Archiv der Kategorie: Frauenroman

Kate Eberlen/ Miss you

Tess und Gus kreuzen sich immer wieder über den Weg, ihre Leben verlaufen über Jahre hinweg nah beieinander – aber nicht so nah, dass sie sich wahrnehmen.

Kate Eberlen: Miss you ©buchjunkie.wordpress.com

Tess ist grüblerischer Natur und genießt ihren Sommerurlaub nach dem Schulabschluss, zusammen mit ihrer besten Freundin reist sie durch Italien, doch im Gegensatz zu Doll hat sie nicht ständig einen neuen Typen an der Angel, stattdessen plant sie ihr Leben an der Uni. Zurück in England zerschlagen sich jedoch all ihre Pläne, denn das Leben hat etwas anderes für sie vorgesehen …
Gus verbringt einen furchtbaren Urlaub in Italien, die Stimmung zwischen ihm und seinen Eltern ist frostig, nachdem sein Bruder bei einem Skiunfall ums Leben gekommen ist. Keiner spricht es aus, doch jeder gibt ihm die Schuld am Tod von Ross, auch er selbst. Glücklicherweise beginnt bald sein Medizinstudium und das Studentenwohnheim rettet ihn aus seinem einengenden Elternhaus. Eigentlich will er nicht Mediziner werden, doch der Druck seiner Familie lässt nicht zu, dass er seiner eigentlichen Bestimmung, der Kunst, nachgeht.

Hinweis: In der folgenden Buchbesprechung geht es auch um Inhalt, es könnten für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben, Spoiler enthalten sein. Wer sichergehen will, sollte einfach direkt zur Bewertung nach unten scrollen.

Erster Satz Tess:

Zuhause in der Küche hatten wir einen Teller, den Mum im Urlaub auf Teneriffa gekauft hatte.

Die beiden leben ihr Leben, jeder auf andere Weise. Tess fern der Akademikerschicht und in ein Leben gezwungen, das sie nicht wollte, mit einer Verantwortung, die ihr die Luft zum Atmen nimmt. Ross an der Uni, später im Krankenhaus, umgeben von Leuten, die er mag – jedoch nicht wirklich liebt. Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden, zuerst im Urlaub in Italien, später auf einem Konzert, im Krankenhaus, und letztlich in der Lebensmitte erneut in Italien. Naturlich ist es Italien, das die beiden letztlich zusammenführt und ein gutes, wenn auch offenes Ende beschert.

Erster Satz Gus:

Ich fing mit dem Laufen an, nachdem mein Bruder gestorben war, weil ich dabei allein sein konnte, ohne mir dafür einen Grund ausdenken zu müssen.

Kate Eberlen beschreibt, wie schnell sich ein Leben auf drastische Weise ändern kann. Im Leben von Tess spielen Asperger und Brustkrebs eine wesentliche Rolle, und der Autorin gelingt es, beides auf sanfte und eindrückliche Weise zu beschreiben, ohne dass es zu kitschig oder moralisch wird.

Ross lebt sein Leben in der Gewissheit, seinen Bruder in den Tod geschickt zu haben, und er versucht, diese Schuld auszugleichen, indem er alles tut, was von ihm erwartet wird. Er studiert Medizin, so wie sein Vater und sein verstorbener Bruder. Er hat eine Beziehung zu der steten, wenn auch langweiligen Lucy, die er betrügt, ausgerechnet mit Charlotte, der Verlobten seines Bruders. Die wiederum betrügt ihn und nimmt die gemeinsamen Kinder mit in die Schweiz, zu einem reichen Mann nach Genf, was ihm das Herz bricht.

… Der Druck, die Alleinverdienende zu sein … mich um alle zu kümmern … das ist dir anscheinend nie in den Sinn gekommen … du hast es einfach nicht kapiert!

Nie wird er den Erwartungen der anderen gerecht, so sehr er sich auch anstrengt, und das hat er mit Tess gemeinsam.

Wenn die Dinge gut laufen, sollte man das Schicksal vielleicht nicht herausfordern und versuchen, sie noch zu optimieren.

Die beiden verbindet die Liebe zu Kunst und Kultur, Stunden können sie in Museen, Galerien und Kirchen verbringen, doch niemand in ihrem Leben hat Verständnis dafür. Gus möchte am liebsten kochen und malen, während Tess von einem Leben als Schriftstellerin träumt.

Natürlich erwartet man, dass die beiden am Ende zusammen kommen, und sicherlich hinkt das Buch an manchen Stellen. Was mir gefallen hat, war jedoch die intensive Beschreibung der Dinge, die ein Leben außerplanmäßig verändern und auf einen Pfad führen, den man eigentlich nicht beschreiten will.

