Archiv der Kategorie: Kinder-/ Jugendbuch

[KapitelLiebe♡] Amy Ewing/ Das Juwel – Die Gabe

Heute erwartet auch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich Young Adult/Fantasy von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡

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„Darf ich dir eine Frage stellen, Nummer 197?“, sagt Lucien leise. „Willst du dieses Leben?

Amy Ewing: Das Juwel ©Fischerverlage.de

Klappentext:
Violet lebt in Armut, aber sie hat
eine besondere Gabe.
Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist …

Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken.
Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.

Dieser überwältigende Fantasyroman entführt uns in eine Welt voller Glanz und voller Dunkelheit. Eine Welt, in der eine Gabe ein Fluch sein kann.

Quelle: Fischerverlage.de

Cover:
Das Cover ist ein echter Hingucker, einfach atemberaubend schön! Diese Farbe und das Glitzern laden zum Kauf ein. Als ich es in der Buchhandlung sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Zuerst ein reiner Coverkauf.

Schreibstil:
Geschrieben wird aus Violets Sicht in der Ich-Form, es ist leicht und schnell zu lesen.

Inhalt:
Seit ihrem 12. Lebensjahr wird Violet Lasting in der Verwahranstalt auf ihr zukünftiges Leben als „Surrogat“ vorbereitet. Denn Violet verfügt über besondere Kräfte, die sie als Leihmutter für die adligen Frauen des Juwels unschätzbar wertvoll machen, da diese selbst nicht schwanger werden können.
Doch Violet will dieses Leben nicht, viel lieber würde sie im Sumpf bei ihrer Familie, der sie gewaltsam entrissen wurde, bleiben, auch wenn das hieße, in Armut zu leben. Doch ihr Schicksal ist aufgrund ihrer Gene vorherbestimmt. Schon bald landet Violet als Surrogat in den Klauen der Herzogin, die mit teuren Kleidern und exquistitem Essen darüber hinwegtäuschen will, dass Violet ihre Sklavin ist.

Klingt das für euch auch so schrecklich wie für mich?
Dann willkommen in Violets Welt!
Seit ihrem 12. Lebensjahr weiß sie von ihrer besonderen Gabe und ihrem Schicksal, als Surrogat dienen zu müssen.

Sie muss das Kind für ihre neue Herrin austragen!
Doch Violet wehrt sich gegen dieses Schicksal und muss bald feststellen, dass sie nicht die Einzige ist, die gegen diese alte Tradition ankämpft.

Meinung:
Lasst euch vom glitzernden, mädchenhaften Cover des Buches nicht täuschen, dies ist ein dystopischer, grauenhafter Zukunftsauftakt voller Intrigen, Sklaverei, Hass und Tod, aber auch etwas Liebe.

Amy Ewing hat mich sofort in die Welt von Violet hineingezogen. Nach zwei Tagen lesen war ich so dermaßen geflashed, dass ich mich gar nicht mehr auf ein neues Buch konzentrieren konnte. Endlich mal wieder ein Buch, das mich durchgehend gefesselt hat.

Fazit:
„Das Juwel“ ist eine klassische Jugenddystopie mit einer ungerechten Gesellschaft, einer jungen Heldin, die aufbegehrt und schwer dafür bezahlen muss.
Für Fans von „Die Tribute von Panem“ ist es eine absolute Leseempfehlung!

5 von 5 Lesesterne ☆☆☆☆☆

Eure KapitelLiebe♡

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Autorin: Amy Ewing
Titel: Das Juwel – Die Gabe
Originaltitel: The Jewel
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841421043
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 bis 17 Jahre

[KapitelLiebe♡] Jennifer Wolf/ Morgentau – die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)

Heute erwartet auch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich Young Adult/Fantasy von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡


Klappentext:
Die Erde liegt unter einer dicken Schneedecke, Eis und Kälte herrschen überall. Nur noch ein kleiner Landfleck ist bewohnbar, wo die Erdgöttin Gaia die letzten ahnungslosen Menschen angesiedelt hat. Hier lebt auch Maya Jasmine Morgentau, eine der göttlichen Hüterinnen. Alle hundert Jahre wird unter ihnen eine Auserwählte dazu bestimmt, das Gleichgewicht der Natur aufrechtzuerhalten. Sie darf die vier besonderen Söhne der Gaia kennenlernen, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter. Für einen muss sie sich entscheiden und sich ein Jahrhundert an ihn binden. Doch jeder der Söhne hat seine Stärken und Schwächen. Sollte Maya die Auserwählte werden, für wen würde sie ihr Leben hergeben?

“Der Frühling bringt Blumen,
der Sommer den Klee.
Der Herbst bringt die Trauben,
der Winter den Schnee.”

