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In Memoriam

In Memoriam: Unser Kätzchen Sandra Schmitt

Ein Jahr war es gestern her, dass du uns verlassen hast. Ein schier unendliches Jahr mit vielen guten, aber noch mehr schlimmen Dingen. Und immer, wenn etwas war, wollte ich dir schreiben. Anrufen ging ja schon lange nicht mehr, weil die Worte bei dir nicht mehr so raus kamen wie sie sollten. Schreiben ging, zumindest lange noch, und du warst die, der ich zuerst geschrieben hab, wenn etwas Spannendes passiert ist oder ich etwas Witziges erlebt habe. Oder wenn ich einfach süße Katzenfotos hatte. Du warst unser Kätzchen. Ich weiß gar nicht, wann das anfing, wohl vor meiner Zeit, aber du warst eben unser Kätzchen.

Du warst meine Sonne in den schlimmsten Stunden. Du hast mich durch die unendliche Nacht des 11. September 2011 begleitet, du warst immer da, wenn alles um mich rum schwarz wurde,

Ich vermisse dich so fürchterlich, dass ich gestern, an deinem eigentlichen Todestag, nicht schreiben konnte. Ich war bei meiner Familie, wir haben über dich geredet und über das Ding in meinem Kopf, das zwar anders ist als deines, uns aber doch irgendwie nun auf makabre Art noch mehr verbindet.

Als wir uns das letzte Mal sahen, an deinem vorletzten Geburtstag war das, glaube ich, da sprachen wir auch darüber, wie wir uns den Himmel vorstellen. In unserem Himmel bretterst du den Tag über mit deinem geilen Traummotorrad durch die großartigsten Gegenden, chillst abends am Strand oder gehst auf richtig gute Metal-Konzerte (einige der Großen sind dir ja schon gefolgt und ich hoffe, sie geben dir Sonder-Sessions). Du lachst und hast ein Bier in der Hand und du machst, dass alle um dich rum sich wohlfühlen.

Genau so denke ich an dich. Und trotzdem: Du fehlst. Mit dir war die Welt ein Stück wärmer und heller. Und selbst, als du kaum noch gehen und sprechen konntest, hast du die pure Lebenslust ausgestrahlt, warst abenteuerlustig und hast einfach alles ausgekostet, was es gab; und du hast andere aufgebaut. Du warst einzigartig. Es gäbe vieles, was ich dir noch zu sagen hätte, vieles, was ich bereue und was mir leid tut. Aber irgendwann sehen wir uns ja wieder … Ich hab dich lieb ❤

Nachtrag: Erst wollte ich diesen Post passwortgeschützt halten, aber Sandra ging mit ihrer Erkrankung und ihrem Leben offen um und ich glaube, sie hat nichts dagegen, wenn dieser Beitrag öffentlich ist.

Huhu aus der Versenkung

Wow. Dies ist der erste Beitrag in diesem Jahr, ich schäme mich in Grund und Boden.

Welcome Home

Aber, ehrlich gesagt hat mich das Leben mal wieder total überrannt (ja ja, das hat das Leben nun mal so an sich 😉 ).

Herzchen
Erst ein wirklich chaotischer Umzug (immer denk ich, nun geht es nicht mehr chaotischer, aber jeder neue Umzug toppt noch den vorherigen, einleben, eingewöhnen,  meine Erkrankung und die notwendige Umstellung, die das grundsätzlich fürs Leben bedeutet, dann der neue Job, der absolut das ist, was ich immer machen wollte, aber auch dort ist nicht alles Gold.

Und immer noch Heide

Es ist gut, Gewissheit zu haben, sich einer Sache sicher zu sein und ein Ziel zu haben, auf das man zuarbeitet. Und netzwerken, Leute, netzwerken bringt was, denn es tun sich bereits unzählige Möglichkeiten auf <3.

good things

Ich liebe die Gegend, die meisten Menschen im Kultur- und Bildungsbereich sind hier ziemlich cool :). Kleinstadt hat wirklich Vorteile, man geht auf den Markt und trifft zig Bekannte, auch beim Einkaufen ist irgendwo immer ein bekanntes Gesicht, und man lernt so schnell neue Leute kennen, dass man eigentlich immerzu etwas unternehmen könnte, denn es hat immer irgendwer Zeit und Lust dazu. Vielleicht liegt das daran, dass ich einige Zeit hier sehr in der Öffentlichkeit stand, aber wohl hauptsächlich daran, dass ich wohl recht „kommunikationsstark“ bin, wie es in meinen Arbeitszeugnissen immer heißt :D. Eine nette Umschreibung für „knüpft schnell Kontakte und schnattert ohne Punkt und Komma“.

