Archiv der Kategorie: just me

In Memoriam

In Memoriam: Unser Kätzchen Sandra Schmitt

Ein Jahr war es gestern her, dass du uns verlassen hast. Ein schier unendliches Jahr mit vielen guten, aber noch mehr schlimmen Dingen. Und immer, wenn etwas war, wollte ich dir schreiben. Anrufen ging ja schon lange nicht mehr, weil die Worte bei dir nicht mehr so raus kamen wie sie sollten. Schreiben ging, zumindest lange noch, und du warst die, der ich zuerst geschrieben hab, wenn etwas Spannendes passiert ist oder ich etwas Witziges erlebt habe. Oder wenn ich einfach süße Katzenfotos hatte. Du warst unser Kätzchen. Ich weiß gar nicht, wann das anfing, wohl vor meiner Zeit, aber du warst eben unser Kätzchen.

Du warst meine Sonne in den schlimmsten Stunden. Du hast mich durch die unendliche Nacht des 11. September 2011 begleitet, du warst immer da, wenn alles um mich rum schwarz wurde,

Ich vermisse dich so fürchterlich, dass ich gestern, an deinem eigentlichen Todestag, nicht schreiben konnte. Ich war bei meiner Familie, wir haben über dich geredet und über das Ding in meinem Kopf, das zwar anders ist als deines, uns aber doch irgendwie nun auf makabre Art noch mehr verbindet.

Als wir uns das letzte Mal sahen, an deinem vorletzten Geburtstag war das, glaube ich, da sprachen wir auch darüber, wie wir uns den Himmel vorstellen. In unserem Himmel bretterst du den Tag über mit deinem geilen Traummotorrad durch die großartigsten Gegenden, chillst abends am Strand oder gehst auf richtig gute Metal-Konzerte (einige der Großen sind dir ja schon gefolgt und ich hoffe, sie geben dir Sonder-Sessions). Du lachst und hast ein Bier in der Hand und du machst, dass alle um dich rum sich wohlfühlen.

Genau so denke ich an dich. Und trotzdem: Du fehlst. Mit dir war die Welt ein Stück wärmer und heller. Und selbst, als du kaum noch gehen und sprechen konntest, hast du die pure Lebenslust ausgestrahlt, warst abenteuerlustig und hast einfach alles ausgekostet, was es gab; und du hast andere aufgebaut. Du warst einzigartig. Es gäbe vieles, was ich dir noch zu sagen hätte, vieles, was ich bereue und was mir leid tut. Aber irgendwann sehen wir uns ja wieder … Ich hab dich lieb ❤

Nachtrag: Erst wollte ich diesen Post passwortgeschützt halten, aber Sandra ging mit ihrer Erkrankung und ihrem Leben offen um und ich glaube, sie hat nichts dagegen, wenn dieser Beitrag öffentlich ist.

Huhu aus der Versenkung

Wow. Dies ist der erste Beitrag in diesem Jahr, ich schäme mich in Grund und Boden.

Welcome Home

Aber, ehrlich gesagt hat mich das Leben mal wieder total überrannt (ja ja, das hat das Leben nun mal so an sich 😉 ).

Herzchen
Erst ein wirklich chaotischer Umzug (immer denk ich, nun geht es nicht mehr chaotischer, aber jeder neue Umzug toppt noch den vorherigen, einleben, eingewöhnen,  meine Erkrankung und die notwendige Umstellung, die das grundsätzlich fürs Leben bedeutet, dann der neue Job, der absolut das ist, was ich immer machen wollte, aber auch dort ist nicht alles Gold.