Quelle: Carlsen

Jennifer Wolf: Morgentau (Buch 1)

Inhalt:
Die Welt liegt in Trümmern und Eis. So, wie wir sie kennen, existiert sie nicht mehr. Dennoch gibt es noch Leben auf einem Fleckchen Erde, was die Menschen nur der Göttin Gaia zu verdanken haben. Sie schuf eine Stadt, abgekapselt von all den todbringenden Krankheiten und Gifte, die sich die Menschen selbst zuzuschreiben haben.
Und dort lebt auch Maya. Alle 100 Jahre wird dort, von der Göttin Gaia höchstpersönlich, eine Hüterin auserkoren, die sich als Gefährtin für ein Jahrhundert an einen von Gaias Söhnen zu binden hat, den Frühling, den Sommer, den Herbst oder den Winter. Ein ganzes Jahrhundert mit einem Mann?
Maya, die neue Auserwählte der Jahreszeiten hat eine schwierige Wahl zu treffen, nämlich die für den richtigen Halbgott …

Schreibstil:
Der Schreibstil von Jennifer Wolf ist locker, aber auch gehoben, nicht zu umgangssprachlich. Ich konnte es dennoch flüssig und – vor allem – schnell lesen.

Cover:
Das Cover ist ja wirklich mal ein Hingucker. Sehr mädchenhaft und frisch, es lässt sofort auf eine fantasievolle Geschichte schließen.
Meinung:
Jennifer Wolf hat mich mit Mayas Geschichte ab der ersten Seite in ihr Bann gezogen!
Auf Anhieb wüsste ich nicht, je etwas Vergleichbares gelesen zu haben. Die Autorin besitzt für mich eine unglaublich ausgeprägte Fantasie, weshalb ich diese leicht dystopische und wahnsinnig fantastische Geschichte in null Komma nichts verschlungen habe. 🙂
Sie hat für mich eine vollkommen neue und einzigartige Welt erschaffen.
Und Nevis … hach, Nevis, der Winter, mit seinen unglaublichen traurigen Eisaugen! Ich gestehe, ich hab mich sofort in ihn und seine verschlossene Art verliebt! Bedingungslos und unwiderruflich! 😀
Die Protagonistin Maya habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen. Oft tat sie mir leid, hier und da musste ich sogar mit den Tränen kämpfen, bis der Damm dann doch am Ende endgültig gerissen ist und ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Ich kleine Heulsuse ;).

Auch die anderen Charaktere fand ich sehr gut dargestellt.
Die Erdgöttin Gaia war die Güte in Person und dennoch ehrfurchterregend. Sie war wie eine Mutter: Liebevoll und tadelnd zugleich.

Fazit:
Ich kann die Autorin nicht genug loben für ihr unglaubliches Buch!
Wer Fantasy mag, wird “Morgentau” lieben, und es, genauso wie ich, in die Glasvitrine für besondere Bücher einschließen und es jedes Mal beim vorbeigehen verträumt lächeln!
Kauft es! Mit aktuell 4,99€ ist der Preis kaum zu toppen.
Ich liebe es. ♡

5 von 5 Sternen ☆☆☆☆☆
(Aber im Herzen 100 Sterne!)
Lisa, Eure KapitelLiebe ♡


Autorin: Jennifer Wolf
Titel: Morgentau – die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Carlsen
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551314963
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren


Alle weiteren Gastrezensionen von Lisa findet ihre hier: >>KapitelLiebe ♡<<

Sara Crowe/ In ziemlich bester Gesellschaft

Wenn die Mutter sich umgebracht hat und der Vater ratzfatz eine Neue hat, dann ist es gut, wenn man exzentrische Tanten hat, zu denen man flüchten kann. Tante Coral lebt auf Schloss Egham, gemeinsam mit einem schönen Admiral und der frechen Delia, meist sitzen sie im Wintergarten, futtern Häppchen, schlürfen Cocktails. Drei Bohemiens – die für Sue, das unglückliche Halbwaisenkind, jetzt genau die richtigen Freunde sind.
Sue will Schriftstellerin werden, wäre da nicht das kleine, wenn auch charmante Problem mit den Wortverwechslungen. Manchmal kommen eben einfach nicht die richtigen Worte, aber das wird sie nicht an ihrem Traum hindern, und dieses dämliche unglücklich Verliebtsein, dieses dämliche Erwachsenwerden und schon gar nicht diese dämlichen Lebenslügen, die Sue nach und nach im Leben ihrer Eltern und ihrer drei Bohemiens aufdeckt.

„In ziemlich bester Gesellschaft“ ist einerseits eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, bisweilen seicht, heimelig, wohlig, unaufgeregt. Bisweilen dann allerdings auch aufregend und überraschend. Der Tagebuchstil, wobei im Buch selbst viel vom Commonplace Book* gesprochen wird, gefällt mir sehr gut.

* Commonplace Book: eine Art Tagebuch, ähnlich einem Scrapbook. Es sollten nicht nur Erinnerungen, sondern auch Bilder und Sprüche gesammelt werden.

„Der italienische Dichter Giovanni Rucellai, der mit dem Zibaldone eines der ersten Tagebücher dieser Art erstellte, beschrieb es als ‚Salat aus verschiedensten Kräutern‘.
Im Commonplace Book versammelten sich Zitate und Kommentare, dazu Lieblingsgedichte, Sprichwörter, Briefe, ja sogar Kochrezepte.
Ein ganz persönliches Buch des Lebens.“

Mir gings zunächst ein wenig so wie Madame Miez. Ich beäugte das schrill rote, mit rosa Seitenberandungen verzierte Buch skeptisch.