Heide

Ich arbeite zweimal die Woche ehrenamtlich, einmal mit Kindern, einmal mit Senioren, und es macht mir riesigen Spaß. Demnächst gebe ich Kurse an der VHS, aber vorher steht erst einmal der große Event an, den ich nun seit Monaten vorbereite und der mich nun, in der Endphase, um Schlaf und Verstand bringt.

Abgesehen davon bin ich im Moment rundum zufrieden. Kennt ihr das, wenn ihr dieses Gefühl habt, genau am richtigen Ort zu sein und dass alles gerade so sein muss, wie es ist? Ich hatte ganz vergessen, wie gut sich das anfühlt und ich halte dieses Gefühl gerade so fest wie ich nur kann.

Don't blink!

Trotz des wirklich enormen Stresses und der zeitlichen Eingebundenheit komme ich erstaunlich viel zum Lesen (siehe auch HIER). Liegt vielleicht auch an der Badewanne ;). Vielleicht aber auch daran, dass es hier eine wirklich großartige Bibliothek gibt in meiner kleinen Kleinstadt, an dieser Bibliothek könnte sich so manche ein Beispiel nehmen – ich persönlich bin total verliebt, mindestens einmal die Woche dort und habe zuvor noch nie solch engagierte Bibliothekarinnen erlebt (man bedenke, dass ich im Nebenfach Bibliothekswissenschaft studiert habe, das ist also wirklich ein sehr großes Kompliment!). Kaum eine tolle Neuerscheinung entgeht ihnen, und sie holen so manchen bekannten Autor bzw. Autorin hierher in die Heide, sodass ich auch schon viele tolle Lesungen besuchen durfte.

Vor allem aber verschlinge ich derzeit Sachbücher, bilde mich weiter, will immer noch mehr zu dem wissen, was ich tue. Etwas, was in Berlin im Tiefschlaf lag und im eintönigen, depressiv machenden Großstadtalltag unterging.

Immer noch Heide

Überhaupt mache ich wieder vieles, was lange nicht mehr zu meinem Leben gehörte, angefangen bei langen Wanderungen durch Heide, Wald und Moor (Nachtführungen im Moor, was für eine geile Sache, das solltet ihr euch nicht entgehen lassen, wenn ihr mal in der Heide seid!), über Nächte durchlesen, weil das Buch zu spannend ist und Schlaf eh überbewertet wird ;), bis hin zu laaaangen Fahrradtouren, und neuerdings auch nächtlichen Pokémon-Jagden mit einer lieben neuen Freundin 😀
Meinen Serien bin ich natürlich treu, allerdings habe ich hier in der Heide nur DSL via LTE, also mit Datenvolumen, und da überlegt frau sich natürlich dreimal, wofür sie das Datenvolumen nutzt. Frische-Luft-technisch ist das gar nicht mal so schlecht, denn wer draußen rumspiökt, der kann nicht drinnen Datenvolumen verprassen :p

 

Und nun gibts auch wieder Rezensionen, versprochen!

Danke, dass ihr diesem Blog treu geblieben seid, und verzeiht, dass er kurzzeitig auf privat geschaltet war. Die Gründe dafür möchte ich hier nicht erläutern, aber ich habe die Gelegenheit genutzt und dem Blog einen neuen Anputz verpasst, der auch die mobile Ansicht ein wenig angenehmer macht, ich hoffe, es gefällt euch.

Nicht vergessen!

Gastrezensentin [KapitelLiebe] stellt sich vor

Wenn ein Genre generell auf meinem Blog zu kurz kommt, dann sind es wohl die Jugendromane. Ab und an lese ich zwar mal ganz gerne einen, aber die Zeit fehlt momentan einfach an allen Ecken (man merkt es ja an meiner Blogfrequenz).
Aus diesem Grund freue ich mich sehr, euch heute eine neue Gastrezensentin vorstellen zu können, die sich voll und ganz diesem Genre verschrieben hat und die Bücher in einem Tempo verschlingt, das mich regelmäßig nur staunen lässt ;).
Ich wünsche euch viel Spaß bei ihren Besprechungen!

