Archiv für den Monat Dezember 2010

…auf ein Neues!

Die Zeit verfliegt und schon wieder ist ein Jahr vorbei.
An dieser Stelle möchte ich allen, die regelmäßig hier vorbei schauen, herzlich danken!
Vielen Dank für eure Kommentare, Empfehlungen und das Feedback, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Für 2011 wünsche ich uns allen neben der Erfüllung persönlicher Vorhaben vor allem haufenweise gute Lektüre. Kommt alle gut in das neue Jahr!
Und ansonsten halte ich es mit den Neujahrsvorsätzen eher mit Erich Kästner und überlasse ihm die abschließenden Worte:

Man soll das neue Jahr nicht mit Programmen
beladen wie ein krankes Pferd.
Wenn man es allzu sehr beschwert.
bricht es zu guter Letzt zusammen.

Je üppiger die Pläne blühen,
umso verzwickter wird die Tat.
Man nimmt sich vor, sich zu bemühen,
und schliesslich hat man den Salat!

Es nützt nicht viel, sich rot zu schämen.
Es nützt nichts und es schadet bloss,
sich tausend Dinge vorzunehmen.
Lasst das Programm! Und bessert euch drauflos!

[Erich Kästner]

Die liebe Technik…

Manchmal hilft alles Schreien und Toben, Drohen und Jammern nichts: Wenn die Technik streikt, streikt die Technik.

©Amy McTigue / Flickr unter CreativeCommons 2.0- Lizenz

Amy McTigue / Flickr unter CreativeCommons 2.0- Lizenz

So ging es mir in den letzten Wochen, mein eigenes Blog hatte mich sozusagen ausgesperrt und niemand wusste so recht, wieso warum weshalb.
Genauso weiß auch jetzt niemand, weder ich selbst noch die Leute vom WP-Support, wieso das Blog auf einmal wieder normal funktioniert.
Aber die Hauptsache ist ja, dass es wieder funktioniert (und hoffentlich nicht nur temporär).
Zwar konnte ich euch so kein frohes Fest wünschen und auch die Rezensionen sind erst einmal eine Weile liegen geblieben, aber ich freue mich dennoch, in diesem Jahr nun überhaupt noch einmal etwas schreiben zu können ;-).
Ich hoffe jedenfalls, dass jeder von euch ein wunderschönes und entspanntes Weihnachtsfest hatte und dass ihr mehr oder weniger reichlich mit Wunschlektüre beschenkt wurdet.
Beklagen kann ich mich selbst nicht, ich habe einige wunderschöne Bücher bekommen, die schon länger auf meiner Wunschliste standen.
Einzig mein lieber großer Bruder ist wieder ein wenig aus der Reihe getanzt und wer wissen will, mit welch unliebsamen Buchgeschenken er mich beglückt hat, der braucht nur bei Friederike im BlauRaum unter den Kommentaren nachschauen. 😉

Jane Eagland / Mein Herz so wild

Inhalt:
Ein junges Mädchen wird um 1870 herum in die englische Irrenanstalt Wildthorn Hall eingeliefert. Auf ihren Einlieferungspapieren steht der Name Lucy Childs, doch sie selbst behauptet, Louisa Cosgrove zu sein und sich zu Unrecht in der Klinik zu befinden. Niemand glaubt ihr und so muss sie sich in den Anstaltsalltag einfügen, der brutale Wärterinnen und unzumutbare Zustände bereit hält. Doch ist sie wirklich nervenkrank oder handelt es sich vielleicht um eine Verschwörung? Vielleicht, weil sie einfach nicht so sein will, wie eine Frau sein soll …?

Meinung:
Zu Beginn des Buches weiß man nicht:
Handelt es sich nun um Lucy oder um Louisa? Ist die junge Frau wirklich verwirrt und zu Recht in der Anstalt oder etwa doch nicht?
Leider hält diese spannende Fragestellung nicht allzu lange an, denn schon anhand der Einschübe aus der Vergangenheit erkennt man bald, um wen es sich bei der jungen Frau handelt und es lässt sich auch schnell die Ursache ihres Dilemmas erahnen.
Die Geschichte plätschert vor sich hin. Die Stellen, die eigentlich als Spannungsgipfel hätten enden sollen, kamen so kaum zur Geltung, die Erzählweise wirkte auf mich recht eintönig.