Sara Crowe/ In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

Doch einmal begonnen, war es schwer, es wieder aus der Hand zu legen …

Sara Crowe: In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

… und so lasen wir und lasen und freuten uns, weil das Buch irgendwie einen beruhigenden, wärmeligen Touch hat, der sich beim Lesen übertrug.

Sara Crowe: In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

An einigen Stellen im Buch musste ich noch erst die Seiten auftrennen – eine Sache, die ich über alles liebe, die ich damit verbinde, dass sich mir nun ein Text zeigen wird, den so noch niemand gelesen hat. Ja, stimmt bei diesem Buch nur bedingt, aber bei den Büchern in den Bibliotheken, in denen ich gearbeitet habe, war es tatsächlich so, dass sich mit dem Aufschneiden der Seiten ein Geheimnis lüftete. So empfand ich es irgendwie auch bei diesem Buch.

Dieser Text in einer anderen Gestaltung, Bindung, Cover hätte mich nie so erreicht, das geb ich zu.

Aber das Cover sprang mich an, das Seitenaufschneiden weckte wunderbare Erwartungen und Erinnerungen, und in all dem dann der Text, dieser wärmende, leicht verdauliche, dennoch zu Herzen gehende Text mit seinen oft sehr leisen Tönen – all das schuf ein wunderbar harmonisches Leseerlebnis, und noch jetzt, wenn ich auf das Buch im Regal gucke, breitet sich so eine angenehme Ruhe in mir aus.

Dieses Gesamtpaket bekommt von mir fünf Sterne.

5sterne

Autorin: Sara Crowe
Titel: In ziemlich bester Gesellschaft
Originaltitel: Campari For Breakfast
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3453580503

[KapitelLiebe♡] Colleen Hoover/ Weil ich Will liebe

Gastrezension von Lisa [KapitelLiebe♡]

*** Ich möchte euch darauf hinweisen, dass ihr diese Rezension erst lesen solltet, wenn euch Band 1 „Weil ich Layken liebe“ schon bekannt ist, da Spoiler vorhanden sind. ***

Colleen Hoover: Weil ich Will liebe

Klappentext:
Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation.

Quelle: DTV



*** Ich möchte euch darauf hinweisen, dass ihr diese Rezension erst lesen solltet, wenn euch Band 1 „Weil ich Layken liebe“ schon bekannt ist, da Spoiler vorhanden sind. ***



Über ein Jahr ist vergangen, seit Laykens Mutter an Lungenkrebs verstorben ist. Will und Layken ziehen ihre kleinen Brüder gemeinsam auf und spielen ihre Elternrolle großartig.
Dennoch erleben sie angesichts dieser Verantwortung auch ihre Nachteile. Die Erziehung von fast 11-jährigen Jungs kann nicht einfach sein …
Will geht wieder zur Uni, wo er überraschend auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, die ihn kurz nach dem Tod seiner Eltern verlassen hat.
Da er Layken nicht unnötige Probleme machen will, verschweigt er es ihr.
Doch sie bekommt es kurz vor einem romantischen Date mit Will heraus, und stellt sofort die Beziehung und Wills Gefühle infrage.
Das bitterschmeckende Leben stellt sich ihnen wieder mit aller Kraft entgegen.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Colleen Hoover ist wie gewohnt sehr locker und jugendlich. Das Buch liest sich flüssig, weshalb man auch nicht allzu lange braucht, um es durchzulesen.

Meinung:
Zu Beginn ertappte ich mich oft dabei, dass ich dachte, ich würde aus Laykens Sicht lesen. Der Wechsel der Sichtweise war eine ganz schöne Umstellung. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, dass es Will ist, der hier die Liebesgeschichte erzählt.
Trotzdem hat es mich sehr gefreut, in Wills Kopf sehen zu dürfen, denn seine Gedanken waren oft amüsant und brachten mich zum Lachen.
Die Nebencharaktere sind ein Traum, allen voran Kiersten. Sie ist das neue Nachbarsmädchen, mit dem sich Kel und Coulder angefreundet haben, Kel noch ein bisschen mehr als Coulder.
Und „verschmetterlingt“ nochmal, musste ich über dieses Mädchen lachen! („Schmetterling“ ist übrigens ein Insider in dieser wundervollen Familie.)
Auch Kirstens Mutter Sherry hat sich still und heimlich in mein Herz geschlichen, da ihre Art so mütterlich und fürsorglich ist.

Es gab allerdings auch Nebencharaktere, die ich am liebsten eigenhändig verprügelt hätte.
Zum Beispiel Vaughn und Reese. Ganz besonders Vaughn.
Bei ihr stellen sich immer noch meine Nackenhaare zu auf!
Warum? Lest es selbst! 🙂

Poetry Slam ist erneut ein wichtiger Bestandteil des Buches, worüber ich mich sehr gefreut habe, da mich die Texte so berührt haben.
Jedes Kapitel fängt mit einem Eintrag aus Wills Tagebuch an, was ich einfach wunderschön fand!