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Hallo ihr Leseeulen, da mich die liebe Grete gefragt hat, ob ich nicht gerne mal auf ihrem Blog Jugendromane als Gastbloggerin rezensieren möchte, und ich ganz verzückt „JA“ geschrien habe, möchte ich mich hier einmal kurz vorstellen:
Ich bin Lisa alias KapitelLiebe♡ und ich bin 20 Jahre alt.
Meine größte Leidenschaft ist das Lesen, und bestimmt auch bald das Rezensieren von Büchern. 🙂 Mein Lieblingsgenre ist Romantasy für Jugendliche. Liebesromane und Dystopien werden aber auch noch sehr gerne in meinem allerliebsten Bücherregal gesehen.

Ich hoffe, ich werde allen Büchern, deren Rezension ich schreiben werde, gerecht werden (ich bin noch eine absolute Anfängerin). 🙂

Ich danke euch schon mal von ganzem ♥ für’s lesen!
Eure KapitelLiebe♡

Ich lese noch

Ja, ich lese noch.
Ziemlich viel sogar.
Nur fehlt es mir momentan an der Zeit, und ehrlich gesagt auch an der Lust, darüber zu bloggen.
Das liegt zum einen an meinem angeschlagenen Gesundheitszustand und viel viel Stress im Job, zum anderen aber daran, dass ich seit dem, was mein Litfaßsäulen-Beitrag ausgelöst hat, dreimal überlege, bevor ich etwas poste – das nimmt dem Bloggen die Unbeschwertheit und mir die Freude daran.
Aber früher oder später erlebt wohl jeder, der sich im Internet bewegt, so einen Moment, in dem ihr oder ihm bewusst wird, dass Missverständnisse in Windeseile entstehen können und dann viele Internetkontakte ihr Fähnlein gerne nach der Shitstormwindrichtung ausrichten.
An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an all die Leute, die mich unterstützt haben! ❤

Um den Blog jetzt aber nicht völlig verwaisen zu lassen, wollte ich euch wenigstens kurz zeigen, was es zuletzt auf meinem Kindle zu lesen gab.

Vielleicht kommt die Rezensionsfreude ja zurück, ich hoffe es sehr, denn einige der Bücher möchte ich eigentlich nicht unreflektiert und unkommentiert auf den „Gelesen“-Stapel ablegen.
Natürlich lese ich auch noch „analog“ ;), der Beweis befindet sich weiter unten, da ich momentan aber leider viel Zeit in Wartezimmern verbringe, erweist sich der Kindle immer mehr als guter Freund und noch bessere Investition.

zuletzt auf meinem Kindle ... Analoge Lesefreuden

 

Bonny und Ann sagen Hallo

Neben den beiden puschelschwänzigen Fellnasen bekomme ich in Zukunft noch zwei weitere Assistentinnen, die mir bei der einen oder anderen Rezension zur Seite stehen und auch mal einen Kommentar abgeben werden.
Darf ich vorstellen: meine beiden neuen Bürohühner Bonny (rechts) und Ann Oyed.
Bonny ist eher friedlicher Natur, ihre Harmonie- und Flauschsucht kompensiert ihre Schwester Ann Oyed dafür ganz fabelhaft mit Dauergrummelfresseziehen.

Bonny und Ann Oyed

Ihre Namen haben sie, wie sich das gehört, von ihrer Puppenmama bekommen, der lieben, überaus kreativen, selbst hochschwanger noch bei Knorkator mitheadbangenden Lieblings-Sandy von Hazel Nuts -upcycled goods (auch auf Facebook). Ihre Puppen werden aus alten Stoffen quasi zurück ins Leben upcycled und ich find das total knorke und hab Bonny und Ann schon sehr ins Herz geschlossen <3.

 

Literaturblogger oder „Die Heuschrecken“?

Charlene und ich haben uns ursprünglich über das Bloggen kennengelernt, dann festgestellt, dass wir mal fast Nachbarn waren (und es inzwischen wieder sind) und aus einem losen Bloggerkontakt wurde inzwischen eine Freundschaft.
In diesem Beitrag hat sie vieles zur Sprache gebracht, über das wir uns schon oft unterhalten haben und das auch mir sehr am Herzen liegt, und aus diesem Grund möchte ich ihn hier rebloggen.
Danke, Charlene!

Ich gestehe reumütig …

… dass auch bei mir inzwischen ein Kindle eBook-Reader eingezogen ist, und das, obwohl ich doch immer eine Verfechterin der unvergleichlichen Haptik „echter“ Bücher war.