Im Interesse all jener, die das Buch noch lesen möchten, setze ich heute erstmals einen Spoiler, denn es ist mir ausnahmsweise nicht möglich, meine Meinung zu formulieren, ohne auf die Handlung einzugehen. Wer also weiter lesen möchte, braucht nur den folgenden weißen Abschnitt markieren und schon wird der Text lesbar ;-).

Mir fiel es insgesamt sehr schwer, mich auf diese Geschichte einzulassen.
Zum einen lag das an der Erzählweise; ich bin kein Fan von Präsensschilderungen.
Zum anderen aber wurde ich auch inhaltlich nicht warm mit diesem Buch. Möglicherweise liegt das auch daran, dass mein derzeitiger Arbeitsschwerpunkt die Psychiatriegeschichte ist und das, was ich über Nervenheilanstalten im 19. Jahrhundert weiß, mit diesem Buch nur mäßig konform geht. Grade unter dem Aspekt, dass sich das Buch an jugendliche LeserInnen wendet, werde ich mit der Schilderung der Geschehnisse in der Anstalt nicht glücklich.

Die Hauptfigur ist für mich in jeder Hinsicht „too much“:
Sie ist klug, sie ist emanzipiert, sie ist entschlossen. So weit so gut. Doch diese ganze Anstaltsschilderung (de wirklich so ziemlich jedes Psychiatrieklischee bedient, das sich bis heute in den Köpfen der Menschen gehalten hat…), die Tatsache, dass sich die Protagonistin immer wieder von allen anderen abhebt, immer wieder besonderer als besonders ist, sich mit Gewalt befreit und schlussendlich sämtliche Konventionen sprengt, indem sie nicht nur Medizin studiert, sondern auch noch die gleichgeschlechtliche Liebe auslebt, das war mir einfach zu viel und dadurch wirkte das Buch auf mich sehr unrealistisch. Etwas weniger dick aufgetragen, ein paar weniger bediente Klischees oder auf weniger Punkte fokussiert, wäre die Geschichte runder und zu Herzen gehender geworden. Manchmal ist weniger eben wirklich mehr.

Der erste Satz:

Die Kutsche holpert in den ausgefahrenen, vom strömenden Novemberregen überfluteten Spurrinnen dahin.

Bewertung:
Von mir gibt es für „Mein Herz so wild“ leider nur zwei Sterne.

 

Autorin: Jane Eagland
Titel: Mein Herz so wild
Originaltitel: Wildthorn
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3423248396 Pick It!
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre

Herzlichen Dank an DTV für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

[weggelegt] Fay Weldon / Was Frauen glücklich macht

Würde bitte jemand diese Buchpechsträhne beenden?

Nun also das dritte Buch, das ich in knapp 2 Wochen weggelegt habe, weil es einfach nicht mehr auszuhalten war.
Angeblich soll dieses Buch amüsant sein und charmant und aufgeklärt und emanzipiert und was weiß ich noch alles. Also entweder habe ich diesbezüglich Wahrnehmungsstörungen oder diejenigen, die sich diese werbeträchtigen Schlagworte überlegt haben.
Wer auf uralte alte Klischees steht und der Meinung ist, dass Frauen den Männern unterlegen und überhaupt bedauernswerte und hilfsbedürftige Wesen sind, die bestenfalls hübsch aussehen können, den macht dieses Buch vielleicht glücklich.
Mich nicht!

John Katzenbach / Der Professor

Kurzbeschreibung:
Der pensionierte Psychologieprofessor Adrian Thomas bekommt von seinem Arzt eine niederschmetternde Diagnose: Demenz. Damit haben sich seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Vor seinem inneren Auge erscheint die Schreckensvision seines unaufhaltsamen, unheilbaren Abgleitens in die Dunkelheit. Verstört blickt der alte Mann auf die Straße hinaus und sieht in der anbrechenden Dämmerung ein vielleicht sechzehnjähriges Mädchen vorübereilen. Gleichzeitig rollt ein Lieferwagen heran, bremst ab und beschleunigt wieder: Das Mädchen ist verschwunden. Der alte Professor ist verwirrt. Hat er gerade eine Entführung beobachtet? Wenn es tatsächlich ein Verbrechen war, muss er handeln. Die Frage ist nur, wie. Kann er noch klar genug denken, um das Mädchen zu finden?

