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Huhu aus der Versenkung

Wow. Dies ist der erste Beitrag in diesem Jahr, ich schäme mich in Grund und Boden.

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Aber, ehrlich gesagt hat mich das Leben mal wieder total überrannt (ja ja, das hat das Leben nun mal so an sich 😉 ).

Herzchen
Erst ein wirklich chaotischer Umzug (immer denk ich, nun geht es nicht mehr chaotischer, aber jeder neue Umzug toppt noch den vorherigen, einleben, eingewöhnen,  meine Erkrankung und die notwendige Umstellung, die das grundsätzlich fürs Leben bedeutet, dann der neue Job, der absolut das ist, was ich immer machen wollte, aber auch dort ist nicht alles Gold.

Und immer noch Heide

Es ist gut, Gewissheit zu haben, sich einer Sache sicher zu sein und ein Ziel zu haben, auf das man zuarbeitet. Und netzwerken, Leute, netzwerken bringt was, denn es tun sich bereits unzählige Möglichkeiten auf <3.

good things

Ich liebe die Gegend, die meisten Menschen im Kultur- und Bildungsbereich sind hier ziemlich cool :). Kleinstadt hat wirklich Vorteile, man geht auf den Markt und trifft zig Bekannte, auch beim Einkaufen ist irgendwo immer ein bekanntes Gesicht, und man lernt so schnell neue Leute kennen, dass man eigentlich immerzu etwas unternehmen könnte, denn es hat immer irgendwer Zeit und Lust dazu. Vielleicht liegt das daran, dass ich einige Zeit hier sehr in der Öffentlichkeit stand, aber wohl hauptsächlich daran, dass ich wohl recht „kommunikationsstark“ bin, wie es in meinen Arbeitszeugnissen immer heißt :D. Eine nette Umschreibung für „knüpft schnell Kontakte und schnattert ohne Punkt und Komma“.

Heide

Ich arbeite zweimal die Woche ehrenamtlich, einmal mit Kindern, einmal mit Senioren, und es macht mir riesigen Spaß. Demnächst gebe ich Kurse an der VHS, aber vorher steht erst einmal der große Event an, den ich nun seit Monaten vorbereite und der mich nun, in der Endphase, um Schlaf und Verstand bringt.

Abgesehen davon bin ich im Moment rundum zufrieden. Kennt ihr das, wenn ihr dieses Gefühl habt, genau am richtigen Ort zu sein und dass alles gerade so sein muss, wie es ist? Ich hatte ganz vergessen, wie gut sich das anfühlt und ich halte dieses Gefühl gerade so fest wie ich nur kann.

Don't blink!

Trotz des wirklich enormen Stresses und der zeitlichen Eingebundenheit komme ich erstaunlich viel zum Lesen (siehe auch HIER). Liegt vielleicht auch an der Badewanne ;). Vielleicht aber auch daran, dass es hier eine wirklich großartige Bibliothek gibt in meiner kleinen Kleinstadt, an dieser Bibliothek könnte sich so manche ein Beispiel nehmen – ich persönlich bin total verliebt, mindestens einmal die Woche dort und habe zuvor noch nie solch engagierte Bibliothekarinnen erlebt (man bedenke, dass ich im Nebenfach Bibliothekswissenschaft studiert habe, das ist also wirklich ein sehr großes Kompliment!). Kaum eine tolle Neuerscheinung entgeht ihnen, und sie holen so manchen bekannten Autor bzw. Autorin hierher in die Heide, sodass ich auch schon viele tolle Lesungen besuchen durfte.

Vor allem aber verschlinge ich derzeit Sachbücher, bilde mich weiter, will immer noch mehr zu dem wissen, was ich tue. Etwas, was in Berlin im Tiefschlaf lag und im eintönigen, depressiv machenden Großstadtalltag unterging.

Immer noch Heide

Überhaupt mache ich wieder vieles, was lange nicht mehr zu meinem Leben gehörte, angefangen bei langen Wanderungen durch Heide, Wald und Moor (Nachtführungen im Moor, was für eine geile Sache, das solltet ihr euch nicht entgehen lassen, wenn ihr mal in der Heide seid!), über Nächte durchlesen, weil das Buch zu spannend ist und Schlaf eh überbewertet wird ;), bis hin zu laaaangen Fahrradtouren, und neuerdings auch nächtlichen Pokémon-Jagden mit einer lieben neuen Freundin 😀
Meinen Serien bin ich natürlich treu, allerdings habe ich hier in der Heide nur DSL via LTE, also mit Datenvolumen, und da überlegt frau sich natürlich dreimal, wofür sie das Datenvolumen nutzt. Frische-Luft-technisch ist das gar nicht mal so schlecht, denn wer draußen rumspiökt, der kann nicht drinnen Datenvolumen verprassen :p

 

Und nun gibts auch wieder Rezensionen, versprochen!

Danke, dass ihr diesem Blog treu geblieben seid, und verzeiht, dass er kurzzeitig auf privat geschaltet war. Die Gründe dafür möchte ich hier nicht erläutern, aber ich habe die Gelegenheit genutzt und dem Blog einen neuen Anputz verpasst, der auch die mobile Ansicht ein wenig angenehmer macht, ich hoffe, es gefällt euch.

Nicht vergessen!