Und immer noch Heide

Es ist gut, Gewissheit zu haben, sich einer Sache sicher zu sein und ein Ziel zu haben, auf das man zuarbeitet. Und netzwerken, Leute, netzwerken bringt was, denn es tun sich bereits unzählige Möglichkeiten auf <3.

good things

Ich liebe die Gegend, die meisten Menschen im Kultur- und Bildungsbereich sind hier ziemlich cool :). Kleinstadt hat wirklich Vorteile, man geht auf den Markt und trifft zig Bekannte, auch beim Einkaufen ist irgendwo immer ein bekanntes Gesicht, und man lernt so schnell neue Leute kennen, dass man eigentlich immerzu etwas unternehmen könnte, denn es hat immer irgendwer Zeit und Lust dazu. Vielleicht liegt das daran, dass ich einige Zeit hier sehr in der Öffentlichkeit stand, aber wohl hauptsächlich daran, dass ich wohl recht „kommunikationsstark“ bin, wie es in meinen Arbeitszeugnissen immer heißt :D. Eine nette Umschreibung für „knüpft schnell Kontakte und schnattert ohne Punkt und Komma“.

Heide

Ich arbeite zweimal die Woche ehrenamtlich, einmal mit Kindern, einmal mit Senioren, und es macht mir riesigen Spaß. Demnächst gebe ich Kurse an der VHS, aber vorher steht erst einmal der große Event an, den ich nun seit Monaten vorbereite und der mich nun, in der Endphase, um Schlaf und Verstand bringt.

Abgesehen davon bin ich im Moment rundum zufrieden. Kennt ihr das, wenn ihr dieses Gefühl habt, genau am richtigen Ort zu sein und dass alles gerade so sein muss, wie es ist? Ich hatte ganz vergessen, wie gut sich das anfühlt und ich halte dieses Gefühl gerade so fest wie ich nur kann.

Don't blink!

Trotz des wirklich enormen Stresses und der zeitlichen Eingebundenheit komme ich erstaunlich viel zum Lesen (siehe auch HIER). Liegt vielleicht auch an der Badewanne ;). Vielleicht aber auch daran, dass es hier eine wirklich großartige Bibliothek gibt in meiner kleinen Kleinstadt, an dieser Bibliothek könnte sich so manche ein Beispiel nehmen – ich persönlich bin total verliebt, mindestens einmal die Woche dort und habe zuvor noch nie solch engagierte Bibliothekarinnen erlebt (man bedenke, dass ich im Nebenfach Bibliothekswissenschaft studiert habe, das ist also wirklich ein sehr großes Kompliment!). Kaum eine tolle Neuerscheinung entgeht ihnen, und sie holen so manchen bekannten Autor bzw. Autorin hierher in die Heide, sodass ich auch schon viele tolle Lesungen besuchen durfte.

Vor allem aber verschlinge ich derzeit Sachbücher, bilde mich weiter, will immer noch mehr zu dem wissen, was ich tue. Etwas, was in Berlin im Tiefschlaf lag und im eintönigen, depressiv machenden Großstadtalltag unterging.

Immer noch Heide

Überhaupt mache ich wieder vieles, was lange nicht mehr zu meinem Leben gehörte, angefangen bei langen Wanderungen durch Heide, Wald und Moor (Nachtführungen im Moor, was für eine geile Sache, das solltet ihr euch nicht entgehen lassen, wenn ihr mal in der Heide seid!), über Nächte durchlesen, weil das Buch zu spannend ist und Schlaf eh überbewertet wird ;), bis hin zu laaaangen Fahrradtouren, und neuerdings auch nächtlichen Pokémon-Jagden mit einer lieben neuen Freundin 😀
Meinen Serien bin ich natürlich treu, allerdings habe ich hier in der Heide nur DSL via LTE, also mit Datenvolumen, und da überlegt frau sich natürlich dreimal, wofür sie das Datenvolumen nutzt. Frische-Luft-technisch ist das gar nicht mal so schlecht, denn wer draußen rumspiökt, der kann nicht drinnen Datenvolumen verprassen :p

 

Und nun gibts auch wieder Rezensionen, versprochen!

Danke, dass ihr diesem Blog treu geblieben seid, und verzeiht, dass er kurzzeitig auf privat geschaltet war. Die Gründe dafür möchte ich hier nicht erläutern, aber ich habe die Gelegenheit genutzt und dem Blog einen neuen Anputz verpasst, der auch die mobile Ansicht ein wenig angenehmer macht, ich hoffe, es gefällt euch.