Mein Fazit: (und Spoiler-Ende)

Aber es ist seltsam, sich plötzlich keine Sorgen mehr machen zu müssen, wenn man sich sein ganzes Leben lang welche gemacht hat.

Was das angeht, konnte ich sehr gut mit den Protagonisten mitfühlen. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob mir dieses Buch auch vor 10 Jahren gefallen hätte, und bin zu dem Schluss gekommen: nein. Es hätte mich gelangweilt und das Ende genervt. Vielleicht muss man selbst erst vom Pfad abgekommen sein, um Gefallen daran zu finden, es von anderen zu lesen. Sicherlich spielt auch eine Rolle, dass ich im selben Alter wie die Protagonisten bin. Mir hat gefallen, auf welch sensible Weise die Autorin die Themen Tod, Brustkrebs und Asperger beschrieben hat. Man fühlt mit, wird jedoch von der Thematik nicht erschlagen. Um ehrlich zu sein, anfangs dachte ich, die beiden kommen natürlich zusammen, später war ich jedoch nicht mehr sicher. Egal mit welchem Ende, es wäre so oder so ein schönes, stimmiges Buch gewesen.

Literarisch sicher nicht anspruchsvoll, dennoch mochte ich das Buch sehr und kann die Lektüre wärmstens empfehlen: Vier Sterne.

4sterne

Autorin: Kate Eberlen
Titel: Miss you
Originaltitel: Miss You
Broschiert: 576 Seiten
Verlag: Diana Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453291836

 

[KapitelLiebe♡] Adriana Popescu/ Versehentlich verliebt

Heute erwartet euch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡

Da es anscheinend notwendig ist, möchte ich betonen, dass Lisas Meinung und Bewertung allein ihre eigene ist und der der Blogbetreiberin weder entsprechen muss noch in irgendeiner Weise von mir gelenkt wird.

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„Kurz spiele ich mit den Gedanken, ihn mit meiner Reisetasche k.o zu schlagen, um dann mit dem Gepäckwagen Fahrerflucht zu begehen.“

Adriana Popescu: Versehentlich verliebt ©Piper Verlag

Klappentext:
Auf dem Weg nach Berlin bleibt die Reisebuchlektorin Pippa am Stuttgarter Flughafen hängen – und das ausgerechnet über die Feiertage! In der überfüllten Wartehalle lernt sie den ebenfalls gestrandeten Lukas aus Hamburg kennen, und schon bald erwärmt sein frecher Charme ihr chronisch gebrochenes Herz. Dann passiert es: Bevor Pippa es verhindern kann, hat sie sich versehentlich verliebt. Doch wohin geht die Reise für die beiden? Heute noch? Oder erst morgen? Denn der nächste Abflug kommt bestimmt …

Quelle: Piper

Cover:
Das Cover verrät schon mal, dass sich diese lockere Liebesgeschichte am Flughafen abspielt. Die Gestaltung und die Farbwahl ist eher schlicht gehalten, aber nicht zu blass. Es passt ziemlich gut und ist eher unauffällig.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist locker. Man kann das Buch fließend und entspannt lesen.

Inhalt:
Pippa möchte über Weihnachten zu ihren Eltern, doch ausgerechnet an den Feiertagen bleibt sie am Flughafen in Stuttgart hängen.
Schlimmer kann es für die Singlefrau eigentlich sowieso nicht mehr werden, da ihr Exfreund sie betrogen und ihr ein gebrochenes Herz beschert hat. Doch anscheinend meint ihr „Schicksalsbeauftragter“ es gut mit ihr und schickt ihr den charmanten Lukas. Er konnte mit seiner frechen Art und seinen strahlendblauen Augen Pippas gebrochenes Herz in Windeseile höher schlagen lassen. Doch nach einem dummen Fehler kommt alles anders als erwartet!

Meinung:
Diese kurze Liebesgeschichte war schon sehr witzig, dennoch hat es sich an manchen Stellen gezogen. Mir verging manchmal die Lust am Lesen. Vielleicht liegt es daran, dass es nicht wirklich meinem üblichen Genre entspricht?!
Trotzdem hat mir die Protagonistin Pippa sehr gut gefallen! Sie war mit ihrer tollpatschigen, unperfekten Art und ihrem Liebeskummer authentisch, eben keine typische Heldin. Ja, ich konnte mich auch so manchmal mit ihr identifizieren. Ein paar Mal wurde ich auch etwas wütend auf sie, da sie ihrem Exfreund so sehr „hinterhergeheult“ hat, obwohl er sie betrogen hat und sie ihn sogar dabei erwischt hat. Und immer wieder wollte sie ihn zurück haben, was für mich persönlich völlig unverständlich war.

Ansonsten hat mir diese kurze Liebesgeschichte zwischen Pippa und Lukas gefallen, vor allem aufgrund Pippas lustiger Gedankengänge.
Insgesamt fand ich die Protagonisten sehr sympathisch!