Quelle: Droemer Verlag

Meinung:
Dies war jetzt mein viertes Buch von John Katzenbach und ich stehe etwas ratlos da.
Zwei seiner Bücher fand ich fantastisch, eins habe ich nicht einmal vollendet, weil es mich doch eher gelangweilt hat.
Nun kommt „Der Professor“ mit einer sehr zeitgemäßen Story über Sensationsgier und den ungesunden weltweiten Medienkonsum, über Brutalität, Psychoterror und die geistige Gesundheit, die so fragil und früher oder später dem Verfall preisgegeben ist. Eine solide Story. Eigentlich. Von einem Autoren, der sein Handwerk beherrscht. Eigentlich.

Und dennoch hat mich das Buch nicht überzeugt.
Ich habe nicht, wie z.B. bei „Die Anstalt“, das Buch kaum aus der Hand legen können und vollkommen gefesselt bis in die tiefe Nacht hinein gelesen. Es war eher so ein „na dann les ich eben noch ein paar Seiten…“ und deswegen habe ich für das Buch auch außergewöhnlich lange gebraucht (für meine Verhältnisse).
Andererseits habe ich es aber auch nicht wie bei „Der Fotograf“ irgendwann genervt zur Seite gelegt.
Das Buch hat mich einfach nicht gepackt, die Lektüre verlief eher schleppend und schon lange, bevor im Buch die „Hostel“-Filme erwähnt wurden, hatte ich den Gedanken, ob Katzenbach sich nicht vielleicht ein bisschen zu sehr von genau solchen Filmen hat inspirieren lassen; vieles kommt einem Fan dieses Filmgenre einfach bekannt vor.

Die Handlung des Buches bietet wenig Überraschungseffekte, den Spannungsbogen empfinde ich auch nicht als so richtig gelungen, insgesamt ist alles einfach zu gradlinig und auch ein Stück weit zu vorhersehbar. Zudem fehlt mir am Ende etwas, denn auf das weitere Schicksal einer der zwiespältigeren Hauptfiguren wird nun so gar nicht eingegangen, obwohl mich das sehr interessiert hätte – schade.

Sicherlich ist die Story -junges Mädchen wird entführt, gequält, missbraucht, alter Mann wird parallel dazu allmählich vom Wahnsinn heimgesucht und von der Demenz zerfressen – an sich erschütternd, doch leider ist es John Katzenbach in meinen Augen nicht gelungen, das vollständig rüber zu bringen und mich als Leser an die Geschichte zu binden.

Was ich jedoch als sehr positiv herausheben möchte, ist zum einen der sehr schöne Schutzumschlag, der nicht nur gut zum Inhalt passt, sondern auf der Innenseite auch ein Katzenbach-Interview enthält. Zum anderen habe ich es als sehr angenehm empfunden, dass bei den wirklich harten Geschehnissen quasi ausgeblendet wurde. Das wirkliche Grauen wird nicht plastisch bis ins kleinste Detail geschildert, wie es leider bei vielen Thrillern mittlerweile an der Tagesordnung ist. Katzenbach überlässt es dem Leser, ob und wie er sich Gedanken zu manchem Ereignis im Buch machen möchte, er behandelt den Leser, aber auch das Geschehen selbst mit Respekt und Zurückhaltung und das hat heute fast schon Seltenheitswert.

Der erste Satz:

„Als die Tür aufging, wusste Adrian, dass er tot war.“

Bewertung:
Ich habe mich lange auf das neue Katzenbach-Buch gefreut und bin vielleicht auch wegen der Vorfreude vom Buch selbst nun ein wenig enttäuscht. Von mir gibt es für „Der Professor“ leider nur zwei Sterne.

Herzlichen Dank an den Droemer Verlag für dieses Leseexemplar.

 

Autor: John Katzenbach
Titel: Der Professor
Originaltitel: What Comes Next
Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Verlag: Droemer
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3426198247

Philippe Nessmann / Absturz in den Anden

Stefanie von den Bücherkindern hat mir dieses Buch netterweise zur Verfügung gestellt, herzlichen Dank dafür (nicht nur in meinem Namen 😉 )!