Das Cover lädt wieder zum Kaufen ein, da es schön knallig und jugendlich gestaltet ist.

Fazit:
Colleen Hoover versteht es wirklich, die Gefühle ihrer Leser auf Achterbahnfahrt zu schicken.

Kauft das Buch und lest es!!! 🙂

„Weil ich Will liebe“ ist eine wundervolle, gleichzeitig auch ein wenig traurige Fortsetzung von „Weil ich Layken liebe“.

Noch Ende Juli kommt der dritte Teil der romantischen Liebesgeschichte von Layken und Will raus und heißt „Weil wir uns lieben“. Auch diesen Teil werde ich mit Freuden inhalieren! 🙂

5 von 5 Sternen ★★★★★

Eure KapitelLiebe♡ 🙂

[KapitelLiebe♡] Colleen Hoover/ Weil ich Layken liebe

Gastrezension von Lisa [KapitelLiebe♡]

 

 

Stell dir vor, du triffst die große Liebe – und dann kommt das Leben dazwischen …

Klappentext:

Nach dem Unfalltod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg …

Quelle: DTV

Colleen Hoover: Weil ich Layken liebe
WOW – das ist es, was ich über die Liebesgeschichte von Layken und Will auf Anhieb denke!

Ich habe schon viele Liebesromane gelesen, die unglaublich kitschig waren, aber „kitschig“ umschreibt diese Geschichte in keiner Weise. Eher „unglaublich“, „ehrlich“, „traurig“ und unfassbar „schön“.

Es gibt ja immer diese Bücher, die du einfach liest, und es gibt diese Bücher, die dich im Innersten deines Herzens treffen, die dich all deine Gefühle durchleben lassen.
Bei diesem Buch ging es mir so! Ich musste weinen und lachen, meine Emotionen gingen bei dieser wundervollen Geschichte vollends mit mir durch!

Colleen Hoovers Schreibstil ist fesselnd und liest sich sehr flüssig, da die Sprache zwar jugendlich, aber nicht übertrieben ist. Ihre Charaktere sind sehr authentisch und liebevoll dargestellt, vor allem sind sie dem Leser greifbar. Ich konnte mich sofort mit Will und Layken identifizieren. Schon nach den ersten paar Zeilen war ich gefesselt. Es fiel mir ziemlich schwer, das Buch aus der Hand zu legen, um schlafen zu gehen, und selbst dann musste ich noch an Layken und Will denken.
Das Cover des Buches ist jugendlich und bunt gestaltet, es fällt sofort ins Auge und lässt an eine Liebesgeschichte denken.

Die im Mittelpunkt stehende Protagonistin Layken ist mit ihrer Familie von Texas nach Yipsilanti in Michigan gezogen.
Kürzlich ist ihr Vater unerwartet verstorben, weshalb ihre Mutter aus finanziellen Gründen gezwungen ist, mit Layken und ihrem Bruder wegzuziehen. Ausgerechnet am ersten Tag verliebt Layken sich in den gut aussehenden Nachbarsjungen Will Cooper. Nach langer Zeit der Trauer ist dieses vergessene, warme Gefühl im Bauch für sie überwältigend. Doch das Leben macht Layken den berühmten Strich durch die Rechnung. Ihre Liebe währt nur kurze drei Tage lang, bis das schlimmste Trennungsgespräch aller Zeiten stattfindet.
Leider kann ich hier nicht mehr verraten, ohne zu spoilern, deshalb müsst ihr selbst herausfinden, was geschieht. 🙂

Emotional betrachtet ist es eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle. Lahme Chuck-Norris-Witze und Freundin Eddie brachten mich dazu, lauthals zu lachen.Laykens kleiner Bruder Kel hat mich desöfteren zum Schmunzeln gebracht. Ich musste jedoch auch zwischendurch weinen, wenn das Leben mit voller Wucht zugeschlagen hat.

Die zärtliche und aufrichtige Liebe zwischen den Hauptcharakteren erweicht einem das Herz, auf der anderen Seite stimmen die fatalen Wendungen so unfassbar traurig. Einige traurige Szenen regen zum Nachdenken über Prioritäten und das, was wirklich im Leben zählt, an.

Wer Gedichte mag, dem wird dieses Buch besonders gefallen! Es geht viel um „Poetry Slam“, eine moderne Form des Dichtens.
Die Autorin hat die „Slam-Abende“ so unterhaltsam und liebevoll beschrieben, dass ich davon nicht genug kriegen konnte.

♡ Mein Fazit ♡:
„Weil ich Layken liebe“ feiert große Erfolge in den USA und in Deutschland, meiner Meinung nach zurecht, denn Colleen Hoover schreibt so herzergreifend wie kaum eine andere Autorin. Ihr Buch ist mir sehr zu Herzen gegangen, mehr als jedes andere Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Die romantische und dennoch ernstzunehmende Handlung der Geschichte lässt einen nicht mehr los, auch wenn man sie längst beendet hat.
Jeden Moment habe ich beim Lesen genossen, und ich würde ohne zu zögern auch jedes andere Werk der Autorin lesen.