Fazit:
Dieses Buch ist etwas für alle, die gerne kurze Liebesgeschichten mit sehr viel Witz lesen.
Meins war es jetzt nicht einhundertprozentig, dennoch habe ich es so manches Mal genossen, in Pippas Kopf schauen zu dürfen und mitzulachen! 🙂

Ich gebe daher 3,5 Buchsterne. 3.5sterne

Eure Kapitel Liebe ♡

 

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Autorin: Adriana Popescu
Titel: Versehentlich verliebt
Verlag: Piper Taschenbuch (10. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492306362

Sara Crowe/ In ziemlich bester Gesellschaft

Wenn die Mutter sich umgebracht hat und der Vater ratzfatz eine Neue hat, dann ist es gut, wenn man exzentrische Tanten hat, zu denen man flüchten kann. Tante Coral lebt auf Schloss Egham, gemeinsam mit einem schönen Admiral und der frechen Delia, meist sitzen sie im Wintergarten, futtern Häppchen, schlürfen Cocktails. Drei Bohemiens – die für Sue, das unglückliche Halbwaisenkind, jetzt genau die richtigen Freunde sind.
Sue will Schriftstellerin werden, wäre da nicht das kleine, wenn auch charmante Problem mit den Wortverwechslungen. Manchmal kommen eben einfach nicht die richtigen Worte, aber das wird sie nicht an ihrem Traum hindern, und dieses dämliche unglücklich Verliebtsein, dieses dämliche Erwachsenwerden und schon gar nicht diese dämlichen Lebenslügen, die Sue nach und nach im Leben ihrer Eltern und ihrer drei Bohemiens aufdeckt.

„In ziemlich bester Gesellschaft“ ist einerseits eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, bisweilen seicht, heimelig, wohlig, unaufgeregt. Bisweilen dann allerdings auch aufregend und überraschend. Der Tagebuchstil, wobei im Buch selbst viel vom Commonplace Book* gesprochen wird, gefällt mir sehr gut.

* Commonplace Book: eine Art Tagebuch, ähnlich einem Scrapbook. Es sollten nicht nur Erinnerungen, sondern auch Bilder und Sprüche gesammelt werden.

„Der italienische Dichter Giovanni Rucellai, der mit dem Zibaldone eines der ersten Tagebücher dieser Art erstellte, beschrieb es als ‚Salat aus verschiedensten Kräutern‘.
Im Commonplace Book versammelten sich Zitate und Kommentare, dazu Lieblingsgedichte, Sprichwörter, Briefe, ja sogar Kochrezepte.
Ein ganz persönliches Buch des Lebens.“

Mir gings zunächst ein wenig so wie Madame Miez. Ich beäugte das schrill rote, mit rosa Seitenberandungen verzierte Buch skeptisch.

Sara Crowe/ In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

Doch einmal begonnen, war es schwer, es wieder aus der Hand zu legen …

Sara Crowe: In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

… und so lasen wir und lasen und freuten uns, weil das Buch irgendwie einen beruhigenden, wärmeligen Touch hat, der sich beim Lesen übertrug.

Sara Crowe: In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

An einigen Stellen im Buch musste ich noch erst die Seiten auftrennen – eine Sache, die ich über alles liebe, die ich damit verbinde, dass sich mir nun ein Text zeigen wird, den so noch niemand gelesen hat. Ja, stimmt bei diesem Buch nur bedingt, aber bei den Büchern in den Bibliotheken, in denen ich gearbeitet habe, war es tatsächlich so, dass sich mit dem Aufschneiden der Seiten ein Geheimnis lüftete. So empfand ich es irgendwie auch bei diesem Buch.

Dieser Text in einer anderen Gestaltung, Bindung, Cover hätte mich nie so erreicht, das geb ich zu.

Aber das Cover sprang mich an, das Seitenaufschneiden weckte wunderbare Erwartungen und Erinnerungen, und in all dem dann der Text, dieser wärmende, leicht verdauliche, dennoch zu Herzen gehende Text mit seinen oft sehr leisen Tönen – all das schuf ein wunderbar harmonisches Leseerlebnis, und noch jetzt, wenn ich auf das Buch im Regal gucke, breitet sich so eine angenehme Ruhe in mir aus.

Dieses Gesamtpaket bekommt von mir fünf Sterne.