Camilla Grebe/ Åsa Träf: Die Therapeutin

Siri Bergmann ist Psychotherapeutin und arbeitet gemeinsam mit ihrer besten Freundin in einer Gemeinschaftspraxis in Stockholm. Täglich befasst sie sich mit den teils grauenerregenden Schicksalen und Geschichten ihrer Patienten und hilft ihnen, ihr Leben in den Griff zu bekommen.
Doch sich selbst hat Siri längst nicht mehr im Griff. Erst musste sie den Verlust ihres Babys verkraften, kurz danach kam ihr Mann bei einem Tauchgang in vertrautem Revier ums Leben.
Siri hat panische Angst vor der Dunkelheit, trinkt zu viel, versucht, sich mit Arbeit von ihren eigenen traumatischen Erlebnissen abzulenken, und sie lebt einsam und abgeschieden in dem kleinen Haus am Meer, das sie mit ihrem Mann zusammen renoviert hat. Sie liebt das Haus, es erinnert sie an Stefan, sie will es nicht verlassen, obwohl es einen weiten Weg zur Arbeit bedeutet und obwohl es sie nachts schutzlos und einsam macht. Ihr einziger Gefährte ist ihr Kater, der ihr nachts Sicherheit gibt, während tagsüber ihre Kollegin und beste Freundin Aina versucht, Siri von ihrem tristen Leben abzulenken.Ihre Patienten vertrauen Siri – bis eine von ihnen plötzlich einen Warnbrief erhält und die Therapie abbricht. Dann verschwindet der Kater, und die Leiche eben jener Patientin taucht in der abgelegenen Bucht vor Siris Haus auf …

Vorweg: Normalerweise bekommen Rezensionen bei mir ja auch ein Bildchen vom Cover verpasst, sieht einfach netter aus und ganz ehrlich, so eine Rezension ohne Bild ist schon irgendwie nackt – in diesem Fall müsst ihr leider darauf verzichten, denn seitdem ich das Buch ausgelesen und allen davon vorgeschwärmt habe, ist es im Umlauf. Nach meiner Mutter und meiner Schwester hat es zwei Freundinnen besucht und ist nun aktuell bei der Mutter einer dritten Freundin zu Gast. Wir haben nun alle ein wenig Probleme mit der Dunkelheit, aber hey, für gute Bücher nimmt man das mal in Kauf. Und ihr bekommt dafür den scary Blick meiner Neugierkatze (die mich demletzt so manche Nacht wegen gruseliger Dinge um den Schlaf brachte)

alleswissenwollenCat ©buchjunkie.wordpress.com

Zuallererst mal: Puh. Nein, das reicht nicht: PUH.
Ich habe wirklich seit sehr langer Zeit keinen Spannungsroman mehr gelesen, der mir den Schlaf geraubt hat und der mich am Abend noch dreimal durch die Wohnung tigern ließ, um nachzusehen, ob auch wirklich alle Türen und Fenster verschlossen sind.

Die Autorinnen Camilla Grebe und Åsa Träf sind Schwestern, eine Psychologin, die andere in der Buchbranche tätig – und die beiden verstehen wirklich ihr Handwerk.
In manchen Rezensionen las ich, im Vergleich zu anderen Skandinavien-Thrillern seien diese Bücher lahm, das kann ich so nicht bestätigen. Camilla Grebe und Åsa Träf haben es geschafft, mich nicht nur emotional wirklich zu packen, sondern meine Urängste zutage zu holen; so etwas habe ich schon lange nicht mehr bei einem Buch erlebt.
Ich hab mit Siri so sehr mitgefühlt, mitgebangt, wollte nicht wahrhaben, was offensichtlich war … rundum ein nahezu perfektes Leseerlebnis.

Noch dazu bei einem Buch, das eigentlich gar nicht eingeplant war!
Ich reise ja seit einiger Zeit öfter mal durchs Land, stand an einem Bahnhof, wartete auf meinen viel zu verspäteten Zug, hatte die geplante Reiselektüre beendet –  und da lachte mich das Cover mit dem heimeligen Häuschen geradezu an (ja, ok, der 5€-Superrabatt half auch 😉 ), also kam das Buch mit, und noch im Zug war ich gefesselt. Der Weg durchs dunkle Berlin in meine leere Wohnung war dann eher weniger lustig, zu sehr war ich schon gefangen in dieser Geschichte der Verluste und Ängste, in der die Gefahren aus den unangeahnten Ecken kommen und stets im Dunkeln hervortreten. Ja, ich gebe sogar zu, meine allererste Tat nach dem nach Hause kommen war, die Katzen zu zählen. Man weiß ja nie. Und danach musste ich das Buch noch in derselben Nacht zuende lesen, denn ich hätte ohnehin kein Auge zubekommen.

Ich steh auf Thriller, auf Horror, auf Splatter – aber dieser kleine, unerhoffte schwedische Krimi, der doch eher seichter Natur ist und ohne überzogene Gewalt auskommt, dieser kleine Krimi hat mich wieder das Fürchten gelehrt. Ich ziehe meinen Hut vor den Autorinnen und diesem Erstlingswerk, das ich rundum gelungen finde.