Ich gebe 5 von 5 möglichen Sternen
★★★★★

Eure Lisa (KapitelLiebe♡)

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Autorin: Colleen Hoover
Titel: Weil ich Layken liebe
Originaltitel: Slammed
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3423715621
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

David Levithan/ Letztendlich sind wir dem Universum egal

David Levithan/ Letztendlich sind wir dem Universum egalJeder von uns hat sich sicherlich schon einmal vorgestellt, jemand anderes zu sein, ein anderes Leben zu führen, an einem anderen Ort zu leben, einfach mal in die Rolle eines anderen Menschen zu schlüpfen.
Für A ist das alles Normalität, er kennt es nicht anders.
Jeden Morgen erwacht er in einem anderen Körper, an einem anderen Ort, in einem anderen Leben.
Er selbst bezeichnet sich als Gast, als Treibgut. Nie weiß er, wer er am nächsten Morgen sein wird oder wo, er kann es nicht steuern. Jeden Tag lebt er das Leben eines anderen Menschen und versucht dabei, so unauffällig wie möglich zu bleiben und kein Chaos in den Leben der anderen zu hinterlassen, sich nicht einzumischen.

„Es ist schwer, im Körper von jemandem zu sein, den man nicht mag, weil man ihn trotzdem achten muss. In der Vergangenheit habe ich manchmal Schaden im Leben von anderen angerichtet und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es mich nicht loslässt, wenn ich Mist baue. Also versuche ich, vorsichtig zu sein.“

A selbst hat keinen Namen, keine Eltern, keine Freunde – bis er auf Rhiannon trifft.

„Ich bin Treibgut, und so einsam das mitunter sein kann, es ist auch enorm befreiend. Ich werde mich niemals über jemand anderen definieren. Ich werde nie den Druck von Gleichaltrigen oder die Last elterlicher Erwartung spüren. Ich kann alle Teile eines Ganzen betrachten und mich auf das Ganze konzentrieren, nicht auf die Teile. Ich habe gelernt zu beobachten, weit besser als die meisten anderen Menschen. Die Vergangenheit setzt mir keine Scheuklappen auf, die Zukunft motiviert mich nicht. Ich konzentriere mich auf die Gegenwart, denn nur in ihr ist es mir bestimmt, zu leben.“

Der Wunsch, sein Leben mit ihr zu verbringen, wird so stark, dass er zum ersten Mal gegen seine Regeln verstößt. Doch wie soll eine Liebe funktionieren, wenn man nie weiß, wer man am nächsten Tag ist? Wie soll Rhiannon jemanden lieben, der jeden Tag anders aussieht, mal Mädchen, mal Junge ist? Genügt es, dass das Innere, das Wesen, immer dasselbe ist, die Hülle jedoch nicht?

„Gestern ist eine andere Welt. Ich will wieder dorthin zurück.“

Ich finde es unglaublich schwer, dieses Buch angemessen zu besprechen, zu sehr hat es mich beeindruckt. Davon abgesehen gibt es natürlich schon haufenweise tolle Besprechungen zu dem Buch, hier zum Beispiel,  hier, hier oder auch hier.

David Levithan hat ein kluges, sensibles, wundervolles Buch über die Liebe und das Erwachsenwerden geschrieben.
Die Idee, dass jemand jeden Tag in einem anderen Körper steckt, klingt zunächst seltsam, doch Levithan hat es geschafft, dass nichts an diesem Buch unstimmig ist.
Zwar wird nicht jede Frage beantwortet – warum ist A so, warum sind die Körper, in die er schlüpft, alle so alt wie er, warum befinden sie sich immer im selben Bundesstaat der USA wie der Körper, in dem A am Tag zuvor war? –, die Beantwortung dieser Fragen ist aber gar nicht notwendig, denn sie sind im Grunde für den gesamten Plot vollkommen irrelevant. Es geht hier um etwas anderes. Um die Frage nämlich, ob Liebe unabhängig vom Geschlecht und vom Körper überdauern und funktionieren kann – und um die Frage, ob man aus Liebe wirklich alles tun darf, oder ob nicht vielmehr der Verzicht, das Loslassen, das größte Zeichen wahrer Liebe sind.

„So wird es immer für mich sein. Eingesperrt in einem Zimmer. Gefangen in mir selbst.“

David Levithan/ Letztendlich sind wir dem Universum egal

„Anfangs war es schwer, einen Tag nach dem anderen durchzustehen, ohne ernsthafte Beziehungen zu knüpfen oder Veränderungen im Leben anderer zu hinterlassen.“

Wirkt A zu Beginn der Erzählung noch recht besonnen, kühl, als habe er sich eben mit seiner seltsamen Existenz abgefunden, bricht im Laufe der Handlung all seine Verzweiflung und Hilflosigkeit auf. Er fühlt sich ausgeliefert, gefangen, wie ein Spielball des Universums. Dabei treten durchaus auch unangenehme Charakterzüge zutage.