Mein neues Baby

Daran wird sich freilich nichts ändern, richtige Bücher werde ich immer bevorzugen.
Nur muss ich doch zugeben: Praktisch ist er schon, der Kindle.
Keine überschweren Handtaschen mehr, keine schmerzenden Handgelenke durch schwere und unergonomische Buchformate, etliche Nachschlagewerke jederzeit mit dabei, ebenso wie eine Vielzahl von Büchern zur Auswahl – und augenfreundlich ist das Ganze auch noch.
Außerdem gefallen mir die %-Anzeige, die Möglichkeit, Textstellen zu markieren und per Mail zu versenden und das automatische Speichern des Lesezeichens, sodass ich, falls ich den Reader doch mal nicht unterwegs dabei habe, auch einfach über die Kindle-App vom Smartphone an genau der Stelle weiterlesen kann, an der ich aufgehört habe.
Alles in allem habe ich so das Gefühl, das mit dem Kindle und mir könnte eine ernste Sache werden ;-).

Advent, Advent

Ihr Lieben,

nun ist dieses Jahr fast schon wieder vorbei und bei all dem Lebensveränderungsstress habe ich sowohl den Bloggeburtstag als auch den 100’000. Besucher glatt verschwitzt.

Jetzt feiert der Blog bald seinen dritten Geburtstag und obwohl es im vergangenen Jahr doch sehr ruhig hier geworden ist, kommen immer noch jeden Tag viele Besucher vorbei und ich erhalte oft nette Kommentare und Mails. Genug Gründe also, um mich herzlich bei euch zu bedanken!
Und um jemandem von euch eine kleine Freude zu bereiten 😉

Ho ho ho!

Zu gewinnen gibt es das wunderbare Buch „Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen“ von Mitch Albom und gegen den Winterblues zwei VIP-Eintrittskarten für das Tropical Islands.

Ich möchte euch darauf hinweisen, dass die Eintrittskarten nur bis 30.12.2012 gültig sind – wenn ihr also wisst, dass ihr in diesem Jahr keine Zeit für so einen Ausflug habt, möchte ich euch bitten, nicht an der Verlosung teilzunehmen.

… und nein, die Katze wird nicht verlost, die bleibt bei mir.

Ho ho ho!

Ho ho ho!

Diese Freikarte berechtigt eine Person einmalig zum freien Eintritt in die tropische Erlebnis- und Saunalandschaft im Tropical Islands. Gilt nicht in Verbindung mit anderen Vergünstigungen. Den Besuchern ist der Verkauf von Gutscheinen jeglicher Art im Tropical Islands nicht gestattet. Bitte geben Sie diese Freikarte zu Beginn Ihres Aufenthaltes zur Gutschrift an der Kasse ab. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Tropical Islands. Gültig bis: 30.12.2012

Was müsst ihr tun?
Nichts!
Naja, fast nichts.
Ihr müsst lediglich einen Kommentar unter diesem Posting hinterlassen und dabei bitte eine gültige eMail-Adresse angeben, damit ich euch im Gewinnfall benachrichtigen kann.
Teilnahmeschluss ist Montag, der 10.12.2012, 20 Uhr.
Direkt im Anschluss werde ich, falls es mehr als einen Teilnehmer gibt ;), den Gewinner per Random.org auslosen.

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Das Los resp. Random.org hat entschieden und gewonnen hat Charlene.
Herzlichen Glückwunsch!

Das etwas andere Notizbuch

Wie einige andere von euch sicher auch, habe auch ich kürzlich eine eMail von Rochefortbooks bekommen und wenn ich sonst auch jedwede Werbung ablehne, diese Idee finde ich so großartig, dass sie mir einen Beitrag wert ist!

Wer ist Rochefortbooks?
Rochefortbooks ist sozusagen die Erweiterung des Antiquariats Rochefort. Dahinter stecken der Dipl.-Archivar Daniel Glage und Tanja Hoffmann, die sich hauptsächlich ums Marketing kümmert.

Was macht Rochefortbooks?
Nachdem jahrelang tausende alter Bücher durch die Hände der Antiquare gewandert waren, von denen oft nur noch der Einband erhalten war, kamen sie auf die Idee, diesem Einband zu einem zweiten Leben zu verhelfen. Die Einbände wurden mit Papier gefüllt – und schon war die Idee zu einem außergewöhnlichen Notizbuch geboren.