Henri Guillaumet ist 14 Jahre alt, als er seine Berufung findet: das Fliegen.
Im Jahr 1916 ist das alles andere als gewöhnlich, Flugzeuge gibt es noch nicht allzu lange und der Weg zum Piloten ist hart und kostet viele Anwärter das Leben. Doch Guillaumet schafft es und erfüllt sich seinen Traum, wird zunächst Flieger bei der Armee, später dann bei der neugegründeten Luftpost. Diese bringt ihn schließlich nach Südamerika – wo er und sein Flugzeug am 13. Juni 1930 über den Anden als vermisst gemeldet werden.
Antoine Saint-Exupéry und Jean Mermoz, enge Freunde Guillaumets, begeben sich auf die verzweifelte Suche nach dem Verunglückten, doch um zu überleben, muss dieser sein Schicksal selbst in die Hand nehmen…

Phillippe Nessmann ist ein sehr gründlich recherchiertes und feinfühliges Buch über den in Frankreich noch heute hoch verehrten Henri Guillaumet und die Anfänge der Luftpost gelungen. Statt nüchtern zu berichten, lässt Nessmann die Freunde und Gefährten Guillaumets und natürlich den Flieger selbst zu Wort kommen.
Das Buch zeichnet sich durch eine lebendige, bildhafte Sprache aus, die auch für Kinder gut verständlich sein dürfte (wenn man von einigen veralteten Begriffen wie „Kinematograph“ absieht, die sicherlich elterlicher Erläuterung bedürfen).

Besonders gelungen und erwähnenswert ist die Dokumentation „Die Pioniere der Luftpost“, die in der Mitte des Buches zu finden ist und kurze Lebensläufe und Fotos der Piloten enthält sowie Abbildungen der Flugzeuge und Erläuterungen rund um das Thema Luftpost.

Von mir gibt es für dieses Buch, das sich mittlerweile in den Händen meiner Neffen befindet, die Höchstnote.

Tipp: Philippe Nessmann hat noch weitere historische Romane für Kinder und Jugendliche verfasst, die sich durch eine ebenso lebendige Sprache und hervorragende Recherche auszeichnen.

 

Autor: Philippe Nessmann
Titel: Absturz in den Anden
Originaltitel: A l‘ assaut du ciel
Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: Kerle in Herder
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3451709920
empfohlenes Alter: 10 – 15 Jahre

Ein Bauwerk, das aus Büchern gemacht…

Im Kanton Waadt in der schönen Westschweiz gibt es das Kloster Romainmôtier. Dabei handelt es sich um ein Benediktinerkloster, das der Legende nach bereits im 5. Jahrhundert errichtet wurde – damit ist es das älteste Kloster der Schweiz.

Neben dem schönen Klosterbau gibt es auf dem Gelände allerdings noch ein etwas anderes, nicht minder beeindruckendes Bauwerk, bei dem man als Buchjunkie nicht so recht weiß: aufheulen oder vor Begeisterung juchzen? 😉

 

Buchbauwerk im Kloster Romainmôtier / © https://buchjunkie.wordpress.com , Bücher, Buch, Buchturm, Kloster

 

 

 

Kennt Ihr ähnliche Buchbauwerke?

[weggelegt] Philipp Vandenberg / Die Pharaonin

Inhalt:
„Die Pharaonin“ soll das Leben der ägyptischen Königin Hatschepsut schildern, ihr schwieriges Verhältnis zum Gemahl und Halbbruder und ihre Liebschaften.

Meinung:
Hätte ich mir nicht fest vorgenommen, bei weggelegten Büchern nicht zu bewerten, würde ich jetzt liebend gerne ein dickes, fettes „0 Sterne“ verkünden.
Philipp Vandenberg gilt als Meister des historischen Romans – wirklich? Ich mein: ernsthaft? Das ist jetzt mein erstes Buch von ihm gewesen und ich habe keinerlei Bedarf nach den anderen.
Das ist kein Buch über das alte Ägypten, sondern eher ein Soft-Porno und auf solche Bücher kann ich ganz gut verzichten. Langweilige, fade Charaktere, ein Schreibstil, der diese Bezeichnung nicht verdient hat – Königin Hatscheput dürfte in ihrer Pyramide routiert haben, dass ihr Name für so etwas missbraucht wird.
Einfach nur schlecht, weg damit.

Melanie Benjamin / Alice und ich

Inhalt:
„Ach, ich bin es leid, Alice im Wunderland zu sein. Klingt das undankbar? Aber ich bin es wirklich leid.“