Mir hat sehr gefallen, mit welcher Genauigkeit Levithan A’s Gefühle und Gedanken beschreibt, ohne dabei kitschig zu werden. Insgesamt zeichnet sich der Schreibstil durch eine ideale Mitte aus: Nah genug dran, um in die Geschichte eintauchen, aber weit genug weg, um von außen einen Blick auf alles werfen zu können.
Auch das Ende, an dem sich ja, liest man mal einige Rezensionen, offensichtlich die Geister scheiden, hat mir in seiner offenen Art gut gefallen.
A ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, der,  obwohl er es zu wissen glaubt, seinen Platz im Leben noch nicht gefunden hat und auf der Suche ist.
Man weiß nicht genau, welches Geschlecht A eigentlich hat, ich habe nun „er“ geschrieben, weil sich das für mich am stimmigsten anfühlte, möchte diesen ungewissen Punkt jedoch nicht unerwähnt lassen.

Das Cover und die Aufmachung des Buches finde ich sehr gelungen und ansprechend, ich hatte das Buch richtig gerne in der Hand und bin doch sehr froh, mich für die Printausgabe und gegen das eBook entschieden zu haben. Ich freue mich schon sehr darauf, andere Bücher von David Levithan zu lesen.

Fünf Sterne.
5sterne

Autor: David Levithan
Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Originaltitel: Every Day
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: FISCHER FJB
Gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3841422194

Alexander Wolkow/ Der Zauberer der Smaragdenstadt

Ich bin ostsozialisiert. So selten in meinem Leben Unterschiede zwischen Ost und West noch eine Rolle spielen (immerhin schreiben wir in diesem Jahr den 25. Jahrestag des Mauerfalls), so schlägt es eben doch manchmal durch. Ein Beispiel dafür ist wohl die Tatsache, dass ich nie, nie nie niemals den „Zauberer von Oz“ lieber mögen könnte als den „Zauberer der Smaragdenstadt“. Alexander Wolkow hat mit seinen Geschichten rund um Elli und die Smaragdenstadt meine Kindheit sehr bereichert und bringt mich auch als Erwachsene zum Schwärmen und Träumen.

Alexander Wolkow/ Der Zauberer der Smaragdenstadt

Alexander Wolkow/ Der Zauberer der Smaragdenstadt

1939 erschien „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ erstmals auf Russisch. Laut Wikipedia handelt es sich hierbei um eine „Nachdichtung des amerikanischen Kinderbuches ‚The Wonderful Wizard of Oz'“ von Lyman Frank Baum. Diese Nachdichtung ist jedoch facettenreicher, aufgrund der Fortsetzungsgeschichten (von Wolkow sind insgesamt sechs Bücher rund um Elli und ihre Freunde erschienen, die Reihe wurde später von anderen Autoren fortgesetzt) umfangreicher und für mein Leseempfinden auch liebevoller als das Original.
Hauptfiguren sind die kleine Elli aus Kansas und ihr Hund Totoschka, kurz auch Toto genannt, die aufgrund eines durch Zauberei entstandenen Wirbelsturms im Zauberland landen, wo sie Freundschaft mit der Vogelscheuche Scheuch, dem Eisernen Holzfäller und dem Feigen Löwen schließen und gemeinsam gegen böse Feinde kämpfen. Elli und Toto möchten einen Weg zurück nach Hause finden, Scheuch wünscht sich Verstand, der Eiserne Holzfäller ein Herz und der Feige Löwe Mut, und so führt sie ihr Weg zu Goodwin, dem Zauberer der Smaragdenstadt, der alle ihre Wünsche erfüllen soll …

Gerade die vielen Details, die Wolkows Buch doch sehr vom Original unterscheiden, machen es in meinen Augen so liebenswert. Die Figuren sind wie echte Menschen nicht nur gut und böse, auch die Guten sind nicht fehlerfrei und jeder kann sich verändern und besser werden, wenn er es nur wirklich will und bereit ist, etwas dafür zu tun, das war für mich eine wichtige Lektion, die zu verstehen dieses Buch mir half.
Der Feige Löwe war von Anfang an meine Lieblingsfigur, ich war eben schon von kleinauf ein Katzenfan ;).
Als ich klein war, hatten wir alle Wolkow-Bände im Regal und ich habe sie wieder und wieder begeistert gelesen.
Irgendwann zeigte sich allerdings, dass es schwierig ist, wenn vier Geschwister dieselben Lieblingskinderbücher haben 😉 und so zogen die Bücher zusammen mit meinen Geschwistern aus.
Ich wurde größer und vergaß sie – bis ich im letzten Jahr auf einmal wieder an Elli und Toto, die Scheuche und alle ihre Freunde denken musste. Seitdem versuche ich, auf Flohmärkten, im ZVAB und Co. die Originalausgaben aus den 1960ern zu jagen. So toll es auch ist, dass es Neuauflagen gibt, man möchte doch lieber die Formate im Regal haben, die man schon als Kind kannte; noch wichtiger aber: Man möchte genau die Inhalte lesen, die man schon damals las.
Offenbar dachten sich bei den Neuauflagen allerdings ein paar Leute, man könne ruhig an Klassikern rumpfuschen und diese neu übersetzen, zusammenstreichen und Passagen wegkürzen – noch ein Grund mehr für mich, weiter die Originalausgaben zu jagen.
Auf dem Bild zu sehen ist die ungekürzte Taschenbuchausgabe des S. Fischer Verlags, die ich meinem Patenkindkind (nein, kein Verschreiber) zum Geburtstag schenke.

