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Kate Eberlen/ Miss you

Tess und Gus kreuzen sich immer wieder über den Weg, ihre Leben verlaufen über Jahre hinweg nah beieinander – aber nicht so nah, dass sie sich wahrnehmen.

Kate Eberlen: Miss you ©buchjunkie.wordpress.com

Tess ist grüblerischer Natur und genießt ihren Sommerurlaub nach dem Schulabschluss, zusammen mit ihrer besten Freundin reist sie durch Italien, doch im Gegensatz zu Doll hat sie nicht ständig einen neuen Typen an der Angel, stattdessen plant sie ihr Leben an der Uni. Zurück in England zerschlagen sich jedoch all ihre Pläne, denn das Leben hat etwas anderes für sie vorgesehen …
Gus verbringt einen furchtbaren Urlaub in Italien, die Stimmung zwischen ihm und seinen Eltern ist frostig, nachdem sein Bruder bei einem Skiunfall ums Leben gekommen ist. Keiner spricht es aus, doch jeder gibt ihm die Schuld am Tod von Ross, auch er selbst. Glücklicherweise beginnt bald sein Medizinstudium und das Studentenwohnheim rettet ihn aus seinem einengenden Elternhaus. Eigentlich will er nicht Mediziner werden, doch der Druck seiner Familie lässt nicht zu, dass er seiner eigentlichen Bestimmung, der Kunst, nachgeht.

Hinweis: In der folgenden Buchbesprechung geht es auch um Inhalt, es könnten für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben, Spoiler enthalten sein. Wer sichergehen will, sollte einfach direkt zur Bewertung nach unten scrollen.

Erster Satz Tess:

Zuhause in der Küche hatten wir einen Teller, den Mum im Urlaub auf Teneriffa gekauft hatte.

Die beiden leben ihr Leben, jeder auf andere Weise. Tess fern der Akademikerschicht und in ein Leben gezwungen, das sie nicht wollte, mit einer Verantwortung, die ihr die Luft zum Atmen nimmt. Ross an der Uni, später im Krankenhaus, umgeben von Leuten, die er mag – jedoch nicht wirklich liebt. Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden, zuerst im Urlaub in Italien, später auf einem Konzert, im Krankenhaus, und letztlich in der Lebensmitte erneut in Italien. Naturlich ist es Italien, das die beiden letztlich zusammenführt und ein gutes, wenn auch offenes Ende beschert.

Erster Satz Gus:

Ich fing mit dem Laufen an, nachdem mein Bruder gestorben war, weil ich dabei allein sein konnte, ohne mir dafür einen Grund ausdenken zu müssen.

Kate Eberlen beschreibt, wie schnell sich ein Leben auf drastische Weise ändern kann. Im Leben von Tess spielen Asperger und Brustkrebs eine wesentliche Rolle, und der Autorin gelingt es, beides auf sanfte und eindrückliche Weise zu beschreiben, ohne dass es zu kitschig oder moralisch wird.

Ross lebt sein Leben in der Gewissheit, seinen Bruder in den Tod geschickt zu haben, und er versucht, diese Schuld auszugleichen, indem er alles tut, was von ihm erwartet wird. Er studiert Medizin, so wie sein Vater und sein verstorbener Bruder. Er hat eine Beziehung zu der steten, wenn auch langweiligen Lucy, die er betrügt, ausgerechnet mit Charlotte, der Verlobten seines Bruders. Die wiederum betrügt ihn und nimmt die gemeinsamen Kinder mit in die Schweiz, zu einem reichen Mann nach Genf, was ihm das Herz bricht.

… Der Druck, die Alleinverdienende zu sein … mich um alle zu kümmern … das ist dir anscheinend nie in den Sinn gekommen … du hast es einfach nicht kapiert!

Nie wird er den Erwartungen der anderen gerecht, so sehr er sich auch anstrengt, und das hat er mit Tess gemeinsam.

Wenn die Dinge gut laufen, sollte man das Schicksal vielleicht nicht herausfordern und versuchen, sie noch zu optimieren.

Die beiden verbindet die Liebe zu Kunst und Kultur, Stunden können sie in Museen, Galerien und Kirchen verbringen, doch niemand in ihrem Leben hat Verständnis dafür. Gus möchte am liebsten kochen und malen, während Tess von einem Leben als Schriftstellerin träumt.

Natürlich erwartet man, dass die beiden am Ende zusammen kommen, und sicherlich hinkt das Buch an manchen Stellen. Was mir gefallen hat, war jedoch die intensive Beschreibung der Dinge, die ein Leben außerplanmäßig verändern und auf einen Pfad führen, den man eigentlich nicht beschreiten will.

Mein Fazit: (und Spoiler-Ende)

Aber es ist seltsam, sich plötzlich keine Sorgen mehr machen zu müssen, wenn man sich sein ganzes Leben lang welche gemacht hat.