Im noch recht jungen Blog http://rochefortbooksblog.wordpress.com/ kann man ein wenig  am Entstehungsprozess Anteil haben und meiner Meinung nach wird dort auch sehr deutlich, dass da Menschen mit Herzblut bei der Sache sind.

Bei Aufräumarbeiten in diversen Bibliotheken und Archiven sind mir leider auch schon zu oft Bücher begegnet, von deren Inhalt nichts mehr zu retten war, Schimmel und Säurebruch hatten ihr Werk getan, aber der Einband war noch recht intakt. Leider half das auch nichts, die Bücher mussten isoliert und anschließend entsorgt werden. Dass die Einbände auf diese Weise weiterverwendet werden, finde ich klasse.

Ins Regal gestellt, fällt das Notizbuch unter den anderen Klassikern nicht wirklich auf – so etwas hätte ich dringend als Teenie gebraucht, dann hätte ich mir die Tagebuchversteckerei sparen können ;-).
Dass ich nun ein Notizbuch in einem Goethe-Einband erhalten habe,betrachte ich als Glücksfall, denn ich liebe Goethe und „jage“ schon seit längerem (leider mäßig erfolgreich) alte Ausgaben seiner Bücher. Auf jeden Fall weiß ich schon, was diverse Freunde in diesem Jahr zum Geburtstag bekommen werden und ich hoffe, dass noch viele andere Literaturfans sich für diese tolle Idee begeistern können und Rochefortbooks uns noch lange erhalten bleibt. Und vielleicht findet sich ja noch der eine oder andere Antiquar, der an einer Kooperation interessiert ist.

Nachtrag zum 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Ursprünglich sollte dieser Artikel natürlich pünktlich gestern Morgen erscheinen, leider war ich aufgrund eines kleinen Unfalls verhindert, sodass er jetzt eben nachträglich kommt, man möge es mir bitte nachsehen.

Wie auch schon im vergangenen Jahr, möchte ich auch 2012 an dieser Stelle an den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, der am gestrigen 27.Januar bundesweit begangen wurde – und dennoch leider den wenigsten Menschen ein Begriff ist. Im Bundestag hielt Marcel Reich-Ranicki eine sehr persönliche Ansprache  und in vielen Landtagen fanden Gedenkstunden statt und sprachen Zeitzeugen über ihre Erinnerungen an das Grauen der NS-Zeit. Dies nicht nur allein zum Gedenken, sondern auch als Warnung, denn wenn uns die Geschichte eins gelehrt hat, dann, dass sich die Geschichte gerne wiederholt.

Wir, in unserer fortschrittlichen Arroganz, glauben, darüber erhaben zu sein, glauben, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann, dass genug über den Nationalsozialismus gesprochen wurde und doch langsam mal gut ist.
Viel zu viele Menschen pflegen jedenfalls genau diese Einstellung und behaupten: Wir wissen doch nun alles zu dem Thema, es reicht.
Nein, wir wissen ganz sicher nicht alles dazu, vieles beschäftigt die Forschung noch immer, vieles ist unbekannt, bleibt vielleicht auch für alle Zeiten unbekannt.
Und es reicht sicher auch noch lange nicht, dieses Thema immer wieder anzusprechen – soll man in diesen Zeiten aufhören, an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte zu erinnern, wo doch gerade jetzt die NPD, eine Partei mit „nationalistischer, völkischer und revanchistischer Ideologie“ und agitatorischer (und sicherlich auch darüber hinausgehender) Nähe zur NSDAP, in zwei Landtagen (Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern) vertreten ist, somit also mit ihrem rechtsextremen Gedankengut genügend Wähler mobilisieren konnte?
Laut einer Forsa-Umfrage weiß jeder fünfte Deutsche unter 30 Jahren nicht, wofür Auschwitz steht.
Ein Expertenbericht bescheinigte vor Kurzem jedem fünften Deutschen latenten Antisemitismus.
Nein, ich finde nicht, dass man aufhören sollte, über dieses Thema zu sprechen.

