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Andreas Neuenkirchen/ Yoyogi Park, Roppongi Ripper & Shinigami Games

Heute möchte ich Euch gleich drei Bücher auf einen Schlag vorstellen, nämlich die unglaublich spannenden Tokio-Krimis von Andreas Neuenkirchen.

Ich habe alle drei am Stück verschlungen, und da es sich um eine Reihe handelt, eignet sich ein gemeinsamer Beitrag sehr gut.
Vorweg kann man schon sagen: Japan-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Ich habe die Reihe einer japanversessenen Freundin geliehen, die lange in Tokio lebte, und ihr Kommentar war nur: „Als wäre man wieder in Tokio, genau so sieht es da aus!“ Die Ortsbeschreibungen sind also nicht nur sehr detailliert und bildlich verfasst, sondern entsprechen tatsächlich den örtlichen Gegebenheiten.

Per Klick aufs Beitragsbild gelangt Ihr auf die Verlagsseite.

Andreas Neuenkirchen/ Yoyogi Park, Roppongi Ripper, Shinigami Games

In den Krimis von Andreas Neuenkirchen dreht sich alles um die junge Inspektorin Yuka Sato und ihren Assistenten Shun Nakashima, die in Tokio für Recht und Ordnung sorgen.

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Yoyogi Park

Yoyogi Park/ Andreas Neuenkirchen

Der erste große Fall verlangt der jungen Inspektorin Yuka Sato und ihrem Kollegen Shun Nakashima direkt alles ab: Nach dem traditionellen Kirschblütenfest wird eine Leiche im Yoyogi Park entdeckt. Für das junge Ermittlerteam ist dies der erste große Fall. Doch bald wird er größer und größer, denn es geschehen noch mehr Morde, und alles scheint miteinander im Zusammenhang zu stehen …

Näher möchte ich hier nicht auf die Handlung eingehen, denn nichts ist schlimmer, als in einer Rezension über einen Krimi gespoilert zu werden ;).

Yuka Sato und ihr Kollege Shun Nakashima sind ein gutes Team, das einen lockeren Umgang pflegt, der sehr im Gegensatz zu den traditionellen Verhaltensweisen zu stehen scheint, die ab und an vorkommen. Das Ganze bildet einen schönen Kontrast: Moderne neben Tradition, Hand in Hand. Etwas, was wir hierzulande doch nur selten sehen, wenn wir mal ehrlich sind.

Der 1. Satz:

„Ai lag im Gras, die Augen geschlossen, umweht von einer warmen Brise, die die ersten Kirschblüten des Frühlings sanft auf ihr Gesicht legte.“

Das Buch beginnt mit einer „Dramatis Personae“, also einer Auflistung der wichtigen Personen. Das gefällt mir sehr gut, weil ich gerne mal nachschlage, besonders, wenn mir die Namen der Protagonisten nicht geläufig sind.
Überhaupt: Ich mag die Aufmachung der Bücher sehr, angefangen beim wunderschönen Cover über den aufklappbaren Einband bis hin zum visuell angenehmen Textaufbau. Denn: Das Buch ist unterteilt in fünf Akte und sieben Tage. So etwas mag ich wirklich sehr! Und auch das Lektorat hat ausgezeichnete Arbeit geleistet :).

Ein rundum spannendes und haptisch angenehmes Leseerlebnis, das Lust auf mehr macht:
Fünf Sterne.

5sterne

Titel: Yoyogi Park
Autor: Andreas Neuenkirchen
Taschenbuch:
352 Seiten
Verlag: Conbook Medien
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3943176629

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Roppongi Ripper

Roppongi Ripper/ Andreas NeuenkirchenDas junge Ermittlerteam steht vor dem nächsten großen Fall: Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und er mordet schnell und eiskalt. Sein Motiv ist zunächst unklar: Ist es tatsächlich nur Triebbefriedigung und die Opfer sind Zufallsopfer, oder mordet der Ripper nach Plan und aus Rache? Als wäre das noch nicht genug, geht es dieses Mal Yuka Sato an den Kragen, und sie muss ausgerechnet im Revier des Rippongi Ripper untertauchen …

Der erste Satz:

„Sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde.“

Dieses Mal hat das Buch einen Prolog, bevor es – wie in Band 1 – mit Akten und Tagen weitergeht; es ist Sommer, während es bei Yoyogi Park Frühling ist. Spätestens hier merkt man, dass die Bücher von Anfang an als Reihe gedacht waren.
Mein Eindruck ist, dass der Autor sich mit dem ersten Band nur „warmgeschrieben“ hat, denn dieser Band ist noch spannender und unterhaltsamer als der erste. Irgendwie erwartet man ja mittlerweile bei jeder Buch-Reihe (und davon gibt es heute ja unzählbare) einen rasanten Abstieg, aber Neuenkirchen folgt nicht diesem unerfreulichen Trend, sondern steigert sich. Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut :).