Was das angeht, konnte ich sehr gut mit den Protagonisten mitfühlen. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob mir dieses Buch auch vor 10 Jahren gefallen hätte, und bin zu dem Schluss gekommen: nein. Es hätte mich gelangweilt und das Ende genervt. Vielleicht muss man selbst erst vom Pfad abgekommen sein, um Gefallen daran zu finden, es von anderen zu lesen. Sicherlich spielt auch eine Rolle, dass ich im selben Alter wie die Protagonisten bin. Mir hat gefallen, auf welch sensible Weise die Autorin die Themen Tod, Brustkrebs und Asperger beschrieben hat. Man fühlt mit, wird jedoch von der Thematik nicht erschlagen. Um ehrlich zu sein, anfangs dachte ich, die beiden kommen natürlich zusammen, später war ich jedoch nicht mehr sicher. Egal mit welchem Ende, es wäre so oder so ein schönes, stimmiges Buch gewesen.

Literarisch sicher nicht anspruchsvoll, dennoch mochte ich das Buch sehr und kann die Lektüre wärmstens empfehlen: Vier Sterne.

4sterne

Autorin: Kate Eberlen
Titel: Miss you
Originaltitel: Miss You
Broschiert: 576 Seiten
Verlag: Diana Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453291836

 

Huhu aus der Versenkung

Wow. Dies ist der erste Beitrag in diesem Jahr, ich schäme mich in Grund und Boden.

Welcome Home

Aber, ehrlich gesagt hat mich das Leben mal wieder total überrannt (ja ja, das hat das Leben nun mal so an sich 😉 ).

Herzchen
Erst ein wirklich chaotischer Umzug (immer denk ich, nun geht es nicht mehr chaotischer, aber jeder neue Umzug toppt noch den vorherigen, einleben, eingewöhnen,  meine Erkrankung und die notwendige Umstellung, die das grundsätzlich fürs Leben bedeutet, dann der neue Job, der absolut das ist, was ich immer machen wollte, aber auch dort ist nicht alles Gold.

Und immer noch Heide

Es ist gut, Gewissheit zu haben, sich einer Sache sicher zu sein und ein Ziel zu haben, auf das man zuarbeitet. Und netzwerken, Leute, netzwerken bringt was, denn es tun sich bereits unzählige Möglichkeiten auf <3.

good things

Ich liebe die Gegend, die meisten Menschen im Kultur- und Bildungsbereich sind hier ziemlich cool :). Kleinstadt hat wirklich Vorteile, man geht auf den Markt und trifft zig Bekannte, auch beim Einkaufen ist irgendwo immer ein bekanntes Gesicht, und man lernt so schnell neue Leute kennen, dass man eigentlich immerzu etwas unternehmen könnte, denn es hat immer irgendwer Zeit und Lust dazu. Vielleicht liegt das daran, dass ich einige Zeit hier sehr in der Öffentlichkeit stand, aber wohl hauptsächlich daran, dass ich wohl recht „kommunikationsstark“ bin, wie es in meinen Arbeitszeugnissen immer heißt :D. Eine nette Umschreibung für „knüpft schnell Kontakte und schnattert ohne Punkt und Komma“.

Heide

Ich arbeite zweimal die Woche ehrenamtlich, einmal mit Kindern, einmal mit Senioren, und es macht mir riesigen Spaß. Demnächst gebe ich Kurse an der VHS, aber vorher steht erst einmal der große Event an, den ich nun seit Monaten vorbereite und der mich nun, in der Endphase, um Schlaf und Verstand bringt.

Abgesehen davon bin ich im Moment rundum zufrieden. Kennt ihr das, wenn ihr dieses Gefühl habt, genau am richtigen Ort zu sein und dass alles gerade so sein muss, wie es ist? Ich hatte ganz vergessen, wie gut sich das anfühlt und ich halte dieses Gefühl gerade so fest wie ich nur kann.

Don't blink!

Trotz des wirklich enormen Stresses und der zeitlichen Eingebundenheit komme ich erstaunlich viel zum Lesen (siehe auch HIER). Liegt vielleicht auch an der Badewanne ;). Vielleicht aber auch daran, dass es hier eine wirklich großartige Bibliothek gibt in meiner kleinen Kleinstadt, an dieser Bibliothek könnte sich so manche ein Beispiel nehmen – ich persönlich bin total verliebt, mindestens einmal die Woche dort und habe zuvor noch nie solch engagierte Bibliothekarinnen erlebt (man bedenke, dass ich im Nebenfach Bibliothekswissenschaft studiert habe, das ist also wirklich ein sehr großes Kompliment!). Kaum eine tolle Neuerscheinung entgeht ihnen, und sie holen so manchen bekannten Autor bzw. Autorin hierher in die Heide, sodass ich auch schon viele tolle Lesungen besuchen durfte.