Gestern vor 67 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz durch sowjetische Truppen befreit. Und obwohl wir alle die Bilder kennen, solche wie das vom Eingangsbereich zum Lager mit den Eisenbahnschienen, vor allem aber die Fotos der Insassen mit ihren ausgezehrten Körpern, ihren eingefallenen Gesichtern, die Bilder der Baracken, in denen sie unter unwürdigen Umständen hausen mussten, obwohl wir alle spätestens in der Schule von den Grauen, die dort stattgefunden haben, erfuhren und es wirklich genügend Bild-, aber auch Filmmaterial aus dieser Zeit oder zu diesem Thema gibt, obwohl also jeder Mensch sich heutzutage ein umfassendes Bild machen kann, gibt es immer noch Leute, die das alles leugnen. Die Auschwitz leugnen, die die Vernichtungslager leugnen oder die Deportation und Ermordung von Millionen andersdenkender Menschen, von Sinti und Roma, von Juden, Homosexuellen, Kommunisten, Künstlern, Schriftstellern oder geistig und körperlich Behinderten. Die auch die nationalsozialistische Euthanasieaktion abstreiten, bei der – oft willkürlich – das Urteil „lebensunwert“ gefällt wurde.

Es ist mir unbegreiflich, wie man etwas leugnen kann, von dem es so viele stichhaltige Beweise gibt, gänzlich unabhängig von den Zeitzeugen!
Aber darüber will ich mich nicht weiter auslassen, denn es soll hier um das Erinnern gehen.

Dieser Blog wird wohl fast ausschließlich von Literaturliebhabern gelesen – und wer von euch hat nicht bei den Stichworten „Nationalsozialismus“ und „Literatur“ sofort das Bild von tausenden brennenden Büchern vor Augen?
Nein, wir sind noch lange nicht an dem Punkt, an dem man aufhören kann, immer wieder an diese Geschehnisse zu erinnern; wenn wir diesen Punkt überhaupt jemals erreichen, und ich für meinen Teil werde auch nicht müde, immer wieder daran zu erinnern. Nicht nur, weil ich mich täglich berufswegen mit der Thematik beschäftige, sondern weil ich einfach davon überzeugt bin, dass sich die Geschichte nicht wiederholen MUSS – wenn man aus den Fehlern der Vergangenheit lernt. Das müssen keine eigenen Fehler sein, die wenigsten von uns waren an den Geschehnissen vor rund 70 Jahren beteiligt. Es können auch die Fehler unserer Vorfahren sein, aus denen wir hier und heute lernen können, doch Voraussetzung dafür ist, nicht einfach die Augen zu verschließen, sondern sich zu erinnern und auch mal für eine Sache einzustehen, auch mal zu diskutieren, zu streiten, wenn man von dieser Sache überzeugt ist.

Anlässlich dieses Gedenktages möchte ich in diesem Jahr mehr als nur Worte zur Erinnerung abliefern.
Folgende ausgewählte Bücher zum Thema suchen ein neues Zuhause und warten darauf, gelesen zu werden.
Einige wurden freundlicherweise von den Verlagen zur Verfügung gestellt (an dieser Stelle recht herzlichen Dank!), der größte Teil kommt jedoch aus meinem privaten Bestand, wurde also bereits gelesen und einigen Büchern sieht man das auch an (sie sind nicht zerfleddert, keine Sorge). Ich sage das nur, weil ich nicht bereit bin, mich auf irgendwelche „das Buch ist ja gar nicht nagelneu!“-Diskussionen einzulassen, die man auf anderen Blogs gelegentlich verfolgen kann.

Edda Ziegler
Verboten – verfemt – vertrieben
Schriftstellerinnen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Kaum hatten deutschsprachige Autorinnen Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen, die literarische Szene zu erobern, da wurden sie auch schon ausgebremst: verboten, verfemt und vertrieben von der Literaturpolitik der Nazis – wegen ihrer jüdischen Herkunft, ihrer politischen Überzeugung, ihrer Schreibart, ihrem Frauenbild. Edda Ziegler gibt einen Überblick über die Schicksale der Autorinnen, berühmter wie unbekannter. In sieben Kapiteln erzählt sie von den Wegen der Schriftstellerinnen ins Exil, ihrem Leben, Schreiben und Publizieren in fremden Ländern und Sprachen und vom schwierigen Verhältnis zur alten Heimat in den Zeiten des Neubeginns nach 1945.