Nicht vergessen!

Geschützt: Abschied

Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie sehr ich um diese wunderbare Frau trauere. Sie war ein Vorbild für jeden, der sie traf. Ich habe sie zutiefst bewundert für ihren Mut und ihre Stärke, ihren Kampfgeist und ihr Feingefühl. Trotz ihrer Krankheit hatte sie immer ein offenes Ohr für die Sorgen ihrer Freunde. Sie hat viele Pfotenabdrücke hinterlassen, und sie war für mich da, in den schlimmsten Augenblicken meines Lebens. Die Welt ist ohne sie dunkler, und mein Herz tonnenschwer. Und doch werde ich ihre letzten Worte beherzigen und stets bei mir tragen.

„Was ich sagen will…lebt, liebt weiter…nie aufgeben…immer weiter kämpfen…und ganz viele gute Wünsche von mir zu euch….“

Chaoskatze

Ich habe einen traurigen Auftrag zu erfüllen.

Unsere Chaoskatze hat – wohl schon vor geraumer Zeit – eine Abschiedsbotschaft für Euch verfasst.

Sandra schreibt :

GOODBYE

anscheinend hat es doch nicht sollen sein….

Wenn ihr das hier lest, hat einer meiner Verwandten oder Freunde meine letzte Nachricht abgetippt.

Es kann sein, dass noch weiter geschrieben wird – über das, was passierte und noch weiter passiert, ich weiß es nicht. Das bleibt demjenigen überlassen, der sich dafür entschieden hat.

Was ich nur noch sagen will, ist ein ganz großes DANKE. Eure lieben Kommentare haben mir oft geholfen, neue Kraft zu finden und wieder einen Schritt weiter zu gehen. Durch euch wurde mir oft das Gefühl gegeben, dass es sinnvoll ist weiter zu kämpfen. Dass ich auch etwas Gutes tun kann, nicht nur die Gesellschaft Geld zu kosten. Und genauso habe ich von vielen von euch die Geschichten und Erlebnisse mit gelesen…

Ursprünglichen Post anzeigen 51 weitere Wörter

Mein Lesejahr 2014: Ein Rückblick.

Mein Beitrag zur Blogparade soll noch nicht alles an Rückblick gewesen sein.
2014 war buchtechnisch ein mehr als erfreuliches Jahr, vielleicht auch, weil ich die Bestsellerlisten sehr ignoriert habe – das einzige Mal, dass ich mich von der Masse hab leiten lassen, war auch das einzige Buch, das mich ziemlich enttäuscht hat. Ich hab einfach nur frei Schnauze gelesen, getreu dem Lustprinzip, das 2013 wieder Einzug ihn mein Leseverhalten gefunden hat.

Ich schrieb es ja schon im letzten Jahresrückblick, aber für mich ist dieser Punkt immer noch so wichtig, dass ich mich selbst zitieren möchte:

Vor allem aber habe ich jedes “MUSS” im Zusammenhang mit meinem Hobby eliminiert. Ich muss nicht lesen, was ich nicht lesen will, ich muss nicht über das Lesen schreiben, ich muss ein Buch nicht beenden, wenn es mir nicht gefällt und selbes gilt auch für Hörbücher, und wenn ich keine Lust aufs Lesen habe, weil ich zu müde bin oder zu unkonzentriert, dann ist es auch vollkommen legitim, stattdessen Serien zu gucken. Das macht mich nicht zu einer schlechteren Leserin, das macht mich nicht ungebildeter oder unkultivierter – es macht mich einfach nur frei.
Wir müssen schon genug im Leben. In meiner Freizeit will ich ganz alleine regulieren, was ich tue, ungehindert und unblockiert von jedem “MUSS”.
Das liest sich jetzt so selbstverständlich, aber diese Erkenntnis war wichtig für mich und hat aus so manchem den Druck herausgenommen.

