Inhalt: Mein Leben, meine Filme – Die Autobiografie ist Bud Spencers spannender Rückblick auf sein Leben. An seinem 80. Geburtstag begibt sich der Schauspieler nach einem Anruf in das Hallenbad seiner Jugend, wo ein gutaussehender, unerlaubt rauchender und leicht überheblicher Schwimmsportler Anfang 20 auf ihn wartet – er selbst. Erzählerisch lässt Bud Spencer die Stationen seines Lebens für sein jüngeres Ich Revue passieren: Carlo als Kind in Neapel, die prägenden Jahre in Rom, die Zeit in Südamerika, seine Schwimmerfolge, das Studium, die Familie, die Geburt von »Bud Spencer«, die Zusammenarbeit mit Terence Hill, seine Solokarriere und die vielen Unternehmungen, mit denen er sich immer wieder selbst herausforderte.
Quelle: Schwartzkopf Verlag
Meinung:
Ich bin -wie wohl so viele andere auch- ein riesiger Fan von Bud Spencer. Ich habe seine Filme als Kind über alles geliebt und ich sehe sie auch heute noch gerne; es muss schließlich nicht immer intellektuell oder wahnsinnig anspruchsvoll sein. Manchmal tut es gut, so einen Film zu sehen, in dem die Bösen einfach böse und die Guten einfach gut sind, in dem jeder seine gerechte Strafe bekommt, ganz ohne Blutvergießen und auf amüsante Art und Weise.
Da war es ganz klar, dass ich dieses Buch direkt am Erscheinungstag in Händen halten musste.
Gelesen war es dann auch ganz schnell, allzu umfangreich ist es ja nicht und es liest sich flüssig und entsprechend flott.
Wirklich glücklich bin ich mit dem Buch allerdings nicht und das gleich aus mehreren Gründen.
Beispielsweise berichtet Pedersoli im Buch, dass er sich in seinem ganzen Leben nur zweimal geprügelt hätte und beschreibt beide Situationen – um dann im späteren Verlauf noch von dieser und jener weiteren Prügelei zu erzählen.
Mag für manche nur eine Kleinigkeit sein, bei mir stellt sich da dann aber die Frage, ob alle niedergeschriebenen Erlebnisse wirklich so glaubwürdig sind und bei einer (Auto)Biographie erhoffe ich mir doch Authentizität und keine Märchenstunde.
Dazu kommt, dass das gesamte Buch auf mich den Eindruck macht, als wäre es in Windeseile zusammengeschustert worden. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass da jemand wirklich dringend Geld benötigt und ein paar Suchbegriffe bei Google später bestätigte sich dieser Eindruck dann leider.
So wirklich ins Detail geht Pedersoli wohl bei seinen Filmen, aber persönlich dann doch eher nicht. Es bleibt irgendwie oberflächlich, so richtig schlau werde ich aus dem Menschen Pedersoli nach der Lektüre nicht.
Was er berichtet, wirkt oft jovial, ganz nach dem Motto „Ich möchte mich ja nicht selbst loben und bin ja ein bescheidener Mensch, aber jetzt lobe ich mich doch mal“. Wobei ich mich daran gar nicht mal störe, es passt irgendwie, diesen Eindruck hat der Autor auf mich schon öfter in Interviews gemacht und ich finde das eigentlich ein bisschen typisch neapolitanisch und nicht schlimm – aber man wird eben auch nicht so wirklich schlau daraus.
Von einer Autobiographie erhoffe ich mir im Grunde, den Menschen, der da schreibt, nach der Lektüre besser zu „kennen“. Nicht nur seinen Lebenslauf, den man überall nachlesen kann, nicht nur seine beruflichen Erlebnisse, sondern eben den Menschen, auf ganz persönlicher Ebene. Das war hier leider nur sehr begrenzt der Fall. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass Carlo Pedersoli entgegen anders lautender Gerüchte keinen Doktortitel sein Eigen nennt. Schade eigentlich, diese Legende fand ich immer ganz herzig ;-).
Ebenso lernt man viel über das italienische Filmbusiness, auch die Abstecher in die Musik fand ich wirklich spannend (wusstet ihr, dass die Filmmusik zu „Banana Joe“ größtenteils von Bud Sencer himself stammt?) und nicht zuletzt fand ich die Zusammenstellung der Bilder auch recht gelungen.
Trotz meiner Kritikpunkte hoffe ich auf eine Art Fortsetzung, denn an meiner Verehrung für Carlo Pedersoli alias Bud Spencer hat sich auch jetzt nichts geändert und ich werde ganz sicher auch ein weiteres Buch von ihm kaufen, so es denn erscheinen sollte.
Und zum Geburtstag wünsche ich mir diese Tasse. 😀
Bewertung:
Ich würde gerne mehr geben, aber objektiv betrachtet sind drei Sterne wirklich schon gut und mehr geht einfach nicht.

Autor: Carlo Pedersoli
Titel: Bud Spencer. Mein Leben, meine Filme – Die Autobiographie
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3862650415