Chasia Bornstein-Bielicka
Mein Weg als Widerstandskämpferin

Chasias unbeschwerte Jugend war abrupt zu Ende, als die Deutschen ihre Heimatstadt in Polen besetzten. Mit ihrer Familie musste sie ins Ghetto umziehen und schloss sich dem Widerstand an. Ausgestattet mit falschen Papieren konnte sie untertauchen und übernahm Kurierdienste sowohl für die Widerstandskämpfer im Ghetto als auch für die Partisanen im Wald vor der Stadt. Mit großem Mut, einer gehörigen Portion Geistesgegenwart und beständiger Umsicht überlebte sie, nicht zuletzt auch dank der Hilfe eines deutschen Unternehmers, den Krieg. Ihre Geschichte gibt einen mitreißenden und bewegenden Einblick in ein Leben unter ständiger Bedrohung.

»Unsere Theatervorstellung hörte nie auf, wir spielten in einem Stück ohne Pause. Eine vertrackte Rolle: Freundlich lächeln, so tun, als ob nichts wäre – und unser Leben riskieren.«

Roger Repplinger
Leg dich, Zigeuner

»Leg dich, Zigeuner, oder wir holen dich!«, brüllen die Zuschauer, wenn Johann Trollmann in den frühen Dreißigerjahren boxt. Und sie holen ihn tatsächlich ins KZ Neuengamme. Einer der SS-Männer dort ist der ehemalige Fußballnationalspieler Tull Harder. In dem Lager sterben bis Kriegsende 55.000 Menschen, unter ihnen auch Trollmann, der 1944 ermordet wird.

Elisabeth Zöller
Anton
oder Die Zeit des unwerten Lebens

Lehrer Heimann hat Anton immer mehr auf dem Kieker.
Er gibt Strafarbeiten, wenn Anton zuckt.
Er schlägt, wenn Anton schweigt.
Er lacht ihn aus, wenn Anton stottert.
Er spottet, wenn Anton rechnet.

Einer wie Anton hat in der Schule nichts zu suchen. Einer wie Anton hat eigentlich überhaupt kein Recht zu leben. Denn Anton ist behindert, und es ist das Jahr 1941.

Wibke Bruhns
Meines Vaters Land
Geschichte einer deutschen Familie

Am 26. August 1944 wird der Abwehroffizier Hans Georg Klamroth wegen Hochverrats hingerichtet. Jahrzehnte später sieht seine jüngste Tochter in einer Fernsehdokumentation über den 20. Juli Bilder ihres Vaters aufgenommen während des Prozesses im Volksgerichtshof. Ein Anblick, der Wibke Bruhns nicht mehr loslässt. Wer war dieser Mann, den sie kaum kannte, der fremde Vater, der ihr plötzlich so nah ist. Die lange Suche nach seiner, ja auch ihrer eigenen Geschichte führt sie zurück in die Vergangenheit: Die Klamroths sind eine angesehene großbürgerliche Kaufmannsfamilie und muten wie ein Halberstädter Pendant zu den Buddenbrooks an. Unzählige Fotos, Briefe und Tagebücher sind der Fundus für ein einzigartiges Familienepos.

Christiane Kohl
Der Jude und das Mädchen

Ein beklemmendes Kapitel deutscher Alltagsgeschichte wird von Christiane Kohl in ihrem Buch aufgegriffen: Denunziation und Justizmord im „Dritten Reich“.
„Rassenschande“, so lautet die Anklage in einem aufsehenerregenden Schauprozess gegen den „Schuhjuden“ Leo Katzenberger und die flotte Mittzwanzigerin Irene Scheffler. Die Mitbewohner des bürgerlichen Mietshauses zerreißen sich das Maul über ihre ungleichen Nachbarn. Man tuschelt im Treppenhaus, spioniert den beiden nach und sammelt fleißig Indizien für die ungeheuerliche Straftat.
Christiane Kohl zeigt in ihrer fesselnden Dokumentation, wie eine fatale Mischung aus Kleinbürgermief, Neid und sexuellen Fantasien der biederen Saubermänner zu Denunziation und Justizmord führten. Leo Katzenberger wird im Juni 1942 hingerichtet, die mitangeklagte Irene Scheffler muss für zwei Jahre ins Zuchthaus. Ein beklemmender Einblick in die Lebens- und Gedankenwelt ganz gewöhnlicher Deutscher im „Dritten Reich“.