Die Aufmachung und der Aufbau des Buches sind ebenso schön wie im ersten Band, nebeneinander machen sich die Bücher wirklich toll im Regal <3. Manchen ist so etwas ja egal, aber ich freue mich, wenn ein Verlag dem Leser nicht nur einen guten Inhalt, sondern auch eine schöne Aufmachung anbietet.

Fünf Sterne.

5sterne

Titel: Roppongi Ripper
Autor: Andreas Neuenkirchen
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Conbook Medien
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3943176872

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Shinigami Games

Shinigami Games/ Andreas NeuenkirchenEs ist Herbst, und der Shinigami, der Sensenmann, ein gefährlicher Psychopath, hat es auf Polizisten abgesehen. Es folgt eine rasante Jagd quer durch Tokio, von der U-Bahn über den Fischmarkt durch die düstersten Viertel bis zum Berg Takao – aber Shinigami scheint Yuka Sato und den Ermittlern immer voraus zu sein. Offensichtlich wird er mit Insider-Informationen versorgt. Es gilt, diesen durchgeknallten Mörder aufzuhalten, bevor er einen Massenmord begehen kann …

Der 1. Satz:

„Die Polizistin war kein leichtes Ziel.“

Dieses Mal beginnt das Buch nach dem Personenregister mit einer Vorrundein der ein Spiel vorbereitet und ein erster Verlierer bestimmt wird.“ Danach geht es weiter, diesmal jedoch nicht mit Akten und Tagen, nein, das Buch ist in Runden aufgeteilt, wie bei einem Boxkampf. Und das trifft es ganz gut, denn auch wie bei einem Boxkampf, so wird auch hier das Tempo von Runde zu Runde hitziger und schneller – und ganz ehrlich, ohne Personenregister und Glossar wäre ich da so manches Mal verloren gewesen  :D. Insofern unterscheidet sich dieser Band ein wenig von den ersten beiden, aber diese Änderungen sind stimmig und passen gut zum Plot. Einmal mehr stelle ich fest, wie viel Liebe in jedes Detail dieser Bücher gesteckt wurde  <3.

Sprachlich ist auch dieses Buch wieder top.
Moderne Sprache, witzige Dialoge, ein nervenzerfetzender Plot in einer traditionsreichen – und vor allem traditionslebenden – Stadt: Man mag es kaum glauben, aber auch hier:
Fünf Sterne.

5sterne

Titel: Roppongi Ripper
Autor: Andreas Neuenkirchen
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Conbook Medien
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3958891067

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Ganz besonderes Lob

Man macht es als Leser und auch als Rezensentin viel zu selten, auch mal denen, die ansonsten an einem Buch beteiligt waren, Anerkennung zu zollen. So ein Buch entsteht ja nicht nur dadurch, dass ein Autor sich hinsetzt und etwas schreibt. Da gibt es beispielsweise die Lektorinnen und Lektoren, die viel viel mehr machen, als nur Rechtschreibfehler zu finden, und die oft nicht gemocht werden, weil sie auch Kritik anbringen und häufig auch mal Kämpfe mit dem Autor austragen müssen. Da sind die Grafikdesigner und die Layouter und noch viele mehr. Stellvertretend für alle habe ich mir hier zwei Damen herausgepickt, die bei allen drei Bänden mit an Bord waren.

Ob auch sie Kämpfe mit dem Autor austragen musste, wissen wir nicht, aber das Ergebnis ihres Lektorats sind drei rundum gelungene, außergewöhnliche Bücher, daher möchte ich an dieser Stelle der Lektorin Imke Sörensen herzlich für ihre Arbeit danken!

Und was wäre ein Buch ohne Einband und Cover? Gerade dies ist heute doch oft kaufentscheidend und daher sollte es aus der Menge der vielen Bücher mit Standardcovern herausstechen. Das ist hier absolut gelungen, finde ich, die Bücher sehen natürlich in echt um einiges schöner aus als auf den Bildern hier.
Vielen lieben Dank an Nicole Laka für diese schöne und stimmige Einbandgestaltung!