Vor allem aber verschlinge ich derzeit Sachbücher, bilde mich weiter, will immer noch mehr zu dem wissen, was ich tue. Etwas, was in Berlin im Tiefschlaf lag und im eintönigen, depressiv machenden Großstadtalltag unterging.

Immer noch Heide

Überhaupt mache ich wieder vieles, was lange nicht mehr zu meinem Leben gehörte, angefangen bei langen Wanderungen durch Heide, Wald und Moor (Nachtführungen im Moor, was für eine geile Sache, das solltet ihr euch nicht entgehen lassen, wenn ihr mal in der Heide seid!), über Nächte durchlesen, weil das Buch zu spannend ist und Schlaf eh überbewertet wird ;), bis hin zu laaaangen Fahrradtouren, und neuerdings auch nächtlichen Pokémon-Jagden mit einer lieben neuen Freundin 😀
Meinen Serien bin ich natürlich treu, allerdings habe ich hier in der Heide nur DSL via LTE, also mit Datenvolumen, und da überlegt frau sich natürlich dreimal, wofür sie das Datenvolumen nutzt. Frische-Luft-technisch ist das gar nicht mal so schlecht, denn wer draußen rumspiökt, der kann nicht drinnen Datenvolumen verprassen :p

 

Und nun gibts auch wieder Rezensionen, versprochen!

Danke, dass ihr diesem Blog treu geblieben seid, und verzeiht, dass er kurzzeitig auf privat geschaltet war. Die Gründe dafür möchte ich hier nicht erläutern, aber ich habe die Gelegenheit genutzt und dem Blog einen neuen Anputz verpasst, der auch die mobile Ansicht ein wenig angenehmer macht, ich hoffe, es gefällt euch.

Nicht vergessen!

[KapitelLiebe♡] Adriana Popescu/ Versehentlich verliebt

Heute erwartet euch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡

Da es anscheinend notwendig ist, möchte ich betonen, dass Lisas Meinung und Bewertung allein ihre eigene ist und der der Blogbetreiberin weder entsprechen muss noch in irgendeiner Weise von mir gelenkt wird.

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„Kurz spiele ich mit den Gedanken, ihn mit meiner Reisetasche k.o zu schlagen, um dann mit dem Gepäckwagen Fahrerflucht zu begehen.“

Adriana Popescu: Versehentlich verliebt ©Piper Verlag

Klappentext:
Auf dem Weg nach Berlin bleibt die Reisebuchlektorin Pippa am Stuttgarter Flughafen hängen – und das ausgerechnet über die Feiertage! In der überfüllten Wartehalle lernt sie den ebenfalls gestrandeten Lukas aus Hamburg kennen, und schon bald erwärmt sein frecher Charme ihr chronisch gebrochenes Herz. Dann passiert es: Bevor Pippa es verhindern kann, hat sie sich versehentlich verliebt. Doch wohin geht die Reise für die beiden? Heute noch? Oder erst morgen? Denn der nächste Abflug kommt bestimmt …

Quelle: Piper

Cover:
Das Cover verrät schon mal, dass sich diese lockere Liebesgeschichte am Flughafen abspielt. Die Gestaltung und die Farbwahl ist eher schlicht gehalten, aber nicht zu blass. Es passt ziemlich gut und ist eher unauffällig.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist locker. Man kann das Buch fließend und entspannt lesen.

Inhalt:
Pippa möchte über Weihnachten zu ihren Eltern, doch ausgerechnet an den Feiertagen bleibt sie am Flughafen in Stuttgart hängen.
Schlimmer kann es für die Singlefrau eigentlich sowieso nicht mehr werden, da ihr Exfreund sie betrogen und ihr ein gebrochenes Herz beschert hat. Doch anscheinend meint ihr „Schicksalsbeauftragter“ es gut mit ihr und schickt ihr den charmanten Lukas. Er konnte mit seiner frechen Art und seinen strahlendblauen Augen Pippas gebrochenes Herz in Windeseile höher schlagen lassen. Doch nach einem dummen Fehler kommt alles anders als erwartet!

Meinung:
Diese kurze Liebesgeschichte war schon sehr witzig, dennoch hat es sich an manchen Stellen gezogen. Mir verging manchmal die Lust am Lesen. Vielleicht liegt es daran, dass es nicht wirklich meinem üblichen Genre entspricht?!
Trotzdem hat mir die Protagonistin Pippa sehr gut gefallen! Sie war mit ihrer tollpatschigen, unperfekten Art und ihrem Liebeskummer authentisch, eben keine typische Heldin. Ja, ich konnte mich auch so manchmal mit ihr identifizieren. Ein paar Mal wurde ich auch etwas wütend auf sie, da sie ihrem Exfreund so sehr „hinterhergeheult“ hat, obwohl er sie betrogen hat und sie ihn sogar dabei erwischt hat. Und immer wieder wollte sie ihn zurück haben, was für mich persönlich völlig unverständlich war.