Alice Pleasance Liddell Hargreaves ist die zweitälteste Tochter des Dekans von Oxford und wächst mit ihren zahlreichen Geschwistern in der kleinen Universitätsstadt auf. Der Vater ist selten anwesend, die Mutter streng und unterkühlt. Da kommt die Freundschaft zu dem 20 Jahre älteren Mathematikprofessor Charles Lutwidge Dodgson (bekannter unter seinem Künstlernamen Lewis Carroll) grade recht, der Alice und ihre Schwestern Ina und Edith auf Ausflüge mit nimmt und ihnen viele unterhaltsame und abenteuerliche Geschichten erzählt. Besonders zu Alice, die anders ist als ihre Schwestern, verbindet ihn eine enge Freundschaft und sie ist es auch, die ihn zu einer besonderen Geschichte inspiriert. Es ist ebenfalls Alice, die Dodgson bittet, diese eine besondere Geschichte aufzuschreiben, die ihrer beider Leben für immer verändern soll, denn Dodgons „Alice im Wunderland“ wird bald zum bekanntesten Kinderbuch der Welt.
Doch das Leben von Alice ist nicht nur wunderbar, birgt nicht nur schöne Abenteuer und auch das Wunderland existiert für sie nur in dem Buch, das sie erst im hohen Alter selbst lesen wird…

Meinung:
Ein Buch über die wahre Alice- da konnte ich nicht lange widerstehen und ich gebe zu, ich habe mich auch ein bisschen in diesen wunderschönen Schutzumschlag verliebt.
Melanie Benjamin hat ein wunderbares Buch geschaffen, das vor allem von seiner gefühlvollen Sprache lebt und das den Zeitgeist des viktorianischen Zeitalters vortrefflich eingefangen hat.
Es ist in drei Abschnitte unterteilt, die sich dem Leben der kleinen Alice, der Jugendlichen und der alten Frau widmen. Jedes Kapitel wird von einer Fotografie eingeleitet, sodass Alice beim Lesen wirklich lebendig wird und man immer ihr Gesicht vor Augen hat.

Ich kann mich nicht an viele Bücher erinnern, die es geschafft haben, mich zum Weinen zu bringen.
Eins davon waren „Die Leiden des jungen Werther“ (ich war 15, emotional aufgewühlt, da kann einen dieses Buch schon mal abschießen), ein anderes war „Die Bücherdiebin“ und kurz danach „Das Buch der verlorenen Dinge“. Zwischen Werther und den anderen beiden Büchern lagen 16 Jahre tränenfreien Lesens. Werde ich einfach nur älter und weicher oder habe ich in diesem Jahr wirklich schon das dritte Buch erwischt, dass mich so berührt hat, dass die Tränen nur so liefen? Ich weiß es nicht, aber es ist ein Fakt: „Alice und ich“ hat mich hemmungslos schluchzen lassen.

Ich weiß nicht mehr genau, auf wessen Blog ich die erste Rezension zu diesem Buch gelesen habe, dennoch an dieser Stelle vielen vielen Dank dafür, denn dieses Buch ist einfach nur wunderbar und womöglich wäre es sonst völlig an mir vorbei gegangen.

Bewertung:
Höchstnote.

Mein herzlicher Dank geht an den C. Bertelsmann Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplars.

 

Autorin: Melanie Benjamin
Titel: Alice und ich
Originaltitel: Alice I have been
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3570100479

[weggelegt] Adena Halpern / Wünsch dir was

Kurzbeschreibung:
29 Jahre alt zu werden, das ist doch das Schönste auf der ganzen Welt, denkt sich Ellie. Das beste Alter, um sich mal wieder ein paar neue Outfits zu gönnen, mit der Freundin die Straßen von Manhattan unsicher zu machen und in der angesagtesten Bar einen überraschend netten und ausnahmsweise vielversprechenden Typen kennenzulernen. Was passiert jedoch, wenn man für alle diese Dinge nur einen Tag Zeit hat?

Quelle: Amazon

Meinung:
Ich habe vor schon etwas längerer Zeit „Die zehn besten Tage meines Lebens“ von Adena Halpern gelesen und fand das Buch einfach umwerfend schön, so ein richtiges wohliges-Gefühl-im-Bauch-Buch. Deswegen war ich auch sehr gespannt auf „Wünsch dir was“, auch die Kurzbeschreibung klang verlockend.
Umso größer die Enttäuschung.  Schon der Klappentext vermittelt einen völlig falschen Eindruck vom Buch, aber dann erst der Stil… ich weiß nicht, ob es am Buch selbst oder an der Übersetzung lag (ich tippe irgendwie auf letzteres), aber der Schreibstil ist einfach unerträglich und grauenvoll. Ich hab mich bis etwa zur Hälfte des Buches gequält und war dann irgendwann so verärgert, dass ich es in die Ecke geworfen habe. Gute Idee, ganz miese Umsetzung. Die vielen guten Kritiken kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Schade ums Geld!