5sterne

Autorin: Sara Crowe
Titel: In ziemlich bester Gesellschaft
Originaltitel: Campari For Breakfast
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3453580503

Ildikó von Kürthy/ Endlich

„In mein behagliches Nest hat mir die Wahrheit mitten hineingekackt. Ich kann bleiben – und mir die Nase zuhalten.
Ich kann mir eingestehen, dass ich naiv war und unerwachsen, weil ich glaubte, Treue gehöre zur Liebe dazu.
Ich kann mir eingestehen, dass meine Ehe nur funktioniert, weil mein Mann alles bekommt, was er sich wünscht – jedoch nicht nur von mir […]
Willkommen, Vera Hagedorn, in der Realität.
Wurde auch höchste Zeit.“

Vera lebt ein Ildikó von Kürthy: Endlichruhiges Leben mit grauen Schinkenbroten, ätzenden Schwiegereltern und ihrem langweiligen Ehemann Marcus im noch langweiligeren Stade. Vera mag ihr ruhiges, langweiliges Leben. Irgendwie. Abenteuer erlebt sie durch ihre Freundinnen, das ist ihr genug. Glaubt sie jedenfalls. Doch genau durch eins dieser Freundinnen-Abenteuer gerät Veras ruhiges, langweiliges Leben aus dem Tritt, denn anscheinend peppt sich Ehemann Marcus sein langweiliges Leben mithilfe einer blutjungen Kosmetikerin ein bisschen auf, und das kann Vera nicht einfach so hinnehmen …

Vera hört auf, zu verdrängen. Klein beigeben will sie nicht, und so beginnt sie, gemeinsam mit ihren Freunden den Kampf gegen Nebenbuhlerin „Gutemine“ aufzunehmen und sich dabei auch endlich selbst ein Stück weiter zu entwickeln, weg von der langweiligen Kleinstadt-Hausfrau und hin zu einer fitten, begehrenswerten Autorin in der Großstadt.

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Manchmal ist es so, dass Ereignisse in unserem Leben, wirklich üble Ereignisse, unseren Horizont erweitern und unsere Augen auf Dinge lenken, die wir früher nicht wahrgenommen haben.
Genau so geht es mir mit Ildikó von Kürthy.
Früher hätte ich ihre Bücher nicht wirklich beachtet, hab mich davon nicht angesprochen gefühlt.
Dann kam das Leben, und nun sitze ich hier und amüsiere mich ganz köstlich mit ihnen, gespickt mit einem Hauch Wehmut, haufenweise Erinnerungen, aber kein Stück traurig, denn Traurigkeit schubst dieses Buch einfach vom Schirm.

Wobei, selbst jetzt im Nachhinein sehe ich keine Hinweise, nichts, was mich hätte stutzig machen müssen.
Oder?
Die langen Abende im Büro? Die Verabredungen zum Squash? Die Sanitärbedarfsmessen in Frankfurt? Da wirst du doch irre, wenn du hinter jeder Verspätung, hinter jeder Dienstreise gleich einen Betrug witterst.
Vor etwa einem halben Jahr hat er das Rasierwasser gewechselt. Und irgendwann war mir aufgefallen, dass er die Boxershorts mit den ausgeleierten Bündchen aussortiert hatte. Wurde auch höchste Zeit, hatte ich gedacht. Mehr nicht.

In vielen Rezensionen habe ich gelesen, die Story sei überzogen und unrealistisch, und zu einem gewissen Teil mag das auch stimmen – wer allerdings selbst mal etwas Vergleichbares erlebt hat (statistisch gesehen wird jede(r) von uns mindestens einmal im Leben selbst betrogen), wird bei diesem Buch immer mal wieder ganz laut „Ja! JA! Genauso ist es!“ rufen.
Inmitten all der humorigen, überzogenen Szenen liegen verdammt viel Wahrheit, Lebenserfahrung und Menschenkenntnis.

Ja, man darf misstrauisch werden, wenn er auf einmal die ausgeleierten Unterbuchsen freiwillig entsorgt, wenn er auf einmal wieder nach Jahren Rasierwasser benutzt, auffallend viel zum „Sport“ geht, seine Sportsachen aber irgendwie so gar nicht nach Schweiß müffeln. Es sind die kleinen Dinge, die sich auf einmal verändern, die man aber erst im Rückblick wahrnimmt, weil sie im eintönigen Beziehungsalltag irgendwie untergegangen waren – dabei wären sie verlässliche Alarmzeichen gewesen, wäre man nur aufmerksamer gewesen.
Hätte hätte hätte.

Ildikó von Kürthy fasst all diese kleinen Anzeichen geschickt in ihrem Roman zusammen und knüpft daraus eine unterhaltsame Geschichte, die bisweilen alberne Elemente enthält und deren Ende dann doch schon arg verkitscht und am Rande des Erträglichen ist – aber warum denn auch nicht? Warum sollte Romanfigur Vera nach all dem kein Kitsch-Ende bekommen?
Dieses Buch soll unterhalten, das tut es auch ganz fabelhaft, und das Ende tut dem gar keinen Abbruch, denn manchmal darf es eben auch mal ein verkitschtes Happy End sein – das wahre Leben ist schon hart genug und bietet selten ein Happy End.