Und, Confession No. 2: Zum ersten Mal würde ich rasend gerne ein Autorinnen-Interview führen, denn dieses Schwesternpaar schreibt nicht nur spannend, sondern scheint auch sonst einiges auf dem Kasten zu haben.
Fünf Sterne:
5sterne

 

Autorinnen:Camilla Grebe/ Åsa Träf
Titel: Die Therapeutin
Originaltitel: Någon sorts frid
Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: btb Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442746781

Roman Graf/ Niedergang

Ein Berliner Paar, er Schweizer, sie gebürtige Mecklenburgerin, bricht in den Schweizer Bergen zu einer mehrtägigen Hüttentour auf. Die Stimmung ist eisig, nicht nur wegen der Kälte am Berg. Vielmehr wird die Wanderung Richtung Gipfel mehr und mehr Sinnbild für die Beziehung der beiden und je höher sie steigen, umso mehr entfernen sie sich voneinander …

Roman Graf/ Niedergang @Knaus Verlag

„Niedergang“ ist ein recht kurzes Buch – das mir sehr an die Nieren gegangen ist.
Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, Roman Graf habe meine langjährige Beziehung genommen, ausgewrungen und das Essentielle zwischen diese Buchdeckel gepresst, es war stellenweise beängstigend.

André und Louise bilden von Anfang an kein harmonisches Paar.
Sie, die immerzu meckert und viel lieber an der Mecklenburger Seenplatte Eis essen und schwimmen würde, und er, der hoch hinaus will, der Schmerz spüren will, der Erfolge will, der seine Freundin davon überzeugen will, dass sie gerade das größte Abenteuer ihres Lebens erlebt; der zwar in Berlin lebt, aber in seiner Heimat auf der Wanderung plötzlich seine eigenen Ressentiments gegenüber den Deutschen und ihren Eigenarten realisiert.

Eine Wanderung, bei der es nicht steil aufwärts ging, war für ihn keine Wanderung. Er brauchte die Steigung und das Gewicht des Rucksacks, um zu spüren, dass mit seinem Körper etwas geschah, das ihm guttat; Spaziergänge hingegen auf ebenem Gelände, etwa um einen See herum, waren so leicht, dass er glaubte zu schweben und kaum etwas fühlte. Nein, mit einer richtigen Wanderung war das nicht vergleichbar […]

Die Wanderung steht von Anfang an unter keinem guten Stern, die Anspannung und unterdrückte Aggression zwischen den beiden ist durch die Zeilen hindurch fast greifbar.

Sie liebten sich schnell und gierig, weder liegend, da zu unbequem, noch stehend – auf allen vieren auf geradezu animalische Art. André mochte ihren mageren Körper sehr; nichts Überflüssiges gab es an ihm, er war wunderbar funktional.

Der Leser wandert mit dem Paar den Berg hinauf und spürt die eisige Stimmung, und so verwundert es nicht, dass es schließlich zur Eskalation zwischen den beiden kommt.
Dies geschieht jedoch nicht auf brachiale, laute Art, denn so ist das ganze Buch nicht. Es geschieht leise, fast beiläufig, fast nicht der Rede wert, doch wird es das Leben beider verändern.

Roman Grafs Sprache ist auf das Notwendige reduziert, kein Wort, kein Satz ist deplatziert oder überflüssig. Gerade diese nüchterne Erzählweise ließ mir die Geschichte umso mehr ans Herz gehen und ich war nach der Lektüre erst einmal eine Weile sprachlos und musste mich sammeln.

„Niedergang“ ist kein Wohlfühlbuch. Es ist ein Psychogramm.
Es weckt unangenehme Gefühle, es hat mir Magenschmerzen bereitet.
Aber es hat mir auch dabei geholfen, einige Dinge zu verstehen und mit einigem aus meiner Vergangenheit meinen Frieden zu machen.

Für ein Buch, das solche Emotionen weckt und sprachlich so einwandfrei ist, kann es nur volle fünf Sterne geben.
5sterne

 

 

Autor: Roman Graf
Titel: Niedergang
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Albrecht Knaus Verlag (26. August 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3813505665

E. L. James/ Shades of Grey 1-3

Dies wird eine Keinerezension.
Zum Thema „Shades of Grey“ gibt es bereits genügend Rezensionen und Besprechungen, und es wurde wohl auch schon alles gesagt.
Stattdessen möchte ich einfach nur kurz und schmerzfrei (haha, ein unfreiwilliges Wortspiel passend zum Thema) meine Eindrücke wiedergeben.

Dass ich zum ersten Band gegriffen habe, war mehr oder weniger dem Umstand geschuldet, dass ich liebeskummergeplagt durch den Buchladen schlich und auf der Suche nach seichter Unterhaltung war. Das Cover sprang mich an, hier und da hatte ich bereits von dem Titel gelesen, wenn auch wenig schmeichelhaftes, kurz: Das Buch schien mir ideal und ohne großartigen Anspruch.
Umso überraschter war ich selbst, dass ich beim nächsten Sonnenaufgang das Buch bereits aus- und die gesamte Nacht hindurch gelesen hatte.
Yay, ein fesselndes (schon wieder so ein Wortspiel) Buch ohne jedweden literarischen Anspruch, einfach so zum inhalieren und nach Gebrauch weglegen. Ich gebe zu, der erste Band hat mir sogar irgendwie Spaß bereitet mit seiner dümmlichen Protagonistin und den aneinandergereihten Klischees und der unglaublich vorhersehbaren Handlung. Das war genau die Lektüre, die ich gesucht hatte.