Müsste ich Bücher aufzählen, die mich geprägt haben und auf die ich niemals verzichten möchte, „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ wäre garantiert dabei.

[Hörbuch] Michael Ende/ Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Michael Ende: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch, gelesen von Rufus BeckBeelzebub Irrwitzer hat ein riesiges Problem. Er hat einen Vertrag mit Seiner Höllischen Exzellenz abgeschlossen und sich darin verpflichtet, jedes Jahr eine bestimmte Anzahl an Schundtaten zu vollbringen. Nun ist Silvester – und er hat nicht genügend Naturkatastrophen, Seuchen und Unglücke ausgelöst. Natürlich nicht aus Faulheit, sondern weil ihm in Person eines kleinen, dicken und unglaublich neugierigen Katers namens Maurizio di Mauro vom Hohen Rat der Tiere  ein kleiner Spion ins Haus gesetzt wurde, der herausfinden soll, ob Irrwitzer hinter der zunehmenden Anzahl an Katastrophen steckt.
Nun droht Irrwitzer die Pfändung – wenn er nicht bis Mitternacht sein Soll an Schandtaten erfüllt hat. Als wäre das nicht schlimm genug, schneit ihm nun auch noch seine Tante, die Geldhexe Tyrannja Vamperl, ins Haus. Sie hat dasselbe Problem und auch sie hat einen tierischen Spion im Schlepptau, den vorlauten Raben Jakob Krakel.
Die beiden erfolglosen Magier sind verzweifelt und sehen nur noch einen Ausweg: In den letzten verbliebenen Stunden des Jahres brauen sie den legendären Wunschpunsch, der jeden ausgesprochenen Wunsch erfüllen soll. Damit sie keine Probleme mit ihren kleinen lauschenden Spionen bekommen, nehmen sie eine magische Umkehrung des Tranks vor, der alle Wünsche in ihr Gegenteil verkehrt und aus einem netten Wunsch eine Katastrophe macht. Das klappt natürlich keineswegs so, wie die beiden sich das vorgestellt haben …

Hach, was habe ich dieses Buch als Kind geliebt! Beim Hören sah ich mich zurück in die 4. Klasse versetzt, in der meine überaus fantastische Kunstlehrerin uns dieses Buch vorgelesen hat, während wir passende Bilder dazu malen sollten (es wird jetzt sicher jeden überraschen, wenn ich beichte, dass ich ausschließlich den mopsigen Miezekater gemalt habe).
Jetzt, mit den Ohren der Erwachsenen, ist mir allerdings erst klar geworden, was für ein Meisterwerk Michael Ende hier abgeliefert hat, das absolut verdient mit etlichen Preisen ausgezeichnet wurde.
Rückblickend können wir als Kinder unmöglich alles begriffen und erfasst haben (ich wusste jedenfalls ganz sicher nicht mit 9 Jahren, was eine „Vivisektion“ ist), aber wir hatten unseren Spaß, wir hatten eine Geschichte, die uns gefiel. Und denselben Spaß hatte ich als Erwachsene erst recht, nur dass diese Geschichte noch viel viel umfassender geworden ist.
Wie großartig allein die Erklärung des Kofferwortes „satanarchäolügenialkohöllisch“ ist!
Und die Dispute zwischen den Figuren, die dank des fabelhaften Rufus Beck (ja, ich bin ein kleines bisschen verliebt 😉 ) wirklich zu Leben erwachen.
Das Hörbuch ist übrigens tatsächlich nur wegen Rufus Beck auf meinem Player gelandet, denn ich hatte gezielt nach Hörbüchern von ihm gesucht, die ich noch nicht kannte. Dass damit dann gleich so wunderschöne Kindheitserinnerungen geweckt wurden, war mehr als ein glücklicher Zufall.

Ihr merkt, ich bin begeistert und da kann es nur 5 Sterne für geben. Dieses Hörbuch wird mich unter Garantie viele viele Jahre immer wieder begleiten.
5sterne
Hörbuch-Download bei Audible
Spieldauer: 5 Stunden und 1 Minute
Format: Hörbuch-Download
Version: Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Der Audio Verlag
Audible.de Erscheinungsdatum: 16. November 2009
Sprache: Deutsch
ASIN: B0030UMDXY

Johanna Tydell/ Entschuldigung, dass man ein bisschen geliebt werden will

Nora Jonasson ist 17 Jahre alt, steckt mitten in der Pubertät und findet ihr Leben ziemlich langweilig. Das ändert sich, als sie auf einmal ein Fettnäpfchen nach dem anderen mitnimmt: Auf einmal ist sie schuld daran, dass der Freund ihrer besten Freundin mit ihr Schluss macht, ihre Freundinnen reden nicht mehr mit ihr und der Typ, in den Nora verliebt ist, stellt auch alles auf den Kopf …

 Auf der Suche nach leichter Lektüre für zwischendurch fiel mir dieses Buch in die Hände. Das Cover sprang mich regelrecht an und ich wurde auch beim Lesen nicht enttäuscht, denn das Buch hält das, was es verspricht: Eine leicht zu lesende, flüssige, unterhaltsame Geschichte, bei der man als erwachsene Leserin in regelmäßigen Abständen ein „Oh Gott sei dank, dass die Pubertät hinter mir liegt“ von sich gibt. Besonders witzig fand ich die Idee, dass alle paar Seiten unten links ein „norisches Sprichwort“, also eine von Nora verdrehte Redewendung, neben der Seitenzahl abgedruckt ist.