Ansonsten hat mir diese kurze Liebesgeschichte zwischen Pippa und Lukas gefallen, vor allem aufgrund Pippas lustiger Gedankengänge.
Insgesamt fand ich die Protagonisten sehr sympathisch!

Fazit:
Dieses Buch ist etwas für alle, die gerne kurze Liebesgeschichten mit sehr viel Witz lesen.
Meins war es jetzt nicht einhundertprozentig, dennoch habe ich es so manches Mal genossen, in Pippas Kopf schauen zu dürfen und mitzulachen! 🙂

Ich gebe daher 3,5 Buchsterne. 3.5sterne

Eure Kapitel Liebe ♡

 

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Autorin: Adriana Popescu
Titel: Versehentlich verliebt
Verlag: Piper Taschenbuch (10. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492306362

[KapitelLiebe♡] Amy Ewing/ Das Juwel – Die Gabe

Heute erwartet auch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich Young Adult/Fantasy von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡

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„Darf ich dir eine Frage stellen, Nummer 197?“, sagt Lucien leise. „Willst du dieses Leben?

Amy Ewing: Das Juwel ©Fischerverlage.de

Klappentext:
Violet lebt in Armut, aber sie hat
eine besondere Gabe.
Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist …

Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken.
Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.

Dieser überwältigende Fantasyroman entführt uns in eine Welt voller Glanz und voller Dunkelheit. Eine Welt, in der eine Gabe ein Fluch sein kann.

Quelle: Fischerverlage.de

Cover:
Das Cover ist ein echter Hingucker, einfach atemberaubend schön! Diese Farbe und das Glitzern laden zum Kauf ein. Als ich es in der Buchhandlung sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Zuerst ein reiner Coverkauf.

Schreibstil:
Geschrieben wird aus Violets Sicht in der Ich-Form, es ist leicht und schnell zu lesen.

Inhalt:
Seit ihrem 12. Lebensjahr wird Violet Lasting in der Verwahranstalt auf ihr zukünftiges Leben als „Surrogat“ vorbereitet. Denn Violet verfügt über besondere Kräfte, die sie als Leihmutter für die adligen Frauen des Juwels unschätzbar wertvoll machen, da diese selbst nicht schwanger werden können.
Doch Violet will dieses Leben nicht, viel lieber würde sie im Sumpf bei ihrer Familie, der sie gewaltsam entrissen wurde, bleiben, auch wenn das hieße, in Armut zu leben. Doch ihr Schicksal ist aufgrund ihrer Gene vorherbestimmt. Schon bald landet Violet als Surrogat in den Klauen der Herzogin, die mit teuren Kleidern und exquistitem Essen darüber hinwegtäuschen will, dass Violet ihre Sklavin ist.

Klingt das für euch auch so schrecklich wie für mich?
Dann willkommen in Violets Welt!
Seit ihrem 12. Lebensjahr weiß sie von ihrer besonderen Gabe und ihrem Schicksal, als Surrogat dienen zu müssen.

Sie muss das Kind für ihre neue Herrin austragen!
Doch Violet wehrt sich gegen dieses Schicksal und muss bald feststellen, dass sie nicht die Einzige ist, die gegen diese alte Tradition ankämpft.

Meinung:
Lasst euch vom glitzernden, mädchenhaften Cover des Buches nicht täuschen, dies ist ein dystopischer, grauenhafter Zukunftsauftakt voller Intrigen, Sklaverei, Hass und Tod, aber auch etwas Liebe.

Amy Ewing hat mich sofort in die Welt von Violet hineingezogen. Nach zwei Tagen lesen war ich so dermaßen geflashed, dass ich mich gar nicht mehr auf ein neues Buch konzentrieren konnte. Endlich mal wieder ein Buch, das mich durchgehend gefesselt hat.

Fazit:
„Das Juwel“ ist eine klassische Jugenddystopie mit einer ungerechten Gesellschaft, einer jungen Heldin, die aufbegehrt und schwer dafür bezahlen muss.
Für Fans von „Die Tribute von Panem“ ist es eine absolute Leseempfehlung!

5 von 5 Lesesterne ☆☆☆☆☆

Eure KapitelLiebe♡

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Autorin: Amy Ewing
Titel: Das Juwel – Die Gabe
Originaltitel: The Jewel
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841421043
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 bis 17 Jahre

[KapitelLiebe♡] Jennifer Wolf/ Morgentau – die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)

Heute erwartet auch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich Young Adult/Fantasy von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡


Klappentext:
Die Erde liegt unter einer dicken Schneedecke, Eis und Kälte herrschen überall. Nur noch ein kleiner Landfleck ist bewohnbar, wo die Erdgöttin Gaia die letzten ahnungslosen Menschen angesiedelt hat. Hier lebt auch Maya Jasmine Morgentau, eine der göttlichen Hüterinnen. Alle hundert Jahre wird unter ihnen eine Auserwählte dazu bestimmt, das Gleichgewicht der Natur aufrechtzuerhalten. Sie darf die vier besonderen Söhne der Gaia kennenlernen, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter. Für einen muss sie sich entscheiden und sich ein Jahrhundert an ihn binden. Doch jeder der Söhne hat seine Stärken und Schwächen. Sollte Maya die Auserwählte werden, für wen würde sie ihr Leben hergeben?