Vier Sterne.

4sterne

Miriam Pielhau/ Radiergummitage

„Radiergummitage. So hießen Tage, die ein Fall waren für den Radiergummi des Universums. Tage, die Maja Pauly im Kalender gedanklich mit lauter wütendem Gekrickel überzogen hatte, weil sie dem ureigenen Maßstab nach misslungen waren. Wobei sie persönlich für dieses Misslingen verantwortlich war. Und zwar allein.“

Miriam Pielhau: RadiergummitageMaja ist Single, Schauspielerin an einem Braunschweiger Theater und hat bereits Zeit ihres Lebens eine unglaubliche Abneigung gegen die Zahl 35. Sie meidet sie, wo es nur geht, ist sogar einmal nicht in eine Traumwohnung gezogen, weil das Haus die Nummer 35 trug. Nun wird sie jedoch 35 Jahre alt und kann dieser Zahl schwerlich entgehen.

Um das Jahr mit der „35“ besser zu überstehen, überlegt sie sich, sich selbst jeden Monat eine Aufgabe zu stellen, die es zu meistern gilt. Aufgaben, die es in sich haben, bei denen sie etwas tun muss, das sie bislang noch nie getan hat, die sie aus ihrer Komfortzone herausbringen und ihren Horizont erweitern. Unterstützt wird sie dabei von ihren Freundinnen und der 85jährigen Nachbarin und Zieh-Oma Lina …

Da ich selbst kürzlich 35 Jahre alt wurde und kinderloser Single bin, klang die Thematik des Buches für mich recht verlockend, vor allem, weil man gleich zu Beginn des Buches erfährt, dass die Autorin alle beschriebenen Aufgaben selbst gemeistert hat.
Miriam Pielhau hat, wie ich finde, eine angenehme Art zu schreiben, ungeschnörkelt, frisch, das Buch liest sich flott und enthält einiges an Umgangssprache.
Mit der Handlung an sich und der Protagonistin bin ich leider dennoch nicht so richtig warm geworden. Vermutlich hatte ich ein Buch erwartet, mit dessen Hauptakteurin ich mich irgendwie identifizieren könnte, dies ist hier aber so gar nicht der Fall.
Viele Rezensenten bezeichnen das Buch als „urkomisch“, so weit würde ich jedoch nicht gehen. Es ist bisweilen amüsant, aber wirklich zum lachen hat es mich nicht gebracht und auch nennenswerte neue Einblicke und Sichtweisen habe ich nicht gewonnen. Ein wenig schade fand ich, dass der Titel (und damit die Beschreibung von Tagen, die man am liebsten aus dem Kalender ausradieren würde), nur am Anfang aufgegriffen wird und dann dieser Zusammenhang, der ein roter Faden hätte werden können, verloren geht.

Ich hatte einen kurzweiligen Nachmittag mit dem Buch, dauerhaft in Erinnerung bleiben wird es mir über den Titel hinaus allerdings wohl eher nicht.

Drei Sterne.

3sterne

Autorin: Miriam Pielhau
Titel: Radiergummitage
Broschiert: 352 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3832162627

Conni Lubek/ Der Beste zum Schluss

Auf jeden Topf passt bekanntlich ein Deckel.

Kommen wir nun zu einem besonderen Fall: Töpfe mit Angst vor geschlossenen Räumen.

Conni Lubek: Der Beste zum Schluss

Da sind wir nun also nach „Anleitung zum Entlieben“ und „Entlieben für Fortgeschrittene“ beim letzten Band der Lchen-Trilogie angekommen – meiner Meinung nach dem besten der drei Bücher.
Vielleicht auch, weil bei diesem mehr Fiktion mit im Spiel war als bei den Vorgängern (als aufmerksame Lchen-Blog-Leserin entgeht einem so etwas ja nicht) und so ein richtig schönes hach-schmelz-seufz-Ende entstanden ist.

Lchens Geschichte geht weiter.
Nun hat sie also endlich den Mann gefunden, der so einfach, unkompliziert und liebevoll ist, dass sie ihm nicht einmal einen Spitznamen geben muss, der sie heiraten und viele pummelige Babys mit ihr möchte – zufrieden ist sie aber trotzdem nicht, denn offenbar ist zu viel Harmonie nun doch nicht ihr Ding.
Und dann taucht natürlich auch wieder Holländer Dick auf und Lchen steht -wieder einmal- zwischen den Stühlen und katapultiert sich mit ihrer Schafigkeit in grandiose Katastrophen und ein filmreifes Doppelleben …

Doktor Ferd versuchte, mich zu beruhigen. „Und mit zwei Männern war es besser?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, schlimmer. Aber anders schlimm. Wenn ich bei Christian war, dachte ich an Dick, und wenn ich bei Dick war, an Christian. Einer war der Puffer des anderen, etwas stand immer dazwischen.“

Dass das nicht gutgehen kann, kann sich die in Herzensdingen kompetente Leserin sicher denken.