Ich bin in diesem Punkt 2014 noch radikaler geworden – Bücher, die mir nicht zusagen, werden nicht beendet, die Zeit ist mir zu schade und jemand anderem macht das Buch vielleicht mehr Freude. Bei Neuanschaffungen bin ich noch kritischer geworden und das hat sich gelohnt, denn in diesem Jahr haben wirklich nicht viele Bücher meinen Weg gekreuzt, die mir so gar nicht zugesagt haben. Was diesen Punkt angeht, habe ich also meinen Vorsatz für 2014 sehr gut umsetzen können.

Ich habe 2014 insgesamt 52 Bücher gelesen, also jede Woche eins. Nicht mit einberechnet sind die vielen Fachbücher, Dissertationen und Manuskripte, die ich im Brotjob täglich lese – hier im Blog zählt nur, was ich in meiner Freizeit lese und höre.
Das ist noch lange nicht wieder so viel wie vor meinem Katastrophenjahr 2011, aber ich bin damit zufrieden, vor allem, weil mir nahezu jedes dieser Bücher auf die eine oder andere Weise gefallen hat. Qualität vor Quantität. Wenn ich in anderen Blogs lese, dass die Leute sich enormen Druck machen, pro Jahr mindestens 100, wenn nicht sogar 200 Bücher zu lesen, bricht mir schon der Schweiß aus und ich bekomme Schnappatmung.
Wozu dieser Stress? Wo bleibt da das Vergnügen?
Lieber lese ich eine solch überschaubare Anzahl an Büchern und kann mich dann auch hinterher an den Inhalt und die Feinheiten erinnern, als dass ich mich jemals wieder diesem „Ich MUSS aber“-Stress aussetze. Erst jetzt merke ich, dass mich das früher nicht nur unter Druck gesetzt hat, sondern dass es sich vor allem auch so ausgewirkt hat, dass ich mich kurz nach der Lektüre kaum noch an die Inhalte der Bücher erinnern konnte. Jetzt mache ich nach jedem Buch eine kleine Pause, lasse alles sacken und schreibe mir bereits während des Lesens meine Eindrücke in einem Lesetagebuch auf – auch eine ausgezeichnete Neuerung des Jahres 2014.
Und, mal ehrlich (dass ich das mal sagen würde …): Es gibt mehr im Leben als Bücher. Literatur wird sicher immer meine große Liebe bleiben, aber da ist noch so viel mehr, was es zu entdecken und zu (er)leben gibt, manchmal muss man einfach raus, Neues wagen, die Welt sehen. Das eröffnet einem dann auch wieder ganz neue Zugänge zu den Büchern, die man sich niemals hätte vorstellen können.

Da ich in diesem Jahr viel unterwegs war, hat sich die Zahl der gehörten Hörbücher rapide erhöht – es waren 25 Stück, und auch hier gab es wenige, die mir nicht wirklich zugesagt haben.

Mein zweites Vorhaben für dieses Jahr war es ja, meinen SuB abzubauen. Nun, was soll ich sagen …  Zwar hab ich wirklich viel vom SuB weggelesen, aber dann fand hier ein toller Buchflohmarkt statt, dann war dort ein Buchladenausverkauf, und ab und an hat es mich dann doch wider besseren Wissens ins Ocelot, die Chaiselongue oder auch zu Dussmann gezogen. Ich habe zwar nicht allzu viel gekauft, aber einiges kam eben doch dazu.
Da ich aber auch gezielt ausgemistet und sehr sehr viele Bücher verschenkt habe, ist der analoge SuB derzeit auf unter 200 geschrumpft, also gut 50 weniger als zu Jahresbeginn.
Über den digitalen SuB breite ich weiterhin den Mantel des Schweigens und der Scham.

Im letzten Jahr hatte ich unter meinen Jahresrückblick ein Foto mit dem Spruch „Do more of what makes you happy“ gepostet.
Dieser Spruch begleitet mich seit diesem Jahr nun täglich und er ist das erste, was ich morgens nach dem Aufwachen sehe – eine sehr gute Anschaffung (zum Aufhängen aus Holz, gekauft bei Depot) und im Grunde ist er mein einziger Vorsatz für das kommende Jahr und er gilt für alle Aspekte des Lebens.