“Der Frühling bringt Blumen,
der Sommer den Klee.
Der Herbst bringt die Trauben,
der Winter den Schnee.”

Quelle: Carlsen

Jennifer Wolf: Morgentau (Buch 1)

Inhalt:
Die Welt liegt in Trümmern und Eis. So, wie wir sie kennen, existiert sie nicht mehr. Dennoch gibt es noch Leben auf einem Fleckchen Erde, was die Menschen nur der Göttin Gaia zu verdanken haben. Sie schuf eine Stadt, abgekapselt von all den todbringenden Krankheiten und Gifte, die sich die Menschen selbst zuzuschreiben haben.
Und dort lebt auch Maya. Alle 100 Jahre wird dort, von der Göttin Gaia höchstpersönlich, eine Hüterin auserkoren, die sich als Gefährtin für ein Jahrhundert an einen von Gaias Söhnen zu binden hat, den Frühling, den Sommer, den Herbst oder den Winter. Ein ganzes Jahrhundert mit einem Mann?
Maya, die neue Auserwählte der Jahreszeiten hat eine schwierige Wahl zu treffen, nämlich die für den richtigen Halbgott …

Schreibstil:
Der Schreibstil von Jennifer Wolf ist locker, aber auch gehoben, nicht zu umgangssprachlich. Ich konnte es dennoch flüssig und – vor allem – schnell lesen.

Cover:
Das Cover ist ja wirklich mal ein Hingucker. Sehr mädchenhaft und frisch, es lässt sofort auf eine fantasievolle Geschichte schließen.
Meinung:
Jennifer Wolf hat mich mit Mayas Geschichte ab der ersten Seite in ihr Bann gezogen!
Auf Anhieb wüsste ich nicht, je etwas Vergleichbares gelesen zu haben. Die Autorin besitzt für mich eine unglaublich ausgeprägte Fantasie, weshalb ich diese leicht dystopische und wahnsinnig fantastische Geschichte in null Komma nichts verschlungen habe. 🙂
Sie hat für mich eine vollkommen neue und einzigartige Welt erschaffen.
Und Nevis … hach, Nevis, der Winter, mit seinen unglaublichen traurigen Eisaugen! Ich gestehe, ich hab mich sofort in ihn und seine verschlossene Art verliebt! Bedingungslos und unwiderruflich! 😀
Die Protagonistin Maya habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen. Oft tat sie mir leid, hier und da musste ich sogar mit den Tränen kämpfen, bis der Damm dann doch am Ende endgültig gerissen ist und ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Ich kleine Heulsuse ;).

Auch die anderen Charaktere fand ich sehr gut dargestellt.
Die Erdgöttin Gaia war die Güte in Person und dennoch ehrfurchterregend. Sie war wie eine Mutter: Liebevoll und tadelnd zugleich.

Fazit:
Ich kann die Autorin nicht genug loben für ihr unglaubliches Buch!
Wer Fantasy mag, wird “Morgentau” lieben, und es, genauso wie ich, in die Glasvitrine für besondere Bücher einschließen und es jedes Mal beim vorbeigehen verträumt lächeln!
Kauft es! Mit aktuell 4,99€ ist der Preis kaum zu toppen.
Ich liebe es. ♡

5 von 5 Sternen ☆☆☆☆☆
(Aber im Herzen 100 Sterne!)
Lisa, Eure KapitelLiebe ♡


Autorin: Jennifer Wolf
Titel: Morgentau – die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Carlsen
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551314963
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren


Alle weiteren Gastrezensionen von Lisa findet ihre hier: >>KapitelLiebe ♡<<

[KapitelLiebe♡] Colleen Hoover/ Weil ich Will liebe

Gastrezension von Lisa [KapitelLiebe♡]

*** Ich möchte euch darauf hinweisen, dass ihr diese Rezension erst lesen solltet, wenn euch Band 1 „Weil ich Layken liebe“ schon bekannt ist, da Spoiler vorhanden sind. ***

Colleen Hoover: Weil ich Will liebe

Klappentext:
Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation.