(Ausgabe mit „Mängelexemplar“-Stempel)

Carlo Rossi
Im Vorhof der Hölle

1942 wird der 14-jährige Jude David Rosen nach Theresienstadt gebracht. Dieses Lager, von den Nazis als »Vorzeige-KZ« konzipiert um es der Presse und ausländischen Besuchern vorzuführen, wird von seinen Bewohnern auch »Vorhof zur Hölle« genannt. Jeder hier weiß, dass es aus Theresienstadt nur einen Weg gibt: in die Vernichtungslager. David merkt schnell, dass hinter der künstlichen Fassade der gleiche brutale Alltag von Terror und Angst herrscht, dem die Juden in dieser Zeit überall ausgesetzt sind. Er hat nur ein Ziel: Er will überleben.

Edgar Hilsenrath
Der Nazi und der Friseur

»Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein arischer Sohn der Minna Schulz …« So beginnt Edgar Hilsenraths berühmter Roman über den SS-Mann und Massenmörder, der in die Rolle seines Opfers Itzig Finkelstein schlüpft und ein angesehener Bürger und Friseursalonbesitzer in Tel Aviv wird.

»Dem Romancier Edgar Hilsenrath gelingt in ›Der Nazi und der Friseur‹ scheinbar Unmögliches – eine Satire über Juden und SS […] Ein blutiger Schelmenroman, grotesk, bizarr und zuweilen von grausamer Lakonik, berichtet von dunkler Zeit mit schwarzem Witz.« (Der Spiegel)

Hans Peter Richter
Damals war es Friedrich

Zwei Jungen wachsen im selben Haus auf und gehen in die selbe Schulklasse. Jeder wird als einziges Kind von verständnis- und liebevollen Eltern erzogen. Selbstverständlich werden sie gute Freunde und jeder ist in der Familie des anderen daheim. Doch Friedrich Schneider ist Jude und allmählich wirft der Nationalsozialismus seine Schatten über ihn. Langsam gleitet die Geschichte aus der heilen Kinderwelt in ein unfassbares Dunkel.

Anonyma
Eine Frau in Berlin
Tagebuch-Aufzeichnungen vom 20. Apri bis 22. Juni 1945

Eine namenlose Frau erzählt von den letzten Tagen des Krieges im Frühjahr 1945 und dem Einmarsch der Roten Armee in Berlin: Schonungslos offen und mit einem feinsinnigen Gespür für diese beispiellose Zeit berichtet die vielleicht 30-Jährige von Hunger, Ekel, Gewalt und Angst. Drei Schulhefte sind ihr geblieben, in die sie nun notiert, was ihr während des Tages und der Nacht widerfährt, und statt Selbstmitleid oder Hass wächst in der jungen Frau ein unerschütterlicher Überlebenswille heran …

Amelie Fried
Schuhhaus Pallas
Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte

Amelie Fried, Bestsellerautorin und Fernsehmoderatorin, hat durch einen Zufall ein Familiengeheimnis entdeckt: Während des Nationalsozialismus waren auch ihr Vater und Großvater, Eigentümer des Schuhhauses Pallas in Ulm, schlimmsten Repressalien ausgesetzt. Nahe Verwandte ihres Großvaters wurden im Konzentrationslager ermordet, er selbst überlebte durch einen unglaublichen Zufall. Erschüttert fragt sie sich, warum alle, die ihr und ihren Geschwistern etwas über diese Zeit hätten erzählen können, geschwiegen haben. In akribischer Detektivarbeit hat Amelie Fried die eigene Familiengeschichte recherchiert und aufgeschrieben – für ihre Kinder und für alle anderen, die sich mit dem Schweigen nicht abfinden wollen.

Ihr habt Interesse?
Dann müsst ihr nichts weiter tun, als mir bis Sonntag, 5. Februar 2012, 20 Uhr, eine eMail an buchjunkie[at]gmail[punkt]com zu senden und mir darin sagen, welches der Bücher euch interessiert und warum. Das muss kein langer Text sein, ein oder zwei überzeugende Sätze reichen. Ihr müsst weder Werbung machen noch sonst etwas und bitte schickt mir auch nicht direkt eure Adresse mit! Mir geht es lediglich darum, dass die Bücher nicht bei „Gewinnspielgeiern“ landen, die Bücher horten und dann doch nicht lesen.
DIESE Bücher sollen gelesen werden.
Aus diesem Grund bitte ich auch darum, dass mir jeder, der eines der Bücher erhält, innerhalb von etwa 8 Wochen nach Erhalt eine kurze (gerne natürlich auch lange) Buchbesprechung, eine Rezension oder einen Leseeindruck schickt, welche dann hier im Blog veröffentlicht werden.
Bei mehreren Interessenten für ein Buch entscheidet das Los.