Was das Lesen angeht, möchte ich einfach diesen, meinen Weg weitergehen, ich brauche keine Challenges, keine Pläne, denn so, wie es in diesem Jahr gelaufen ist, hat es mir gut gefallen und so darf es gerne weitergehen.

Ich wünsche euch allen einen guten Start in das neue Jahr, habt vielen Dank für eure Treue, auch wenn es hier recht still geworden ist, und habt noch mehr Dank für eure tollen Anregungen und eure unterhaltsamen Blogs.
Vielen Dank an die vielen Autoren da draußen für die unzähligen entspannten, manchmal auch aufwühlenden Stunden, die ihr uns mit euren Büchern beschert. Ich hoffe sehr, dass der eisige Wind, der bisweilen in der Buchbranche herrscht, euch nicht zu sehr entgegen weht und dass ihr auch im kommenden Jahr weiter für unseren Lesestoff sorgt.
Alles Gute!

Neujahrsvorsatz - Lebensvorsatz

Blogparade zum Jahresabschluss 2014

Alle Jahre wieder veranstaltet Katrin von Buchsaiten die Blogparade und dieses Jahr möchte ich zum ersten Mal teilnehmen.

Die Fragen der BSBP:BuchSaiten Jahresabschluss klein besser
* Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? (und Begründung)
* Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? (und Begründung)
* Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
* Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?
* Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2015 lesen und warum?


Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?

Da gab es gleich mehrere. Allen voran auf jeden Fall „Tessa“ von Nicola Karlsson, ich bin eigentlich ohne Erwartungen an das Buch herangegangen und es hat mich total geflasht. Die Erzählweise, Tempo, Story, an dem Buch hat für mich einfach alles gepasst.

Ebenfalls sehr begeistert hat mich die Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin. Wie so viele andere habe ich mit viel Vergnügen die Serie „Game of Thrones“ geguckt und dann zur Überbrückung der Wartezeit auf die neue Staffel mit den Büchern begonnen. Ich hätte allerdings wirklich nicht erwartet, dass die Bücher mich noch mehr begeistern als die Fernsehserie. Ich hatte angenommen, dass ein Autor, der in so einer Frequenz Bücher veröffentlicht, allenfalls mittelmäßig ist, und vielleicht haut Martin einen auch nicht unbedingt stilistisch total um, aber die Handlung macht das locker wett – ich bewundere, welch unglaublich komplexe Welt der Mann konstruiert hat. Mittlerweile lese ich Band 4 und freu mich, dass ich noch 6 Bände vor mir habe.

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?
Negativ wäre übertrieben, aber ich hatte mir nach all den Lobhudeleien definitiv mehr von Toby Barlows „Baba Jaga“ versprochen, fand die Lektüre dann doch eher langweilig und den Hype nicht nachvollziehbar.

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?

George R. R. Martin, Ben Aaronovitch, Noam Shpancer, Roman Graf und Matt Haig. Die ersten beiden haben mich überrascht, weil ich nicht angenommen hatte, dass beide mich mit ihren Serien-Romanen begeistern würden, denn eigentlich mag ich Fortsetzungsreihen zwar im Fernsehen, aber nicht bei Büchern, und obwohl ich mittlerweile immer öfter mal etwas aus dem Fantasy-Bereich lese, würde ich das doch keinesfalls als mein bevorzugtes Genre bezeichnen. Glücklicherweise habe ich mich getäuscht und so zwei wunderbar kurzweilige Fortsetzungsreihen für mich entdeckt.
Roman Graf hat mich überrascht, weil ich zum Zeitpunkt der Lektüre noch nichts von diesem Autor gehört hatte. Er ist eher zufällig auf meinem SuB gelandet und konnte mich gleich mit zwei Titeln sehr begeistern. Noam Shpancer war eine Empfehlung einer sehr geschätzten Twitter-Bekanntschaft und ebenfalls ein absoluter Volltreffer.
Und Matt Haig bin ich zunächst eher zufällig auf Twitter begegnet, hatte mit ihm einen so anregenden Austausch, dass ich sogleich sein Buch gekauft habe – und ich habe es ganz sicher nicht bereut, es zählt für mich definitiv zu den Highlights 2014, was man auch daran erkennt, dass ich neben dem Buch auch noch das Hörbuch auf meiner Jahresliste habe ;).
Jeder dieser Autoren beschäftigt sich mit einem anderen Genre und schreibt sehr individuell, weswegen ich meine Neuentdeckungen als sehr bunt und zufriedenstellend empfinde.

Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?

Ich schätze, auch hier liegt „Tessa“ von Nicola Karlsson vorne. Warum, kann ich gar nicht so genau sagen. Ich finde das Cover einfach unheimlich schön und ansprechend, es hat mich aus dem Regal heraus angesprungen.
Ebenso „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ von David Levithan, welches bestimmt bei vielen Leuten in diesem Jahr ganz vorne liegt.
Ich mag Cover, die anders sind – heutzutage sehen sich viele Cover so ähnlich, dass man die Bücher kaum noch auseinanderhalten kann. Gerade bei skandinavischen Krimis oder Jugendromanen fehlt es oft an Kreativität, was wirklich schade ist. Vor allem treibt das sicher viele Buchhändler regelmäßig zur Verzweiflung, wenn Kunden das gesuchte Buch mit „Das Cover war blau mit einem Haus drauf“ beschreiben und es dazu drölfzig passende Titel gibt. 😉


Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2015 lesen und warum?

Ich möchte auf jeden Fall noch die restlichen Bände von „Das Lied von Eis und Feuer“ lesen, aber sicher zielt diese Frage eher auf Neuerscheinungen. Ich hab mich allerdings noch nicht wirklich mit den Neuerscheinungen 2015 befasst und außer den neuen Titeln von Jojo Moyes habe ich bislang nur „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq, „Fingerhut-Sommer“ von Ben Aaronovitch und „Das Jahr, in dem ich dich traf“ von Cecilia Ahern auf dem Zettel. Einfach, weil ich diese Autoren sehr gerne lese und ihre Neuerscheinungen daher Pflicht für mich sind.
Ansonsten lasse ich mich einfach überraschen, was so meinen Weg kreuzt. Und mein SuB hat ohnehin noch so viel zu bieten, dass Neuanschaffungen ja eigentlich gar nicht notwendig wären … 😉

Rückblick auf das Lesejahr 2013, Ausblick auf das Lesejahr 2014

2013 war ein gutes Lesejahr für mich.
Das hat sich nun nicht unbedingt im Blog widergespiegelt, aber das muss es ja auch nicht zwingend, denn letztlich ist Lesen doch etwas sehr persönliches, für mich jedenfalls.
Seit ich den Vorsatz abgelegt habe, jedes gelesene Buch im Blog zu besprechen, bereitet mir das Lesen auch wieder mehr Freude. Ich lese analog und digital, je nachdem, wo ich gerade bin und wozu ich gerade Lust habe. Ich habe generell das Lustprinzip wiederentdeckt, das meinem Leseverhalten seit längerer Zeit abhanden gekommen war. Dieses Lustprinzip gilt nicht dem Lesen allein, sondern auch dem Bloggen.
2013 habe ich erlebt, wie es ist, etwas zu bloggen, das jemandem mit großer Reichweite nicht gefällt. Das war ein unangenehmes und aufreibendes Erlebnis, aber im Grunde bin ich dafür dankbar, denn genau deswegen habe ich meinen eigenen Leseweg wiedergefunden, von dem ich irgendwann vollkommen abgekommen war (siehst du, S., du hattest dann doch recht, dass ich irgendwann auch die positiven Seiten des Shitstorms sehe 😉 ).
Es gab sehr gute, es gab weniger gute, es gab ganz grauenvolle Bücher, die meinen Weg 2013 kreuzten.
Ich habe mich durch die Longlist des Deutschen Buchpreises gelesen – einfach, weil ich Lust dazu hatte, weil ich Lust auf moderne deutschsprachige Literatur hatte, die in den Jahren zuvor bei mir doch recht kurz gekommen ist, vielleicht auch des Brotjobs wegen, dessen Profil sich 2013 doch sehr gewandelt hat. Auch Hörbücher haben wieder einen festen Platz in meinem Leben gefunden.