Noch mehr Spaß bereitete mir der öffentliche Aufschrei ob des „skandalösen“ Inhalts. Skandalös? Ok, da kann man sich drüber streiten, ich für meinen Teil wüsste nicht, was im Jahre 2012 skandalös an Handschellen, Fesselspielen oder dem bisschen Po verhauen sein soll; und auch, dass solche Inhalte von einer Frau verfasst wurden, stellt in meinen Augen keinen Skandal dar. Man stelle sich vor, auch Frauen leben sich sexuell aus und das Abendland ist davon noch nicht untergegangen und der Himmel ist auch noch dort, wo er hingehört.
Dann fielen noch Ausdrücke wie „Hausfrauenporno“ – ja, na und? Schlimm genug, dass das Wort „Hausfrau“ anscheinend per se eine Beleidigung darzustellen scheint, nein, offenbar darf man als Hausfrau auch kein Sexleben, ob nun ausschweifend oder langweilig oder einfach vollkommen normal, haben.
Herrje, hinterwäldlerischer gehts kaum noch, mögen die Herrschaften, die solche Begrifflichkeiten verwenden, doch bitte mal langsam in der Gegenwart ankommen und ein wenig sprachsensibilisierter agieren.
MIR hat dieser erste Band Spaß bereitet und daraus mache ich auch kein Geheimnis.

Angenehm überrascht bestellte ich sogleich Band 2 und 3 vor, die ich dann auch wenige Wochen später in Händen hielt.
Doch trotz all der Vorfreude konnte Band 2 mich kaum noch mitreißen.
Was ich in Band 1 als angenehm und seicht plätschernd empfunden hatte, kam mir nun ein wenig lahm vor (beinahe hätte ich „ausgelutscht“ geschrieben, bei diesem Buch fliegen einem die Wortspiele ja geradezu zu). Wiederholung an Wiederholung.
Und was war denn nun mit diesen medial immer wieder thematisierten tabubrechenden Sexszenen? Ich konnte keine finden.
Mit viel gutem Willen war da einiges FSK18, aber tabubrechend? Wild? Weltenerschütternd?
GÄHN.
Was an „Ich werde dich jetzt ficken. Hart.“ so unglaublich neu sein soll, entzieht sich meiner Erkenntnis.
Aber gut, ich las weiter und nach etwas mehr als einer Woche hatte ich Band 2 dann auch durch, allerdings ganz ohne den Leseflash, den ich beim ersten Band gehabt hatte. Hatte mich vorher noch interessiert, wie es mit den Protagonisten weitergehen würde, empfand ich nun nur noch ein „Naja, mal gucken, vielleicht passiert ja noch mal was.“

Und dann kam Band 3. Und damit auch die Erklärung, warum ich zu diesen Büchern keine Rezension schreibe: Ich habe nur etwa 30 Seiten durchgehalten.

 
Das. Ging. Mal. Gar. Nicht.
Langweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweilig.

Die ewig gleichen Dialoge, eine Handlung, die nicht mehr seicht plätscherte, sondern eher miefig vor sich hin dümpelte, die angenehm leichte Sprache zu dümmlichem IQ<80 verkommen. Selbst ein „Warum liegt hier eigentlich Stroh?“ hätte das Buch sprachlich aufgewertet.
Noch schnell zum Ende geblättert – ach, na das hätte ich gar nicht erwartet (oaaaarrrr, wie einfallsreich, klischeefrei, waaaaahnsinnig originell …), herzhaft gegähnt und weg mit dem Buch.

Vielleicht schenke ich die Reihe meiner Mutter zu Weihnachten.
Ehrlich gesagt fürchte ich mich aber vor anschließenden „Kind, lass mich dir mal erzählen, was guter Sex ist“-Aufklärungsgesprächen.

Peter Manseau/ Bibliothek der unerfüllten Träume

Itsik liebt Bücher und die Literatur. Itsik liebt die Sprache seiner Heimat, eine Sprache, die fast vergessen ist, aus einer Heimat, die es nicht mehr gibt. Und Itsik liebt Sascha, die Tochter des Metzgers.

Jiddisch (יידיש oder אידיש, wörtlich jüdisch, kurz für jiddisch-daitsch, jüdisch-deutsch) ist eine rund tausend Jahre alte Sprache, die von den aschkenasischen Juden in weiten Teilen Europas gesprochen und geschrieben wurde und von einigen ihrer Nachfahren bis heute gesprochen und geschrieben wird. Es ist nach allgemeiner Meinung eine aus dem Mittelhochdeutschen hervorgegangene westgermanische, mit hebräischen, aramäischen, romanischen, slawischen und weiteren Sprachelementen angereicherte Sprache […] Jiddisch war eine der drei jüdischen Sprachen der aschkenasischen Juden, neben dem weitestgehend der Schriftlichkeit vorbehaltenen Hebräisch und Aramäisch. Es wurde nicht nur als gesprochene, sondern auch als mit hebräischen Schriftzeichen geschriebene und gedruckte Alltagssprache verwendet.
Aus: Wikipedia

Ein junger Mann, selbst kein Jude und nur rudimentär des Hebräischen mächtig, wird durch Zufall Archivar der „Jewish Cultural Organization“. Dort sammelt er Tag für Tag Judaika, geschenkte, hinterlassene Bücher, allesamt verfasst auf Jiddisch.

Doch wie ich an meinem ersten Arbeitstag feststellte, waren die Bücher gar nicht auf Hebräisch verfasst. Sie waren in Jiddisch geschrieben, einer Sprache, die mit ihrer uralten Verwandten ungefähr so viel gemein hat wie Englisch mit Latein. Da die beiden Sprachen dasselbe Alphabet verwenden und einen kleinen gemeinsamen Wortschatz besitzen, erscheinen sie dem ungeübten Auge gleich, doch tatsächlich unterscheiden sich das Hebräische und das Jiddische grundlegend. Meine Aufgabe bestand also darin, Bücher zu sortieren, die ich nicht lesen konnte.