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich genau zum richtigen Zeitpunkt an genau dem richtigen Ort. In der Klapse.
Ich wurde kompetent aufgefangen, nicht nur von sachkundigem Fachpersonal, sehr tröstlich waren auch all die Schicksalsgenossen. Ich sprach in meiner Depressionsgruppe über meine zerbrochenen Liebesbeziehungen. Und in meiner Angstgruppe. In meiner Wutgruppe. Und natürlich sprach ich auch in meiner BPS-Gruppe über die Trennungen.[…] Das war schon was anderes als alleine zu Hause Eierlikör trinken. Sprechen ist toll.

Aber wie eingangs schon erwähnt, wird am Ende dann doch alles gut – und alles kommt vollkommen anders als erwartet.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiede ich mich von Lchen und Curd Rock und 119 und dem Tulpenkopp und sogar dem langweiligen Christian – und hoffe doch irgendwie auf ein Wiederlesen.

Total subjektive und seufzende 5 Sterne.

5sterne

Autorin: Conni Lubek
Titel: Der Beste zum Schluss
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548282671

Conni Lubek/ Entlieben für Fortgeschrittene

Die Liebe ist langmütig und freundlich, sagt die Bibel. Sie verträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf.

Dass die Liebe klug ist, hat doch kein Schwein gesagt.

Conni Lubek: Entlieben für Fortgeschrittene

Wir erinnern uns: Mit „Anleitung zum Entlieben“ gab Conni Lubek den Startschuss zu dieser aus einem Blog geborenen, nennen wir es mal Trilogie (mein inneres Fangirl schreit an dieser Stelle ganz laut auf und hätte gerne unbedingt weitere Fortsetzungen 😉 ).

Im ersten Band liebte sie 119, doch der liebte nicht zurück. Und dann kam Dick, der Holländer, der Lchen vom Fleck weg liebte, bei dem sie aber nicht wusste, ob sie angemessen zurück liebt.

An dieser Stelle setzt „Entlieben für Fortgeschrittene“ an, es geht also weiter mit Dick und Lchen, einem ewigen Hin und Her, und gerade, als sie sich sicher ist, dass sie ausreichend liebt, lässt Dick eine Bombe platzen, die einer Seifenoper würdig ist …

Wieder macht das Lchen viel viel Mist, wieder hab ich viel mit ihr, noch mehr aber mit dem Tulpenkopp gemeckert. Das ist schon allerhand, was der allerliebste arme Curd Rock da mitmachen muss.
Das sieht insbesondere die liebe Bonny auf dem Foto unten genauso, für sie war Curd Liebe auf den ersten Blick 😉

Mir hat dieses Buch noch besser gefallen als der erste Band. Viel Drama, viel Herz, viel „du doofes Schaf!“, viel Reflektion, eben einfach alles, was solche Herzkrüppel wie ich brauchen, um auf andere Gedanken zu kommen.

Deswegen bekommt „Entlieben für Fortgeschrittene“ auch 5 Sterne von mir, auch wenn ich zugebe, dass die Bewertung extrem subjektiv ist (zum Glück darf ich ja auf meinem Blog auch meine eigenen Regeln aufstellen und die besagen, dass ich nicht immer objektiv bewerten muss und dass Lesen sowieso eine subjektive Geschichte ist).

5sterne

2013-05-11 14.02.07

Autorin: Conni Lubek
Titel: Entlieben für Fortgeschrittene
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548268088

Conni Lubek/ Anleitung zum Entlieben

„Wer je einen Menschen von Herzen geliebt hat und irgendwann aus irgendwelchen Gründen einsah, dass es wohl besser wäre, damit aufzuhören, der weiß, wie schwer das ist.
Die Wege, die jene Glücklichen, die es schaffen, schließlich ans Ziel führen, sind nicht immer gerade. Sie sind verschlungen, voller Schlaufen und Kreise, von denen man manchmal erst im Nachhinein erkennt, dass sie kein Umweg waren. Sondern notwendig.
Und vor allem ist jeder Weg anders. Weil jede Liebe einzigartig ist – und auch jeder Umstand, der einen Menschen so etwas Kostbares aufzugeben zwingt. Einzigartig scheiße, soweit es mich betrifft.“

2013-04-01 13.44.32
Lchen, auch Lpunkt genannt, liebt 119.
119 liebt dummerweise nicht zurück.