Kurzbiografie des Autors

Andreas Neuenkirchen arbeitet seit 1993 als Journalist, anfangs als freier Mitarbeiter im Feuilleton Bremer Tageszeitungen und Stadtmagazine, später als Redakteur online/offline in München. Er hat bereits mehrere Romane und Sachbücher mit Bezug zu Japan veröffentlicht. Derzeit lebt er mit seiner japanischen Ehefrau und ihrer gemeinsamen Tochter in Tokio.

Fazit

Andreas Neuenkirchens Romane zeichnen sich durch eine moderne, frische, flotte, oft auch witzige Sprache aus, die ihren Reiz ganz besonders dort entwickelt, wo alte japanische Traditionen in die Geschichte einfließen.

5sterne

So hält sich Yuka Sato ganz selbstverständlich an traditionelle Schicklichkeitsregeln und schneuzt sich beispielsweise nicht in der Öffentlichkeit. Sie verbeugt sich stets vor den Verstorbenen, und das sogar mitten im japanischen Großstadttrubel. Der Kontrast zwischen dem heutigen Tokio mit seiner Popkultur, seinem Lärm und Tempo, und den alten Werten, die inmitten dieses Chaos hochgehalten werden, hat mir sehr gut gefallen. Auch der Umgang der Ermittler untereinander zählt zu den Schmuckstücken, aus denen diese Bücher zusammengesetzt sind. Es macht Spaß, ihnen lesend über die Schulter zu schauen und den coolen und witzigen Dialogen zu folgen, die ebenfalls einen starken Kontrast zu den von denselben Leuten hochgehaltenen Traditionen darstellen.

5sterne

Dass der Autor selbst in Japan lebt, ist den Büchern deutlich anzumerken, die Beschreibungen sind detailreich und bildlich, und, wie mir versichert wurde, die Örtlichkeiten betreffend absolut korrekt. Als Leser ist man so mittendrin in der Geschichte und lernt Tokio und die Japaner kennen – und doch ist da irgendwie auch eine gewisse Distanz zu den Hauptfiguren.
Für mich war das eine gelungene Kombination, denn ich habe Yuka Sato und die anderen als höflich-distanziert empfunden, und diese Art der Beschreibung voller Details, aber eben auch Distanz, passt sehr gut zu den Charakteren.

5sterne

Dreimal fünf Sterne – ich glaub, so eine Serie hatte noch kein anderer Autor in meinem Blog :D. Alle drei Bücher haben mir viel Spannung, aber auch großen Spaß beschert, und da ja noch eine Jahreszeit fehlt, habe ich zarte Hoffnung, dass da noch was kommt … 😉

Von mir gibt es hier eine absolute Kaufempfehlung, also falls ihr last-minute noch ein Buchgeschenk zu Weihnachten sucht: Eure lokalen Buchläden können euch die Bücher, falls nicht vorhanden im Laden, noch bis Samstag bestellen :).

Andreas Neuenkirchen/ Yoyogi Park, Roppongi Ripper, Shinigami Games

Kate Eberlen/ Miss you

Tess und Gus kreuzen sich immer wieder über den Weg, ihre Leben verlaufen über Jahre hinweg nah beieinander – aber nicht so nah, dass sie sich wahrnehmen.

Kate Eberlen: Miss you ©buchjunkie.wordpress.com

Tess ist grüblerischer Natur und genießt ihren Sommerurlaub nach dem Schulabschluss, zusammen mit ihrer besten Freundin reist sie durch Italien, doch im Gegensatz zu Doll hat sie nicht ständig einen neuen Typen an der Angel, stattdessen plant sie ihr Leben an der Uni. Zurück in England zerschlagen sich jedoch all ihre Pläne, denn das Leben hat etwas anderes für sie vorgesehen …
Gus verbringt einen furchtbaren Urlaub in Italien, die Stimmung zwischen ihm und seinen Eltern ist frostig, nachdem sein Bruder bei einem Skiunfall ums Leben gekommen ist. Keiner spricht es aus, doch jeder gibt ihm die Schuld am Tod von Ross, auch er selbst. Glücklicherweise beginnt bald sein Medizinstudium und das Studentenwohnheim rettet ihn aus seinem einengenden Elternhaus. Eigentlich will er nicht Mediziner werden, doch der Druck seiner Familie lässt nicht zu, dass er seiner eigentlichen Bestimmung, der Kunst, nachgeht.