Wissbegierig eignet sich der junge Mann nach und nach Grundkenntnisse des Jiddischen an. Eines Tages begegnet er durch seine Arbeit dem betagten Itsik Malpesch, seines Zeichens eine der letzten Dichterlegenden der jiddischen Sprache. Und so wird aus dem jungen Mann der Übersetzer der Lebensgeschichte des Itsik Malpesch, die im Russland der Zaren begann und mit der glühenden Liebe zu Sascha, der Tochter des Metzgers, die im Kindesalter der Familie Malpesch während eines Pogroms das Leben rettete – just an dem Tag, an dem Itsik das Leben erblickte …

די צײַט איז טײַערער פֿון געלט
Di tsayt iz tayerer fun gelt.
(Die Zeit ist wertvoller als Geld.)

Itsik Malpesch und Sascha Bimko, das ist die ganz große Liebe.
Tragischerweise weiß Sascha ganze 20 Jahre lang nichts davon, denn Itsik liebt sie seit frühester Kindheit aus der Ferne, ohne sie je wirklich zu Gesicht bekommen zu haben. Allein die Legende ihrer heldenhaften Tat am Tag seiner Geburt feuert seine Liebe an.
Itsik -noch ein Junge- gelangt auf der Flucht vor den „khappers“, Kinderfängern, die Jungen als Kanonenfutter in den Krieg verkaufen, nach Odessa, und nach einem langen Aufenthalt dort, währenddessen er die Kunst des Zeitungschreibens erlernt hat und den ersten Kriegsunruhen entgehen konnte, eher unfreiwillig nach New York.
Krieg, Armut, Elend, all das ist für Itsik nicht die schlimmste Qual, denn er sehnt sich allein nach seiner Sascha und, da er diese Sehnsucht nicht stillen kann, transportiert er sie in seine Gedichte.

דאָס גאַנצע לעבן איז אַ מלחמה
Dos gantse lebn iz a milkhome.
(Das ganze Leben ist ein Krieg.)

Malpesch und die Poesie werden zu einer Einheit, die Sprache, seine Sprache, zu seinem Lebenszweck und Lebenserhalt im ihm immer fremd bleibenden Amerika. Er dichtet und er sammelt Bücher, rettet die jiddische Literatur und die jiddische Sprache, fern der Heimat.

„Mach dir die Sprache zur Heimat, Itsik. Und mach sie dir auch zur Geliebten. Wenn du das tust, wirst du nie heimatlos sein und nie an gebrochenem Herzen leiden, das schwöre ich dir. Du wirst jeden Morgen aufstehen und wissen, dass die Welt dir gehört, wo immer du dich auch gerade befinden magst.“

Dabei ist er nicht immer Sympathieträger, nicht immer nur das Opfer, nicht immer der strahlende Held und damit spiegelt sich in ihm, der Hauptfigur des Buches, auch gleichzeitig der rote Faden wider: Nichts ist nur gut oder schlecht, Gewalt kann auch in Gestalt von Ruhe erscheinen, Liebe kann Hoffnung und Untergang zugleich sein.

זײַן וואָרט זאָל זײַן אַ בריק, וואָלט איך מורא געהאַט אַריבערצוגיין
Zayn vort zol zayn a brik, volt ikh moyre gehat aribertsugeyn.
(in etwa: Wären seine Worte eine Brücke, würde ich nicht hinübergehen wollen)

„Berlin hat die jiddische Sprache an die Wand gestellt, aber Tel Aviv hat abgedrückt!“

Peter Manseau verwebt zwei Handlungsstränge, nämlich die Lebensgeschichte des Itsik Malpesch und die Erzählung seines Übersetzers, zu einer Einheit.
Er erzählt die Geschichte der Juden des 20. Jahrhunderts, ohne sie in das Korsett der Opferrolle zu zwängen. Seine Protagonisten sparen nicht mit Kritik, Kritik an der Gesellschaft, an der Politik von damals und heute und auch nicht mit Kritik am eigenen Volk.
Itsik Malpesch erfährt Gewalt, übt sie aber auch aus, und überhaupt ist Gewalt in ihren vielen Formen und Erscheinungen das zentrale Thema des Buches, angefangen bei den Pogromen und dem grausamen Tod des Metzgers über die Gänserupffabrik, Kneipenschlägereien, Welt- und Bandenkrieg bis zum gewaltsamen Abriss des Gebäudes, in dem die wohl größte jiddische Literatursammlung unterzugehen droht.
Dabei gelingt es Manseau, ihr Ausmaß und ihren Schrecken zu transportieren, ohne in Hektik zu verfallen oder eine laute, brachiale Schreibweise zu verwenden, im Gegenteil: Gerade durch den ruhigen Erzählfluss wird deutlich, wie einschneidend und gewaltig Krieg und Liebe, Verlust und Erfolg sein können.
Und über allem schwebt die Frage, ob das Leben tatsächlich eine Aneinanderreihung von Zufällen ist, oder eben doch „baschert“, vorherbestimmt.
Ganz nebenbei bringt der Autor vor allem durch den Handlungsstrang des Übersetzers dem Leser die jiddische Sprache näher, die ebenso facettenreich ist wie Malpesch und die ebenso unter den Geschehnissen des 20. Jahrhunderts leiden musste wie das Volk, dem sie entsprungen ist.