Vor allem aber habe ich jedes „MUSS“ im Zusammenhang mit meinem Hobby eliminiert. Ich muss nicht lesen, was ich nicht lesen will, ich muss nicht über das Lesen schreiben, ich muss ein Buch nicht beenden, wenn es mir nicht gefällt und selbes gilt auch für Hörbücher, und wenn ich keine Lust aufs Lesen habe, weil ich zu müde bin oder zu unkonzentriert, dann ist es auch vollkommen legitim, stattdessen Serien zu gucken. Das macht mich nicht zu einer schlechteren Leserin, das macht mich nicht ungebildeter oder unkultivierter – es macht mich einfach nur frei.
Wir müssen schon genug im Leben. In meiner Freizeit will ich ganz alleine regulieren, was ich tue, ungehindert und unblockiert von jedem „MUSS“.
Das liest sich jetzt so selbstverständlich, aber diese Erkenntnis war wichtig für mich und hat aus so manchem den Druck herausgenommen.

2013 habe ich (so ich mich nicht verzählt oder ein Buch vergessen habe) 72 Bücher vollständig gelesen und acht Bücher als Hörbuch angehört.
Das war schon mal mehr – aber gerade in den letzten 2,5 Jahren, nach dem schmerzhaften und unfreiwilligen Einschnitt in meinem Leben, war es doch deutlich weniger und ich hatte zeitweise wirklich Angst, die Liebe zu den Büchern verloren zu haben.
Die abgebrochenen Bücher und Hörbücher habe ich nicht gezählt oder aufgelistet, sie landen bei mir auf einem Stapel und ich verschenke oder tausche sie.
Auch das ist neu: Ich behalte nicht mehr jedes Buch, ich gebe auch nicht mehr jedem Buch eine zweite oder dritte Chance. Wenn es nicht passt, dann passt es eben nicht (siehe auch diesen Beitrag von Zoë Beck).
Ich kaufe etwa 70% meiner Neuanschaffungen gebraucht über Rebuy.de oder das ZVAB, auch mal auf Flohmärkten, denn es macht mir nichts aus, wenn ein Buchrücken Knicke hat oder ein Buch sichtbar bereits gelesen wurde. Das werde ich so auch beibehalten. Grundsätzlich achte ich beim Buchkauf mehr darauf, ob ich ein Buch auch wirklich lesen werde und lasse mir mehr Zeit bei der Auswahl, damit die Bücher nicht auf dem SuB (Stapel ungelesener Bücher) verstauben.

Mein SuB bringt mich in Verlegenheit, denn der zeugt immer noch sehr vom Sammler-Gen und meiner Zeit in der Romandie, wo ich nicht jederzeit Zugang zu deutschsprachigen Büchern hatte und infolgedessen bei jedem Deutschlandbesuch Bücher gehamstert habe.
Und damit komme ich auch direkt zu meinen Plänen für das Lesejahr 2014: SuB-Abbau.
Ok, das liest man immer wieder in vielen Literaturblogs, viele Blogger nehmen dafür an Challenges teil oder erstellen Regeln, wie sie ihren SuB abbauen wollen (als Beispiel sei hier stellvertretend Ada Mitsous Projekt „Ungelesene Bücher“ genannt).
Das würde nun allerdings wieder meinem Lustprinzip widersprechen. Bislang haben Challenges nur unnötigen Druck bei mir erzeugt, ich habe keine einzige je erfolgreich und planmäßig beendet.