Hinweis: In der folgenden Buchbesprechung geht es auch um Inhalt, es könnten für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben, Spoiler enthalten sein. Wer sichergehen will, sollte einfach direkt zur Bewertung nach unten scrollen.

Erster Satz Tess:

Zuhause in der Küche hatten wir einen Teller, den Mum im Urlaub auf Teneriffa gekauft hatte.

Die beiden leben ihr Leben, jeder auf andere Weise. Tess fern der Akademikerschicht und in ein Leben gezwungen, das sie nicht wollte, mit einer Verantwortung, die ihr die Luft zum Atmen nimmt. Ross an der Uni, später im Krankenhaus, umgeben von Leuten, die er mag – jedoch nicht wirklich liebt. Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden, zuerst im Urlaub in Italien, später auf einem Konzert, im Krankenhaus, und letztlich in der Lebensmitte erneut in Italien. Naturlich ist es Italien, das die beiden letztlich zusammenführt und ein gutes, wenn auch offenes Ende beschert.

Erster Satz Gus:

Ich fing mit dem Laufen an, nachdem mein Bruder gestorben war, weil ich dabei allein sein konnte, ohne mir dafür einen Grund ausdenken zu müssen.

Kate Eberlen beschreibt, wie schnell sich ein Leben auf drastische Weise ändern kann. Im Leben von Tess spielen Asperger und Brustkrebs eine wesentliche Rolle, und der Autorin gelingt es, beides auf sanfte und eindrückliche Weise zu beschreiben, ohne dass es zu kitschig oder moralisch wird.

Ross lebt sein Leben in der Gewissheit, seinen Bruder in den Tod geschickt zu haben, und er versucht, diese Schuld auszugleichen, indem er alles tut, was von ihm erwartet wird. Er studiert Medizin, so wie sein Vater und sein verstorbener Bruder. Er hat eine Beziehung zu der steten, wenn auch langweiligen Lucy, die er betrügt, ausgerechnet mit Charlotte, der Verlobten seines Bruders. Die wiederum betrügt ihn und nimmt die gemeinsamen Kinder mit in die Schweiz, zu einem reichen Mann nach Genf, was ihm das Herz bricht.

… Der Druck, die Alleinverdienende zu sein … mich um alle zu kümmern … das ist dir anscheinend nie in den Sinn gekommen … du hast es einfach nicht kapiert!

Nie wird er den Erwartungen der anderen gerecht, so sehr er sich auch anstrengt, und das hat er mit Tess gemeinsam.

Wenn die Dinge gut laufen, sollte man das Schicksal vielleicht nicht herausfordern und versuchen, sie noch zu optimieren.

Die beiden verbindet die Liebe zu Kunst und Kultur, Stunden können sie in Museen, Galerien und Kirchen verbringen, doch niemand in ihrem Leben hat Verständnis dafür. Gus möchte am liebsten kochen und malen, während Tess von einem Leben als Schriftstellerin träumt.

Natürlich erwartet man, dass die beiden am Ende zusammen kommen, und sicherlich hinkt das Buch an manchen Stellen. Was mir gefallen hat, war jedoch die intensive Beschreibung der Dinge, die ein Leben außerplanmäßig verändern und auf einen Pfad führen, den man eigentlich nicht beschreiten will.

Mein Fazit: (und Spoiler-Ende)

Aber es ist seltsam, sich plötzlich keine Sorgen mehr machen zu müssen, wenn man sich sein ganzes Leben lang welche gemacht hat.

Was das angeht, konnte ich sehr gut mit den Protagonisten mitfühlen. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob mir dieses Buch auch vor 10 Jahren gefallen hätte, und bin zu dem Schluss gekommen: nein. Es hätte mich gelangweilt und das Ende genervt. Vielleicht muss man selbst erst vom Pfad abgekommen sein, um Gefallen daran zu finden, es von anderen zu lesen. Sicherlich spielt auch eine Rolle, dass ich im selben Alter wie die Protagonisten bin. Mir hat gefallen, auf welch sensible Weise die Autorin die Themen Tod, Brustkrebs und Asperger beschrieben hat. Man fühlt mit, wird jedoch von der Thematik nicht erschlagen. Um ehrlich zu sein, anfangs dachte ich, die beiden kommen natürlich zusammen, später war ich jedoch nicht mehr sicher. Egal mit welchem Ende, es wäre so oder so ein schönes, stimmiges Buch gewesen.