Aber was mich selbst betrifft, weiß ich: Gegen die Gewalt auf dieser Welt kann ich nur angehen, indem ich mit meinem Leben demonstriere, dass nichts vorbestimmt, nichts baschert ist. Wenn ich mich von einer Liebe abwenden kann, die unvermeidlich erscheint, dann besteht vielleicht die Chance, dass andere sich von deren Gegenteil abwenden werden, von dem Hass, der keine Vernunft und kein Ende zu kennen scheint.
Bitte vergib mir meine Entscheidung, ich habe sie einzig und allein aus einem Grund getroffen: Nur die Möglichkeit, wählen zu können, gibt mir Hoffnung.

***   ***   ***

Zwei Jahre meines Studiums verbrachte ich nicht mit Kriegen, Theorien oder Seminaren, sondern mit der jiddischen Sprache. Sie lernen zu können war ein wahrer Glücksfall, unser Kurs war klein, das allgemeine Interesse an dieser fast ausgestorbenen Sprache nicht besonders groß. Da für mich schon damals vor allem die Zeit des Nationalsozialismus von Interesse war, und damit auch die Shoa, waren mir schon öfter jiddische Quellen unter die Augen gekommen.
Selbst wenn man das hebräische Alphabet beherrscht, kann man nicht „mal eben“ Jiddisch entziffern, diese Erfahrung macht auch der Übersetzer in diesem Roman und so ging es auch mir.
Jiddisch ist so viel mehr. Gesprochen versteht man einiges, da viele Elemente aus der deutschen Sprache stammen; auch in transkribierter Form kann man vieles verstehen.
In Schriftform sieht es da schon etwas anders aus.
Im ersten Jahr haben wir gelernt, gedrucktes Jiddisch zu verstehen, zu lesen und zu schreiben. Im zweiten Jahr befassten wir uns mit handschriftlichem Jiddisch, das noch mal ein ganz anderer Schnack ist als das gedruckte. Das ist in etwa vergleichbar mit unseren heutigen Handschriften und Schriften in Sütterlin, Schriftbuchstabe und Druckbuchstabe haben oft nicht allzu viel Ähnlichkeit miteinander.
Es ging in unserem Kurs nicht darum, Jiddisch sprechen zu können, sondern nur um das Verständnis der Sprache, auf dass wir Historiker unsere Quellen anständig erforschen und verwerten können. Zwei Jahre lang haben wir nur Jiddisch gelernt und ich kann bis heute keinen anständigen Satz sprechen, dafür aber ganz annehmbar Briefe und Texte verstehen und übersetzen.
Ich habe mich damals in die Sprache verliebt und ich habe es sehr genossen, mich so intensiv mit ihr befassen zu können.
Dann kam das Leben daher und wie das oft so ist, vergaß ich mit der Zeit meine Liebe zum Jiddischen.
Peter Manseau und die „Bibliothek der unerfüllten Träume“ haben mich daran erinnert, wie wunderbar diese Sprache ist und wie viel Freude sie mir schon bereitet hat.

Ein wenig davon findet man übrigens auch hier im Blog: Das Foto im Header zeigt einen Ausschnitt aus einem meiner Lieblingsbücher, welches ich in signierter Ausgabe besitze (und hüte wie meinen Augapfel 😉 ) – „Dos lied vunem ojsgehargetn jidischn volk“ von Jizchak Katzenelson in der Bearbeitung und Übersetzung von Wolf Biermann.

Die „Bibliothek der unerfüllten Träume“: Stilistisch wunderbar, inhaltlich noch wunderbarer – fünf Sterne.

Autor: Peter Manseau
Titel: Bibliothek der unerfüllten Träume
Originaltitel: Songs for the butcher’s daughter
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3423140461

Johanna Tydell/ Entschuldigung, dass man ein bisschen geliebt werden will

Nora Jonasson ist 17 Jahre alt, steckt mitten in der Pubertät und findet ihr Leben ziemlich langweilig. Das ändert sich, als sie auf einmal ein Fettnäpfchen nach dem anderen mitnimmt: Auf einmal ist sie schuld daran, dass der Freund ihrer besten Freundin mit ihr Schluss macht, ihre Freundinnen reden nicht mehr mit ihr und der Typ, in den Nora verliebt ist, stellt auch alles auf den Kopf …

 Auf der Suche nach leichter Lektüre für zwischendurch fiel mir dieses Buch in die Hände. Das Cover sprang mich regelrecht an und ich wurde auch beim Lesen nicht enttäuscht, denn das Buch hält das, was es verspricht: Eine leicht zu lesende, flüssige, unterhaltsame Geschichte, bei der man als erwachsene Leserin in regelmäßigen Abständen ein „Oh Gott sei dank, dass die Pubertät hinter mir liegt“ von sich gibt. Besonders witzig fand ich die Idee, dass alle paar Seiten unten links ein „norisches Sprichwort“, also eine von Nora verdrehte Redewendung, neben der Seitenzahl abgedruckt ist.

Stellt euch eine junge Frau auf einer Parkbank vor.
Stellt euch vor, sie hat nackte Beine und hübsche Sandalen an den Füßen.
Stellt euch vor, dass die Passanten, die männlichen, sie einfach ansehen müssen.
Manche drehen sich vielleicht sogar um.
Stellt euch vor, die Frau kriegt von alledem nichts mit, sie nickt im Takt zu der Musik in ihren iPod-Ohren.
Stellt euch vor, dass ihr Selbstbewusstsein, ihr Urvertrauen, ihre Natürlichkeit sozusagen durch die Haut schimmern.
Stellt euch diese Frau vor.
Und dann stellt euch das genaue Gegenteil vor.
Darf ich vorstellen: Nora Jonasson.

