehören auch Spinnen dazu. Bei den meisten Spinnen bleibe ich inzwischen wirklich ruhig, aber diese dicken Biester mit den dicken, braunen Beinen *schauder*… nee, geht gar nicht! Vor allem kommen die immer ohne Vorwarnung unter dem Sofa rausgekrabbelt oder sitzen im Handtuch oder der Decke, bah!

          Bruce Darnell? 😀
          Der kann bestimmt in Highheels jede Glühbirne unfallfrei auswechseln *g*

          Antwort
          1. Winterkatze

            Hm, ich glaube, du hast deine Katzen noch nicht gut genug trainiert! Unsere vier schaffen es in der Regel die Spinnen vor mir zu entdecken – und dann muss ich mir nur noch über das Wegfegen der Beine Gedanken machen. 😉

            Ich bin mir sicher, Bruce Darnell würde für diese Tätigkeit sogar extra Highheels anziehen! Naja, wenn er eine Frau wäre, denn da hat er ganz konkrete Vorstellungen, was diese zu tragen hat. ;D

            Antwort
            1. Grete_o_Grete Autor

              Meine Miezen entdecken die Spinnen auch, aber leider halten sie sie entweder für tolles Spielzeug und wollen mir dann auch gleich zeigen, wie man damit spielt oder es besteht das Problem, dass die Miezendamen nicht fliegen können (die Decke im Wohnzimmer ist zum Teil 4m hoch und natürlich komplett aus Holz, wie auch alles andere – ein wahres Spinnenparadies). 😀

              Würde mich ja nun schon interessieren, was für Herrn Darnell das perfekte Spinnenjagdoutfit wäre *lach*

              Antwort
              1. Winterkatze

                Nach dem Lesen seines Buches habe ich das Gefühl, dass er dir mit Perlenhalskette und Handschuhen antworten würde – aber vielleicht würde auch die eine perfektsitzende Jeans reichen, die jede Frau in ihrem Schrank haben darf! 😉

                Ui, vier Meter hohe Decken – cool! 😀 Hm, vielleicht brauchen deine Katzen einfach nur ein paar sehr hohe Kratzbäume, um da auf Spinnenjagd zu gehen. *g*

                Antwort
                1. Grete_o_Grete Autor

                  Hach, wenn das ginge… 😀 Die Decke ist ja nur teilweise so hoch, weil es eine Schräge ist. Bisschen kompliziert zu erklären. Es gehen auch überall Holzbalken durchs Haus, auf denen die Katzen rumklettern und jagen können, aber die blöden Mistspinnen sind natürlich immer da, wo sie unerreichbar sind!

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