Literarisch sicher nicht anspruchsvoll, dennoch mochte ich das Buch sehr und kann die Lektüre wärmstens empfehlen: Vier Sterne.

4sterne

Autorin: Kate Eberlen
Titel: Miss you
Originaltitel: Miss You
Broschiert: 576 Seiten
Verlag: Diana Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453291836

 

[KapitelLiebe♡] Adriana Popescu/ Versehentlich verliebt

Heute erwartet euch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡

Da es anscheinend notwendig ist, möchte ich betonen, dass Lisas Meinung und Bewertung allein ihre eigene ist und der der Blogbetreiberin weder entsprechen muss noch in irgendeiner Weise von mir gelenkt wird.

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„Kurz spiele ich mit den Gedanken, ihn mit meiner Reisetasche k.o zu schlagen, um dann mit dem Gepäckwagen Fahrerflucht zu begehen.“

Adriana Popescu: Versehentlich verliebt ©Piper Verlag

Klappentext:
Auf dem Weg nach Berlin bleibt die Reisebuchlektorin Pippa am Stuttgarter Flughafen hängen – und das ausgerechnet über die Feiertage! In der überfüllten Wartehalle lernt sie den ebenfalls gestrandeten Lukas aus Hamburg kennen, und schon bald erwärmt sein frecher Charme ihr chronisch gebrochenes Herz. Dann passiert es: Bevor Pippa es verhindern kann, hat sie sich versehentlich verliebt. Doch wohin geht die Reise für die beiden? Heute noch? Oder erst morgen? Denn der nächste Abflug kommt bestimmt …

Quelle: Piper

Cover:
Das Cover verrät schon mal, dass sich diese lockere Liebesgeschichte am Flughafen abspielt. Die Gestaltung und die Farbwahl ist eher schlicht gehalten, aber nicht zu blass. Es passt ziemlich gut und ist eher unauffällig.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist locker. Man kann das Buch fließend und entspannt lesen.

Inhalt:
Pippa möchte über Weihnachten zu ihren Eltern, doch ausgerechnet an den Feiertagen bleibt sie am Flughafen in Stuttgart hängen.
Schlimmer kann es für die Singlefrau eigentlich sowieso nicht mehr werden, da ihr Exfreund sie betrogen und ihr ein gebrochenes Herz beschert hat. Doch anscheinend meint ihr „Schicksalsbeauftragter“ es gut mit ihr und schickt ihr den charmanten Lukas. Er konnte mit seiner frechen Art und seinen strahlendblauen Augen Pippas gebrochenes Herz in Windeseile höher schlagen lassen. Doch nach einem dummen Fehler kommt alles anders als erwartet!

Meinung:
Diese kurze Liebesgeschichte war schon sehr witzig, dennoch hat es sich an manchen Stellen gezogen. Mir verging manchmal die Lust am Lesen. Vielleicht liegt es daran, dass es nicht wirklich meinem üblichen Genre entspricht?!
Trotzdem hat mir die Protagonistin Pippa sehr gut gefallen! Sie war mit ihrer tollpatschigen, unperfekten Art und ihrem Liebeskummer authentisch, eben keine typische Heldin. Ja, ich konnte mich auch so manchmal mit ihr identifizieren. Ein paar Mal wurde ich auch etwas wütend auf sie, da sie ihrem Exfreund so sehr „hinterhergeheult“ hat, obwohl er sie betrogen hat und sie ihn sogar dabei erwischt hat. Und immer wieder wollte sie ihn zurück haben, was für mich persönlich völlig unverständlich war.

Ansonsten hat mir diese kurze Liebesgeschichte zwischen Pippa und Lukas gefallen, vor allem aufgrund Pippas lustiger Gedankengänge.
Insgesamt fand ich die Protagonisten sehr sympathisch!

Fazit:
Dieses Buch ist etwas für alle, die gerne kurze Liebesgeschichten mit sehr viel Witz lesen.
Meins war es jetzt nicht einhundertprozentig, dennoch habe ich es so manches Mal genossen, in Pippas Kopf schauen zu dürfen und mitzulachen! 🙂

Ich gebe daher 3,5 Buchsterne. 3.5sterne

Eure Kapitel Liebe ♡

 

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Autorin: Adriana Popescu
Titel: Versehentlich verliebt
Verlag: Piper Taschenbuch (10. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492306362

[KapitelLiebe♡] Amy Ewing/ Das Juwel – Die Gabe

Heute erwartet auch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich Young Adult/Fantasy von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡

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„Darf ich dir eine Frage stellen, Nummer 197?“, sagt Lucien leise. „Willst du dieses Leben?