Quelle: DTV



*** Ich möchte euch darauf hinweisen, dass ihr diese Rezension erst lesen solltet, wenn euch Band 1 „Weil ich Layken liebe“ schon bekannt ist, da Spoiler vorhanden sind. ***



Über ein Jahr ist vergangen, seit Laykens Mutter an Lungenkrebs verstorben ist. Will und Layken ziehen ihre kleinen Brüder gemeinsam auf und spielen ihre Elternrolle großartig.
Dennoch erleben sie angesichts dieser Verantwortung auch ihre Nachteile. Die Erziehung von fast 11-jährigen Jungs kann nicht einfach sein …
Will geht wieder zur Uni, wo er überraschend auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, die ihn kurz nach dem Tod seiner Eltern verlassen hat.
Da er Layken nicht unnötige Probleme machen will, verschweigt er es ihr.
Doch sie bekommt es kurz vor einem romantischen Date mit Will heraus, und stellt sofort die Beziehung und Wills Gefühle infrage.
Das bitterschmeckende Leben stellt sich ihnen wieder mit aller Kraft entgegen.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Colleen Hoover ist wie gewohnt sehr locker und jugendlich. Das Buch liest sich flüssig, weshalb man auch nicht allzu lange braucht, um es durchzulesen.

Meinung:
Zu Beginn ertappte ich mich oft dabei, dass ich dachte, ich würde aus Laykens Sicht lesen. Der Wechsel der Sichtweise war eine ganz schöne Umstellung. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, dass es Will ist, der hier die Liebesgeschichte erzählt.
Trotzdem hat es mich sehr gefreut, in Wills Kopf sehen zu dürfen, denn seine Gedanken waren oft amüsant und brachten mich zum Lachen.
Die Nebencharaktere sind ein Traum, allen voran Kiersten. Sie ist das neue Nachbarsmädchen, mit dem sich Kel und Coulder angefreundet haben, Kel noch ein bisschen mehr als Coulder.
Und „verschmetterlingt“ nochmal, musste ich über dieses Mädchen lachen! („Schmetterling“ ist übrigens ein Insider in dieser wundervollen Familie.)
Auch Kirstens Mutter Sherry hat sich still und heimlich in mein Herz geschlichen, da ihre Art so mütterlich und fürsorglich ist.

Es gab allerdings auch Nebencharaktere, die ich am liebsten eigenhändig verprügelt hätte.
Zum Beispiel Vaughn und Reese. Ganz besonders Vaughn.
Bei ihr stellen sich immer noch meine Nackenhaare zu auf!
Warum? Lest es selbst! 🙂

Poetry Slam ist erneut ein wichtiger Bestandteil des Buches, worüber ich mich sehr gefreut habe, da mich die Texte so berührt haben.
Jedes Kapitel fängt mit einem Eintrag aus Wills Tagebuch an, was ich einfach wunderschön fand!

Das Cover lädt wieder zum Kaufen ein, da es schön knallig und jugendlich gestaltet ist.

Fazit:
Colleen Hoover versteht es wirklich, die Gefühle ihrer Leser auf Achterbahnfahrt zu schicken.

Kauft das Buch und lest es!!! 🙂

„Weil ich Will liebe“ ist eine wundervolle, gleichzeitig auch ein wenig traurige Fortsetzung von „Weil ich Layken liebe“.

Noch Ende Juli kommt der dritte Teil der romantischen Liebesgeschichte von Layken und Will raus und heißt „Weil wir uns lieben“. Auch diesen Teil werde ich mit Freuden inhalieren! 🙂

5 von 5 Sternen ★★★★★

Eure KapitelLiebe♡ 🙂

[KapitelLiebe♡] Colleen Hoover/ Weil ich Layken liebe

Gastrezension von Lisa [KapitelLiebe♡]

 

 

Stell dir vor, du triffst die große Liebe – und dann kommt das Leben dazwischen …

Klappentext:

Nach dem Unfalltod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg …

Quelle: DTV

Colleen Hoover: Weil ich Layken liebe
WOW – das ist es, was ich über die Liebesgeschichte von Layken und Will auf Anhieb denke!

Ich habe schon viele Liebesromane gelesen, die unglaublich kitschig waren, aber „kitschig“ umschreibt diese Geschichte in keiner Weise. Eher „unglaublich“, „ehrlich“, „traurig“ und unfassbar „schön“.

Es gibt ja immer diese Bücher, die du einfach liest, und es gibt diese Bücher, die dich im Innersten deines Herzens treffen, die dich all deine Gefühle durchleben lassen.
Bei diesem Buch ging es mir so! Ich musste weinen und lachen, meine Emotionen gingen bei dieser wundervollen Geschichte vollends mit mir durch!

Colleen Hoovers Schreibstil ist fesselnd und liest sich sehr flüssig, da die Sprache zwar jugendlich, aber nicht übertrieben ist. Ihre Charaktere sind sehr authentisch und liebevoll dargestellt, vor allem sind sie dem Leser greifbar. Ich konnte mich sofort mit Will und Layken identifizieren. Schon nach den ersten paar Zeilen war ich gefesselt. Es fiel mir ziemlich schwer, das Buch aus der Hand zu legen, um schlafen zu gehen, und selbst dann musste ich noch an Layken und Will denken.
Das Cover des Buches ist jugendlich und bunt gestaltet, es fällt sofort ins Auge und lässt an eine Liebesgeschichte denken.