Damit lässt sich im Wesentlichen zusammenfassen, worum es in diesem Buch geht und jeder, der schon einmal geliebt hat, ohne zurückgeliebt zu werden, weiß, wie schmerzhaft so etwas sein kann.
In Lchens Fall ganz besonders schmerzhaft, denn 119 mag sie ja. Sehr sogar. Genug jedenfalls, um sie drei Jahre lang hinzuhalten, jeden Freitag mit ihr zu schlafen und ihr immer wieder zu sagen, dass er sie trotzdem nicht liebt. Für jede Frau vermutlich eine Horrorvorstellung, für Frauen wie Lchen, die jenseits der 35 sind und sich doch eigentlich nur Liebe, Disneyfluff und  eine eigene Familie wünschen, ganz besonders.

Immer wieder versucht Lchen, diese unglückselige Beziehung zu beenden, immer wieder scheitert sie.
Irgendwann beginnt sie, anonym in einem Blog über ihre Versuche des Entliebens zu schreiben. Stets dabei ihr treuer (ein wenig sprachgestörter) Begleiter, Stofftier Curd Rock. Und aus dem Blog entstand dann dieses Buch.

Hätte ich es vor einem Jahr gelesen, hätte ich Lpunkt vermutlich einfach nervig gefunden und nicht verstehen können, wie jemand so naiv sein, so ein Schaf sein kann. Nun war das letzte Jahr bei mir aber sehr turbulent und ich musste zwangsläufig lernen, dass man noch so reflektiert, reif, erwachsen und fokussiert sein kann – wenn es um Liebe geht, wird auch die vernünftigste Frau ganz schnell zum Schaf 😉 Dank dieser eigenen Erfahrungen hab ich also kräftig mit Lchen mitgelitten, 119 mehr als einmal im Geiste so richtig kräftig ins Gemächt getreten und mit Curd Rock auf der weißen Couch gekuschelt. Und ich war mächtig traurig, als das Buch zuende war und ich ein wenig ratlos da stand mit der Frage: Liebt Lchen denn nun die holländische Frikandel? Kommt sie dauerhaft von 119 los? Die gute Nachricht ist: Es gibt noch zwei weitere Bücher über Lchens Liebeschaos und sie liegen bereits hier neben mir 😀

4 Sterne (einen musste meine innere Neurotikerin aka Böslektorin wegen wirklich unglaublich vieler Rechtschreib- und Interpunktionsfehler abziehen)

4sterne

Autorin: Conni Lubek
Titel: Anleitung zum Entlieben
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548268071

E.M. Delafield/ Tagebuch einer Lady auf dem Lande

Im England der 1930er Jahre lebt eine waschechte Lady zusammen mit Familie und Bediensteten in der Provinz auf dem Lande. Eifrig schreibt sie Tagebuch und hält darin alles fest, was ihren Alltag ausmacht, angefangen bei der richtigen Sorte von Hyazinthenzwiebeln über den Tratsch der Gesellschaft bis zu ihrer Intimfeindin, der „grässlich perfekten Lady B.“.

Tagebuch einer Lady auf dem Lande von E M Delafield Wer die Serie „Downton Abbey“ mag, die momentan wohl eine der beliebtesten Fernsehserien weltweit ist, der könnte vermutlich auch Gefallen am „Tagebuch einer Lady auf dem Lande“ finden.

E.M. Delafield, Tochter eines französischen Grafen und einer britischen Schriftstellerin, beschreibt darin in Tagebuchform das Leben als Dame der Gesellschaft. Dies macht sie auf durchaus amüsante Weise und so liest sich das Buch auch gemütlich an einem Nachmittag weg, kommt allerdings auch ohne nennenswerte Höhen und Tiefen aus.
Es ist eben genau so, wie man sich die adlige britische Gesellschaft der damaligen Zeit vorstellt: Gesittet, höflich, charmant und gewürzt mit einer Prise trockenen englischen Humors.

Spannend finde ich die Tatsache, dass die Autorin, die in Großbritannien bis heute sehr bekannt ist, ihre autobiographischen Geschichten ursprünglich als Kolumne für eine feministische Frauenzeitschrift schrieb und während des Zweiten Weltkriegs für das britische Informationsministerium arbeitete, dessen Aufgabe hauptsächlich in der Informationsüberwachung und der Verbreitung von Propaganda lag.

3sterne
3 Sterne.

Autorin: E.M. Delafield
Titel: Tagebuch einer Lady auf dem Lande
Originaltitel: Diary of a Provincial Lady
Gebundene Ausgabe:
208 Seiten
Verlag: Manhattan
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3442546916

E. L. James/ Shades of Grey 1-3

Dies wird eine Keinerezension.
Zum Thema „Shades of Grey“ gibt es bereits genügend Rezensionen und Besprechungen, und es wurde wohl auch schon alles gesagt.
Stattdessen möchte ich einfach nur kurz und schmerzfrei (haha, ein unfreiwilliges Wortspiel passend zum Thema) meine Eindrücke wiedergeben.