Amy Ewing: Das Juwel ©Fischerverlage.de

Klappentext:
Violet lebt in Armut, aber sie hat
eine besondere Gabe.
Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist …

Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken.
Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.

Dieser überwältigende Fantasyroman entführt uns in eine Welt voller Glanz und voller Dunkelheit. Eine Welt, in der eine Gabe ein Fluch sein kann.

Quelle: Fischerverlage.de

Cover:
Das Cover ist ein echter Hingucker, einfach atemberaubend schön! Diese Farbe und das Glitzern laden zum Kauf ein. Als ich es in der Buchhandlung sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Zuerst ein reiner Coverkauf.

Schreibstil:
Geschrieben wird aus Violets Sicht in der Ich-Form, es ist leicht und schnell zu lesen.

Inhalt:
Seit ihrem 12. Lebensjahr wird Violet Lasting in der Verwahranstalt auf ihr zukünftiges Leben als „Surrogat“ vorbereitet. Denn Violet verfügt über besondere Kräfte, die sie als Leihmutter für die adligen Frauen des Juwels unschätzbar wertvoll machen, da diese selbst nicht schwanger werden können.
Doch Violet will dieses Leben nicht, viel lieber würde sie im Sumpf bei ihrer Familie, der sie gewaltsam entrissen wurde, bleiben, auch wenn das hieße, in Armut zu leben. Doch ihr Schicksal ist aufgrund ihrer Gene vorherbestimmt. Schon bald landet Violet als Surrogat in den Klauen der Herzogin, die mit teuren Kleidern und exquistitem Essen darüber hinwegtäuschen will, dass Violet ihre Sklavin ist.

Klingt das für euch auch so schrecklich wie für mich?
Dann willkommen in Violets Welt!
Seit ihrem 12. Lebensjahr weiß sie von ihrer besonderen Gabe und ihrem Schicksal, als Surrogat dienen zu müssen.

Sie muss das Kind für ihre neue Herrin austragen!
Doch Violet wehrt sich gegen dieses Schicksal und muss bald feststellen, dass sie nicht die Einzige ist, die gegen diese alte Tradition ankämpft.

Meinung:
Lasst euch vom glitzernden, mädchenhaften Cover des Buches nicht täuschen, dies ist ein dystopischer, grauenhafter Zukunftsauftakt voller Intrigen, Sklaverei, Hass und Tod, aber auch etwas Liebe.

Amy Ewing hat mich sofort in die Welt von Violet hineingezogen. Nach zwei Tagen lesen war ich so dermaßen geflashed, dass ich mich gar nicht mehr auf ein neues Buch konzentrieren konnte. Endlich mal wieder ein Buch, das mich durchgehend gefesselt hat.

Fazit:
„Das Juwel“ ist eine klassische Jugenddystopie mit einer ungerechten Gesellschaft, einer jungen Heldin, die aufbegehrt und schwer dafür bezahlen muss.
Für Fans von „Die Tribute von Panem“ ist es eine absolute Leseempfehlung!

5 von 5 Lesesterne ☆☆☆☆☆

Eure KapitelLiebe♡

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Autorin: Amy Ewing
Titel: Das Juwel – Die Gabe
Originaltitel: The Jewel
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841421043
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 bis 17 Jahre

[KapitelLiebe♡] Jennifer Wolf/ Morgentau – die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)

Heute erwartet auch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich Young Adult/Fantasy von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡


Klappentext:
Die Erde liegt unter einer dicken Schneedecke, Eis und Kälte herrschen überall. Nur noch ein kleiner Landfleck ist bewohnbar, wo die Erdgöttin Gaia die letzten ahnungslosen Menschen angesiedelt hat. Hier lebt auch Maya Jasmine Morgentau, eine der göttlichen Hüterinnen. Alle hundert Jahre wird unter ihnen eine Auserwählte dazu bestimmt, das Gleichgewicht der Natur aufrechtzuerhalten. Sie darf die vier besonderen Söhne der Gaia kennenlernen, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter. Für einen muss sie sich entscheiden und sich ein Jahrhundert an ihn binden. Doch jeder der Söhne hat seine Stärken und Schwächen. Sollte Maya die Auserwählte werden, für wen würde sie ihr Leben hergeben?