Für den Anfang möchte ich Ordnung in meinen SuB bringen. Meine ungelesenen Bücher stapeln sich in einem verdammt großen Raumteiler im Schlafzimmer, grob sortiert nach Genre, im wesentlichen jedoch mit mechanischer Aufstellung. Sprich: Das Buch wird dahin gestopft, wo es gerade noch reinpasst. Das sieht nicht nur nicht schön aus, es macht mir bei jedem Gang ins Schlafzimmer schon ein schlechtes Gewissen.
Ich werde kritisch durch den SuB gehen und aussortieren. Viele Bücher befinden sich seit Jahren in diesem Regal. In diesen Jahren haben sich meine Leseansprüche verändert und es ist unwahrscheinlich, dass ich diese Bücher je lesen werde – also werde ich sie aussortieren.
Eine grobe Zählung ergab 250 Bücher auf dem SuB – ich schäme mich richtig. Na klar ist es toll, jede Menge ungelesener Bücher zu haben, für jede Stimmung etwas parat zu haben. Aber 250 ist absurd viel und nimmt auch absurd viel Raum in Anspruch. Anders als bei eBooks, die man nicht jederzeit vor Augen hat.
Meine eBooks sind hübsch in Calibre geordnet nach Anschaffungsdatum, Genre und Verlag. Die Zahl der ungelesenen eBooks bewegt sich im mittleren dreistelligen Bereich, dies vor allem deswegen, weil darunter auch viele eBooks sind, die mir unaufgefordert zugesandt wurden oder die ich im Rahmen meiner Arbeit zur Verfügung gestellt oder einfach so geschenkt bekommen habe. Auch der digitale SuB ist also verdammt hoch, aber ich habe ihn nicht ständig vor Augen und dank Calibre zumindest System dabei. Ich möchte aber auch bei eBooks wählerischer werden und nicht mehr jedes abspeichern, das mir geschickt/geschenkt wird oder unreflektiert welche kaufen, weil sie gerade in einer Aktion so supergünstig zu bekommen sind.

Sichtbarer SuB-Abbau also durch kritisches Aussortieren und vor allem: Lesen.
Achtsamer werden, nicht mehr unreflektiert kaufen oder tauschen, sondern mich fragen: Warum möchte ich dieses Buch haben?

Das ist also mein Plan für dieses Jahr. Und natürlich möchte ich den Kontakt zu den lieben Buchmenschen, die ich über Blogs, Twitter oder Facebook kennengelernt habe, aufrechterhalten und gerne auch vertiefen, nicht nur virtuell. Ich bin froh über diese Kontakte und glücklich darüber, dass auf diesem Wege einige echte Freundschaften entstanden sind, die das Internet längst verlassen und im Alltag Platz gefunden haben.

Auf ein gutes Lesejahr!

Do more what makes you happy!

Ich lese noch

Ja, ich lese noch.
Ziemlich viel sogar.
Nur fehlt es mir momentan an der Zeit, und ehrlich gesagt auch an der Lust, darüber zu bloggen.
Das liegt zum einen an meinem angeschlagenen Gesundheitszustand und viel viel Stress im Job, zum anderen aber daran, dass ich seit dem, was mein Litfaßsäulen-Beitrag ausgelöst hat, dreimal überlege, bevor ich etwas poste – das nimmt dem Bloggen die Unbeschwertheit und mir die Freude daran.
Aber früher oder später erlebt wohl jeder, der sich im Internet bewegt, so einen Moment, in dem ihr oder ihm bewusst wird, dass Missverständnisse in Windeseile entstehen können und dann viele Internetkontakte ihr Fähnlein gerne nach der Shitstormwindrichtung ausrichten.
An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an all die Leute, die mich unterstützt haben! ❤

Um den Blog jetzt aber nicht völlig verwaisen zu lassen, wollte ich euch wenigstens kurz zeigen, was es zuletzt auf meinem Kindle zu lesen gab.

Vielleicht kommt die Rezensionsfreude ja zurück, ich hoffe es sehr, denn einige der Bücher möchte ich eigentlich nicht unreflektiert und unkommentiert auf den „Gelesen“-Stapel ablegen.
Natürlich lese ich auch noch „analog“ ;), der Beweis befindet sich weiter unten, da ich momentan aber leider viel Zeit in Wartezimmern verbringe, erweist sich der Kindle immer mehr als guter Freund und noch bessere Investition.

zuletzt auf meinem Kindle ... Analoge Lesefreuden