Die im Mittelpunkt stehende Protagonistin Layken ist mit ihrer Familie von Texas nach Yipsilanti in Michigan gezogen.
Kürzlich ist ihr Vater unerwartet verstorben, weshalb ihre Mutter aus finanziellen Gründen gezwungen ist, mit Layken und ihrem Bruder wegzuziehen. Ausgerechnet am ersten Tag verliebt Layken sich in den gut aussehenden Nachbarsjungen Will Cooper. Nach langer Zeit der Trauer ist dieses vergessene, warme Gefühl im Bauch für sie überwältigend. Doch das Leben macht Layken den berühmten Strich durch die Rechnung. Ihre Liebe währt nur kurze drei Tage lang, bis das schlimmste Trennungsgespräch aller Zeiten stattfindet.
Leider kann ich hier nicht mehr verraten, ohne zu spoilern, deshalb müsst ihr selbst herausfinden, was geschieht. 🙂

Emotional betrachtet ist es eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle. Lahme Chuck-Norris-Witze und Freundin Eddie brachten mich dazu, lauthals zu lachen.Laykens kleiner Bruder Kel hat mich desöfteren zum Schmunzeln gebracht. Ich musste jedoch auch zwischendurch weinen, wenn das Leben mit voller Wucht zugeschlagen hat.

Die zärtliche und aufrichtige Liebe zwischen den Hauptcharakteren erweicht einem das Herz, auf der anderen Seite stimmen die fatalen Wendungen so unfassbar traurig. Einige traurige Szenen regen zum Nachdenken über Prioritäten und das, was wirklich im Leben zählt, an.

Wer Gedichte mag, dem wird dieses Buch besonders gefallen! Es geht viel um „Poetry Slam“, eine moderne Form des Dichtens.
Die Autorin hat die „Slam-Abende“ so unterhaltsam und liebevoll beschrieben, dass ich davon nicht genug kriegen konnte.

♡ Mein Fazit ♡:
„Weil ich Layken liebe“ feiert große Erfolge in den USA und in Deutschland, meiner Meinung nach zurecht, denn Colleen Hoover schreibt so herzergreifend wie kaum eine andere Autorin. Ihr Buch ist mir sehr zu Herzen gegangen, mehr als jedes andere Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Die romantische und dennoch ernstzunehmende Handlung der Geschichte lässt einen nicht mehr los, auch wenn man sie längst beendet hat.
Jeden Moment habe ich beim Lesen genossen, und ich würde ohne zu zögern auch jedes andere Werk der Autorin lesen.

Ich gebe 5 von 5 möglichen Sternen
★★★★★

Eure Lisa (KapitelLiebe♡)

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Autorin: Colleen Hoover
Titel: Weil ich Layken liebe
Originaltitel: Slammed
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3423715621
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

Gastrezensentin [KapitelLiebe] stellt sich vor

Wenn ein Genre generell auf meinem Blog zu kurz kommt, dann sind es wohl die Jugendromane. Ab und an lese ich zwar mal ganz gerne einen, aber die Zeit fehlt momentan einfach an allen Ecken (man merkt es ja an meiner Blogfrequenz).
Aus diesem Grund freue ich mich sehr, euch heute eine neue Gastrezensentin vorstellen zu können, die sich voll und ganz diesem Genre verschrieben hat und die Bücher in einem Tempo verschlingt, das mich regelmäßig nur staunen lässt ;).
Ich wünsche euch viel Spaß bei ihren Besprechungen!

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Hallo ihr Leseeulen, da mich die liebe Grete gefragt hat, ob ich nicht gerne mal auf ihrem Blog Jugendromane als Gastbloggerin rezensieren möchte, und ich ganz verzückt „JA“ geschrien habe, möchte ich mich hier einmal kurz vorstellen:
Ich bin Lisa alias KapitelLiebe♡ und ich bin 20 Jahre alt.
Meine größte Leidenschaft ist das Lesen, und bestimmt auch bald das Rezensieren von Büchern. 🙂 Mein Lieblingsgenre ist Romantasy für Jugendliche. Liebesromane und Dystopien werden aber auch noch sehr gerne in meinem allerliebsten Bücherregal gesehen.