Da mir die Protagonistin für ihre 17 Jahre doch ein wenig arg kindisch vorkam, gebe ich 3,5 Sterne.
Wer etwas amüsantes für zwischendurch oder einen Buchtipp für einen Teenager sucht, liegt bei diesem Buch richtig.

Autorin: Johanna Thydell
Titel: Entschuldigung, dass man ein bisschen geliebt werden will
Originaltitel: Ursäkta att man vill bli lite älskad
Gebundene Ausgabe: 239 Seiten
Verlag: Oetinger
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3789148057
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre

Danijela Pilic / Yoga Bitch

Wer „in“ ist, macht Yoga. Ob nun Stars wie Madonna oder die stylishe Großstadtfrau aus Berlin. Wobei „Yoga machen“ es nicht ganz trifft; manche Frauen leben Yoga. Nicht in der ursprünglichen Weise, sondern eher im durchaus weltlichen Stil, der vor allem darauf abzielt, einen knackigen Hintern und straffe Kurven zu bekommen. Dazu gehören nicht einfach nur die Asanas, sondern auch die Wahl des richtigen Lehrers, des richtigen Studios, der richtigen Klamotten, des richtigen Essens. Und wenn frau nicht aufpasst, erweitert sich das Ganze schnell hin zur Wahl des richtigen Schönheitsdoktors und sie selbst wird zur Yoga Bitch …

Yoga Bitch, die: (ugs.)
Frau über 30 auf der Suche nach ihrem perfekten Selbst. Dafür ist sie bereit, nie wieder Kohlenhydrate zu essen, chemische Peelings und Radiofrequenztherapie durchführen zu lassen und fünfmal die Woche ins Yoga zu gehen, um fit auszusehen und nebenbei noch die Erleuchtung zu erlangen.

Danijela Pivic beschreibt in dem Buch ihre eigenen Erfahrungen und die ihres Freundinnenkreises mit dem Yoga-Lifestyle. Das ist manchmal recht erheiternd, an vielen Stellen macht es jedoch nachdenklich. Der spirituelle Aspekt bleibt nahezu vollkommen auf der Strecke, dafür konzentriert sich das Buch viel mehr auf den ICH-Kult, den immer mehr Frauen in den thirtysomethings betreiben. Frau muss gesellschaftlichen Anforderungen entsprechen, Erfolg im Beruf haben, Partner, Familienplanung, gutes Aussehen, gutes Auftreten und das -bitte schön- auch noch komplett im Reinen mit sich selbst, ausgeglichen und entspannt. Das stellt für die Frauen, die sich darauf einlassen, eine Überforderung dar – es ist doch auch schlichtweg übermenschlich, all diesen Dingen gerecht zu werden. Die Frage ist: Wollen wir das?

Danijela Pivic möchte das im Buch zunächst nicht. Dann leckt sie Blut und begibt sich in den Hype rund um die Selbstoptimierung, will nicht nur die überflüssigen Pfunde killen, sondern sich selbst auf das bestmögliche Maß trimmen, angefangen beim idealen Hintern über die Zahnkorrektur bis hin zur Botoxbehandlung, nur um am Ende festzustellen, dass der einzige Weg zum Glück die Zufriedenheit ist.

Ursprünglich hatte ich mir das Buch in der Annahme gekauft, es ginge wirklich intensiv um Yoga und war dann doch einigermaßen überrascht vom breiten Spektrum der „Yoga Bitch“ und der Abwesenheit der eigentlichen Yoga-Philosophien.
Manche Kapitel haben mir gut, manche weniger gut gefallen.
Alles in allem berichtet das Buch doch eher von Frauen, die es sich leisten können, mal eben 200 Euro für Yoga-Hosen auszugeben und bei denen Optik und Status im Vordergrund stehen. Da zähle ich mich nicht unbedingt zu, von daher war einiges doch sehr befremdlich für mich.
Das wirklich Erschreckende war dann allerdings, dass ich mich immer wieder selbst dabei ertappt habe, bei Selbstoptimierungsschilderungen zu nicken oder für mich zu denken „Stimmt, es reicht nicht wie ich bin, ich muss besser sein“. Glücklich all jene Frauen, die von diesen Gedanken frei sind!
Ich begann unweigerlich, einige meiner Verhaltensweisen zu hinterfragen, auch wenn ich weit von dem entfernt bin, was die Autorin in ihrem Buch schildert und mich auch nicht zu dem beschriebenen Typ Frau zähle, der dem aktuellen Schönheitsideal hinterherhechelt und für die Optik auch immense Schulden in Kauf nimmt.

Besonders gut gefallen haben mir die immer wieder eingestreuten Fakten und die „Aufklärungskästchen“ (so nenne ich sie einfach mal), in denen beispielsweise Unterschiede zwischen Couch Potatoes und Fitness Freaks und die Eigenarten des „Lebenswandel-Schizos“ erklärt werden oder Auflistungen zum Thema „sie sagen – sie meinen“ zu finden sind.