Dass ich zum ersten Band gegriffen habe, war mehr oder weniger dem Umstand geschuldet, dass ich liebeskummergeplagt durch den Buchladen schlich und auf der Suche nach seichter Unterhaltung war. Das Cover sprang mich an, hier und da hatte ich bereits von dem Titel gelesen, wenn auch wenig schmeichelhaftes, kurz: Das Buch schien mir ideal und ohne großartigen Anspruch.
Umso überraschter war ich selbst, dass ich beim nächsten Sonnenaufgang das Buch bereits aus- und die gesamte Nacht hindurch gelesen hatte.
Yay, ein fesselndes (schon wieder so ein Wortspiel) Buch ohne jedweden literarischen Anspruch, einfach so zum inhalieren und nach Gebrauch weglegen. Ich gebe zu, der erste Band hat mir sogar irgendwie Spaß bereitet mit seiner dümmlichen Protagonistin und den aneinandergereihten Klischees und der unglaublich vorhersehbaren Handlung. Das war genau die Lektüre, die ich gesucht hatte.

Noch mehr Spaß bereitete mir der öffentliche Aufschrei ob des „skandalösen“ Inhalts. Skandalös? Ok, da kann man sich drüber streiten, ich für meinen Teil wüsste nicht, was im Jahre 2012 skandalös an Handschellen, Fesselspielen oder dem bisschen Po verhauen sein soll; und auch, dass solche Inhalte von einer Frau verfasst wurden, stellt in meinen Augen keinen Skandal dar. Man stelle sich vor, auch Frauen leben sich sexuell aus und das Abendland ist davon noch nicht untergegangen und der Himmel ist auch noch dort, wo er hingehört.
Dann fielen noch Ausdrücke wie „Hausfrauenporno“ – ja, na und? Schlimm genug, dass das Wort „Hausfrau“ anscheinend per se eine Beleidigung darzustellen scheint, nein, offenbar darf man als Hausfrau auch kein Sexleben, ob nun ausschweifend oder langweilig oder einfach vollkommen normal, haben.
Herrje, hinterwäldlerischer gehts kaum noch, mögen die Herrschaften, die solche Begrifflichkeiten verwenden, doch bitte mal langsam in der Gegenwart ankommen und ein wenig sprachsensibilisierter agieren.
MIR hat dieser erste Band Spaß bereitet und daraus mache ich auch kein Geheimnis.

Angenehm überrascht bestellte ich sogleich Band 2 und 3 vor, die ich dann auch wenige Wochen später in Händen hielt.
Doch trotz all der Vorfreude konnte Band 2 mich kaum noch mitreißen.
Was ich in Band 1 als angenehm und seicht plätschernd empfunden hatte, kam mir nun ein wenig lahm vor (beinahe hätte ich „ausgelutscht“ geschrieben, bei diesem Buch fliegen einem die Wortspiele ja geradezu zu). Wiederholung an Wiederholung.
Und was war denn nun mit diesen medial immer wieder thematisierten tabubrechenden Sexszenen? Ich konnte keine finden.
Mit viel gutem Willen war da einiges FSK18, aber tabubrechend? Wild? Weltenerschütternd?
GÄHN.
Was an „Ich werde dich jetzt ficken. Hart.“ so unglaublich neu sein soll, entzieht sich meiner Erkenntnis.
Aber gut, ich las weiter und nach etwas mehr als einer Woche hatte ich Band 2 dann auch durch, allerdings ganz ohne den Leseflash, den ich beim ersten Band gehabt hatte. Hatte mich vorher noch interessiert, wie es mit den Protagonisten weitergehen würde, empfand ich nun nur noch ein „Naja, mal gucken, vielleicht passiert ja noch mal was.“

Und dann kam Band 3. Und damit auch die Erklärung, warum ich zu diesen Büchern keine Rezension schreibe: Ich habe nur etwa 30 Seiten durchgehalten.

 
Das. Ging. Mal. Gar. Nicht.
Langweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweilig.

Die ewig gleichen Dialoge, eine Handlung, die nicht mehr seicht plätscherte, sondern eher miefig vor sich hin dümpelte, die angenehm leichte Sprache zu dümmlichem IQ<80 verkommen. Selbst ein „Warum liegt hier eigentlich Stroh?“ hätte das Buch sprachlich aufgewertet.
Noch schnell zum Ende geblättert – ach, na das hätte ich gar nicht erwartet (oaaaarrrr, wie einfallsreich, klischeefrei, waaaaahnsinnig originell …), herzhaft gegähnt und weg mit dem Buch.

Vielleicht schenke ich die Reihe meiner Mutter zu Weihnachten.
Ehrlich gesagt fürchte ich mich aber vor anschließenden „Kind, lass mich dir mal erzählen, was guter Sex ist“-Aufklärungsgesprächen.