Ich hoffe, ich werde allen Büchern, deren Rezension ich schreiben werde, gerecht werden (ich bin noch eine absolute Anfängerin). 🙂

Ich danke euch schon mal von ganzem ♥ für’s lesen!
Eure KapitelLiebe♡

Ildikó von Kürthy/ Endlich

„In mein behagliches Nest hat mir die Wahrheit mitten hineingekackt. Ich kann bleiben – und mir die Nase zuhalten.
Ich kann mir eingestehen, dass ich naiv war und unerwachsen, weil ich glaubte, Treue gehöre zur Liebe dazu.
Ich kann mir eingestehen, dass meine Ehe nur funktioniert, weil mein Mann alles bekommt, was er sich wünscht – jedoch nicht nur von mir […]
Willkommen, Vera Hagedorn, in der Realität.
Wurde auch höchste Zeit.“

Vera lebt ein Ildikó von Kürthy: Endlichruhiges Leben mit grauen Schinkenbroten, ätzenden Schwiegereltern und ihrem langweiligen Ehemann Marcus im noch langweiligeren Stade. Vera mag ihr ruhiges, langweiliges Leben. Irgendwie. Abenteuer erlebt sie durch ihre Freundinnen, das ist ihr genug. Glaubt sie jedenfalls. Doch genau durch eins dieser Freundinnen-Abenteuer gerät Veras ruhiges, langweiliges Leben aus dem Tritt, denn anscheinend peppt sich Ehemann Marcus sein langweiliges Leben mithilfe einer blutjungen Kosmetikerin ein bisschen auf, und das kann Vera nicht einfach so hinnehmen …

Vera hört auf, zu verdrängen. Klein beigeben will sie nicht, und so beginnt sie, gemeinsam mit ihren Freunden den Kampf gegen Nebenbuhlerin „Gutemine“ aufzunehmen und sich dabei auch endlich selbst ein Stück weiter zu entwickeln, weg von der langweiligen Kleinstadt-Hausfrau und hin zu einer fitten, begehrenswerten Autorin in der Großstadt.

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Manchmal ist es so, dass Ereignisse in unserem Leben, wirklich üble Ereignisse, unseren Horizont erweitern und unsere Augen auf Dinge lenken, die wir früher nicht wahrgenommen haben.
Genau so geht es mir mit Ildikó von Kürthy.
Früher hätte ich ihre Bücher nicht wirklich beachtet, hab mich davon nicht angesprochen gefühlt.
Dann kam das Leben, und nun sitze ich hier und amüsiere mich ganz köstlich mit ihnen, gespickt mit einem Hauch Wehmut, haufenweise Erinnerungen, aber kein Stück traurig, denn Traurigkeit schubst dieses Buch einfach vom Schirm.

Wobei, selbst jetzt im Nachhinein sehe ich keine Hinweise, nichts, was mich hätte stutzig machen müssen.
Oder?
Die langen Abende im Büro? Die Verabredungen zum Squash? Die Sanitärbedarfsmessen in Frankfurt? Da wirst du doch irre, wenn du hinter jeder Verspätung, hinter jeder Dienstreise gleich einen Betrug witterst.
Vor etwa einem halben Jahr hat er das Rasierwasser gewechselt. Und irgendwann war mir aufgefallen, dass er die Boxershorts mit den ausgeleierten Bündchen aussortiert hatte. Wurde auch höchste Zeit, hatte ich gedacht. Mehr nicht.

In vielen Rezensionen habe ich gelesen, die Story sei überzogen und unrealistisch, und zu einem gewissen Teil mag das auch stimmen – wer allerdings selbst mal etwas Vergleichbares erlebt hat (statistisch gesehen wird jede(r) von uns mindestens einmal im Leben selbst betrogen), wird bei diesem Buch immer mal wieder ganz laut „Ja! JA! Genauso ist es!“ rufen.
Inmitten all der humorigen, überzogenen Szenen liegen verdammt viel Wahrheit, Lebenserfahrung und Menschenkenntnis.

Ja, man darf misstrauisch werden, wenn er auf einmal die ausgeleierten Unterbuchsen freiwillig entsorgt, wenn er auf einmal wieder nach Jahren Rasierwasser benutzt, auffallend viel zum „Sport“ geht, seine Sportsachen aber irgendwie so gar nicht nach Schweiß müffeln. Es sind die kleinen Dinge, die sich auf einmal verändern, die man aber erst im Rückblick wahrnimmt, weil sie im eintönigen Beziehungsalltag irgendwie untergegangen waren – dabei wären sie verlässliche Alarmzeichen gewesen, wäre man nur aufmerksamer gewesen.
Hätte hätte hätte.

Ildikó von Kürthy fasst all diese kleinen Anzeichen geschickt in ihrem Roman zusammen und knüpft daraus eine unterhaltsame Geschichte, die bisweilen alberne Elemente enthält und deren Ende dann doch schon arg verkitscht und am Rande des Erträglichen ist – aber warum denn auch nicht? Warum sollte Romanfigur Vera nach all dem kein Kitsch-Ende bekommen?
Dieses Buch soll unterhalten, das tut es auch ganz fabelhaft, und das Ende tut dem gar keinen Abbruch, denn manchmal darf es eben auch mal ein verkitschtes Happy End sein – das wahre Leben ist schon hart genug und bietet selten ein Happy End.

Vier Sterne.

4sterne