Leider wirkte der Text auf mich an vielen Stellen zu sehr distanziert, zu sachlich für eine Erlebnisschilderung.
Alles in allem ist das Buch jedoch recht unterhaltsam, hält so manchen AHA-Effekt parat und regt auch zum reflektieren und nachdenken über das eigene Leben, das persönliche Schönheitsideal und eigene Verhaltensweisen an.

Bewertung:
Drei Sterne.

Titel: Yoga Bitch
Autorin: Danijela Pivic
Taschenbuch: 250 Seiten
Verlag: mvg Verlag (15. November 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3868822038

Offizielle Beschwerde!

Ich bin sauer!

Ja, ich. Aus Gründen der Anonymität verschweige ich meinen Namen, nennen Sie mich einfach die Untigerin, genauso  fühle ich mich nämlich gerade: untigerig.

Da lese ich ein ums andere Buch und bin auch noch so gnädig, mich mit diesem Knipsdings für diesen Blog ablichten zu lassen.

Aber interessiert das jemanden? Werde ich wahrgenommen? Nein!

Wahrgenommen wird dagegen die blöde Kuh – ich weigere mich, sie Schwester zu nennen.

Diese hellfellige dumme Nuss, die sich immer so ganz und gar unkätzisch verhält (und ich schwöre, sie tut nur so als würde sie lesen!), schämen muss man sich für die!

Aber gucken Sie doch selbst:

Da! DA! Sehen Sie das? Die hält sich für Salat und findet es im Kochtopf kuschelig, unkätzisch ist das, eine Schande für die Felidae!

Und dennoch ist sie es, in den sich Kater Tommy verguckt hat und der auf Thriller Online gehuldigt wird!

Ich beschwere mich hiermit offiziell und drohe den Lesestreik an, ich will Beachtung!

Alles klar?

Frühlingsbegleitliteratur

An dieser Stelle mal keine Rezension. Stattdessen möchte ich euch gerne einige Bücher vorstellen, die mich durch Frühling, Sommer und Herbst begleiten :-).

Wir sind gerne in der Natur unterwegs und interessieren uns für Tiere und Pflanzen. Klar, dass da entsprechende Nachschlagewerke mit dabei sein müssen, man entdeckt ja immer irgendetwas, was man noch nicht kennt ;-). Für diese Bücher haben wir uns entschieden, weil sie über einen ordentlichen (wenn auch bei weitem nicht vollständigen) Inhalt verfügen, vor allem aber auch, weil sie fast alle Hosentaschenformat haben und so wirklich auf jedem Ausflug dabei sein können.

 

Habt ihr auch solche Begleitbücher oder könnt ihr welche empfehlen?

Jean-Christophe Grangé / Das Herz der Hölle

Sie sind am Leben, aber sie waren tot. Und dafür nehmen sie Rache.

Mathieu Durey und Luc Soubeyras sind seit ihrer Schulzeit die besten Freunde. Beide sind sie strenggläubige Christen und beide haben sie sich gegen das Leben als Priester und für das Leben als Polizist entschieden – um das Übel der Gesellschaft an der Wurzel packen zu können, anstatt nur darüber zu reden.
Dass nun ausgerechnet Luc einen Selbstmordversuch unternommen haben soll, der unerschütterlich gläubige Luc, das kann Mathieu beim besten Willen nicht glauben. Also beginnt er seine eigenen Nachforschungen. Diese führen ihn raus aus Paris und ins Jura, in die Schweiz und schließlich auch nach Rom und Polen.
Mathieu folgt Lucs letztem Fall und damit einer Spur grauenhafter Morde, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, bis auf eine Gemeinsamkeit: Alle Mörder waren schon einmal tot und wurden ins Leben zurück geholt. Sie sind die „Lichtlosen“ und sie scheinen aus irgendeinem Grund in direktem Zusammenhang mit Lucs Selbstmordversuch zu stehen.
Doch nicht nur Mathieu hat Interesse an den „Lichtlosen“, auch der Vatikan und eine Geheimorganisation sind hinter ihnen her. Schlimmer jedoch: Irgendjemand ist auch hinter Mathieu her …

Jean-Christophe Grangé, Autor von „Die purpurnen Flüsse“ und „Das Imperium der Wölfe“ hat mit „Das Herz der Hölle“ einen grandiosen Thriller abgeliefert, der dem Leser zeitweise den Atem raubt.
Voller Spannung hetzt man mit Mathieu durch Europa (und übrigens auch vor meiner Haustür entlang 😉 ), verfolgt die Spur der Verdächtigen, wittert Verschwörungen und kirchliche Geheimnisse, erkennt menschliche Abgründe, verdächtigt mal diesen, mal jenen – um am Ende dann doch vollkommen von der Auflösung des Falles überrascht zu werden. Ich war zumindest überrascht. Meistens hat man ja doch eine gewisse Ahnung, oft genug schon zu Beginn des Buches, hier jedoch wurde mir erst kurz vor Ende klar, auf wen es als „Bösewicht“ hinauslaufen muss und genau den Aspekt habe ich sehr genossen.
Der Spannungsbogen ist nahezu perfekt aufgebaut, überflüssige Passagen oder gar Hänger sind meines Erachtens schlichtweg nicht vorhanden.

Der erste Satz:

„Zwischen Leben und Tod.“

Bewertung:
Fünf Sterne. SO muss ein Thriller sein.

Autor: Jean-Christophe Grangé
Titel: Das Herz der Hölle
Originaltitel: Le Serment des Limbes
Gebundene Ausgabe: 784 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3431037371
Originaltitel: Le Serment des Limbes