Stellt euch eine junge Frau auf einer Parkbank vor.
Stellt euch vor, sie hat nackte Beine und hübsche Sandalen an den Füßen.
Stellt euch vor, dass die Passanten, die männlichen, sie einfach ansehen müssen.
Manche drehen sich vielleicht sogar um.
Stellt euch vor, die Frau kriegt von alledem nichts mit, sie nickt im Takt zu der Musik in ihren iPod-Ohren.
Stellt euch vor, dass ihr Selbstbewusstsein, ihr Urvertrauen, ihre Natürlichkeit sozusagen durch die Haut schimmern.
Stellt euch diese Frau vor.
Und dann stellt euch das genaue Gegenteil vor.
Darf ich vorstellen: Nora Jonasson.

Da mir die Protagonistin für ihre 17 Jahre doch ein wenig arg kindisch vorkam, gebe ich 3,5 Sterne.
Wer etwas amüsantes für zwischendurch oder einen Buchtipp für einen Teenager sucht, liegt bei diesem Buch richtig.

Autorin: Johanna Thydell
Titel: Entschuldigung, dass man ein bisschen geliebt werden will
Originaltitel: Ursäkta att man vill bli lite älskad
Gebundene Ausgabe: 239 Seiten
Verlag: Oetinger
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3789148057
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre

[Gastrezension] Elisabeth Zöller / Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens

Elisabeth Zöller: Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens ©Fischer VerlageYvonne wollte gerne Bekanntschaft mit Anton machen und so hat sie sich nach meinem Beitrag zum 27. Januar, in dem Bücher zum Thema Nationalsozialismus ein Zuhause suchten, bei mir gemeldet. Anton ist inzwischen wohlbehalten bei ihr angekommen und hier folgt nun ihr Leseeindruck. Herzlichen Dank, liebe Yvonne!

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Das Buch erzählt die Geschichte von Anton. Anton ist ein sehr liebenswerter Junge, der mir sofort ans Herz gewachsen ist.
Er ist unglaublich gut in Mathematik, aber leider hilft ihm das in der Zeit, in der er aufgewachsen ist nicht viel – es ist die Zeit des Nationalsozialismus.
Anton ist durch einen Unfall behindert. Er stottert, kann seinen rechten Arm nicht richtig bewegen und spricht von sich selbst in der dritten Person.
Trotz seiner Einschränkungen ist Anton ein sehr aufgewecktes Kind mit vielen Fragen und Gedanken.

Das Buch ist ein Jugendbuch und in einer sehr flüssigen Sprache geschrieben, sodass es sich gut lesen lässt.
Ich bin sofort in die Geschichte eingetaucht und habe im Kopf neben Anton auf dem Schulhof gestanden und die Gemeinheiten der anderen Kinder ertragen. Das fand ich auch eigentlich das Schlimmste. Sicherlich hat der mit einer normalen Allgemeinbildung versehene Mensch von heute eine Vorstellung davon, wie schlimm die im Dritten Reich verübten Gräueltaten waren. Aber so hautnah aus der Sicht eines Kindes zu lesen, wie sehr auch die ganz kleinen Kinder schon von der Ideologie geprägt waren und wie grausam sich erwachsene Menschen gegenüber Kindern verhalten haben, hat mich doch sehr mitgenommen.

Etwas schade fand ich, dass man so wenig darüber erfährt, wie die anderen Kinder der Familie damit umgegangen sind ,einen behinderten Bruder zu haben.
Ich denke mal, dass auch sie wahrscheinlich deswegen Anfeindungen  ausgesetzt waren.
Darüber hätte ich, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Antons Schwester Marie noch lebt und direkt hätte erzählen können, doch gerne mehr erfahren.

Beim Lesen dieses Buches macht man sich deutlich, dass es niemals wieder so weit kommen darf und wir alle dafür einstehen müssen.
Sehr berührt hat mich folgender Dialog von Seite 27:

Marie seufzt. Kleine Brüder konnten einem fast die Seele aus dem Leib fragen. Und Anton erst recht.
Da erklärte Mama: „Wer fragt, lebt.“
„Und wenn er mal nicht mehr fragt?“, fragte Marie.
„Dann ist er tot“, sagte Mama.
Nach einer Weile sagte Anton: „Jetzt weiß Anton, warum Gott nicht alle Fragen beantwortet.“
„Und warum?“, fragten Marie und Mama.
„Weil er will, dass die Menschen leben.“

Mein Fazit: Lesenswert! Aufrüttelnd!

Autorin: Elisabeth Zöller
Titel: Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens
Taschenbuch: 223 Seiten
Verlag: Fischer
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596805167