“Der Frühling bringt Blumen,
der Sommer den Klee.
Der Herbst bringt die Trauben,
der Winter den Schnee.”

Quelle: Carlsen

Jennifer Wolf: Morgentau (Buch 1)

Inhalt:
Die Welt liegt in Trümmern und Eis. So, wie wir sie kennen, existiert sie nicht mehr. Dennoch gibt es noch Leben auf einem Fleckchen Erde, was die Menschen nur der Göttin Gaia zu verdanken haben. Sie schuf eine Stadt, abgekapselt von all den todbringenden Krankheiten und Gifte, die sich die Menschen selbst zuzuschreiben haben.
Und dort lebt auch Maya. Alle 100 Jahre wird dort, von der Göttin Gaia höchstpersönlich, eine Hüterin auserkoren, die sich als Gefährtin für ein Jahrhundert an einen von Gaias Söhnen zu binden hat, den Frühling, den Sommer, den Herbst oder den Winter. Ein ganzes Jahrhundert mit einem Mann?
Maya, die neue Auserwählte der Jahreszeiten hat eine schwierige Wahl zu treffen, nämlich die für den richtigen Halbgott …

Schreibstil:
Der Schreibstil von Jennifer Wolf ist locker, aber auch gehoben, nicht zu umgangssprachlich. Ich konnte es dennoch flüssig und – vor allem – schnell lesen.

Cover:
Das Cover ist ja wirklich mal ein Hingucker. Sehr mädchenhaft und frisch, es lässt sofort auf eine fantasievolle Geschichte schließen.
Meinung:
Jennifer Wolf hat mich mit Mayas Geschichte ab der ersten Seite in ihr Bann gezogen!
Auf Anhieb wüsste ich nicht, je etwas Vergleichbares gelesen zu haben. Die Autorin besitzt für mich eine unglaublich ausgeprägte Fantasie, weshalb ich diese leicht dystopische und wahnsinnig fantastische Geschichte in null Komma nichts verschlungen habe. 🙂
Sie hat für mich eine vollkommen neue und einzigartige Welt erschaffen.
Und Nevis … hach, Nevis, der Winter, mit seinen unglaublichen traurigen Eisaugen! Ich gestehe, ich hab mich sofort in ihn und seine verschlossene Art verliebt! Bedingungslos und unwiderruflich! 😀
Die Protagonistin Maya habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen. Oft tat sie mir leid, hier und da musste ich sogar mit den Tränen kämpfen, bis der Damm dann doch am Ende endgültig gerissen ist und ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Ich kleine Heulsuse ;).

Auch die anderen Charaktere fand ich sehr gut dargestellt.
Die Erdgöttin Gaia war die Güte in Person und dennoch ehrfurchterregend. Sie war wie eine Mutter: Liebevoll und tadelnd zugleich.

Fazit:
Ich kann die Autorin nicht genug loben für ihr unglaubliches Buch!
Wer Fantasy mag, wird “Morgentau” lieben, und es, genauso wie ich, in die Glasvitrine für besondere Bücher einschließen und es jedes Mal beim vorbeigehen verträumt lächeln!
Kauft es! Mit aktuell 4,99€ ist der Preis kaum zu toppen.
Ich liebe es. ♡

5 von 5 Sternen ☆☆☆☆☆
(Aber im Herzen 100 Sterne!)
Lisa, Eure KapitelLiebe ♡


Autorin: Jennifer Wolf
Titel: Morgentau – die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Carlsen
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551314963
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren


Alle weiteren Gastrezensionen von Lisa findet ihre hier: >>KapitelLiebe ♡<<

Sara Crowe/ In ziemlich bester Gesellschaft

Wenn die Mutter sich umgebracht hat und der Vater ratzfatz eine Neue hat, dann ist es gut, wenn man exzentrische Tanten hat, zu denen man flüchten kann. Tante Coral lebt auf Schloss Egham, gemeinsam mit einem schönen Admiral und der frechen Delia, meist sitzen sie im Wintergarten, futtern Häppchen, schlürfen Cocktails. Drei Bohemiens – die für Sue, das unglückliche Halbwaisenkind, jetzt genau die richtigen Freunde sind.
Sue will Schriftstellerin werden, wäre da nicht das kleine, wenn auch charmante Problem mit den Wortverwechslungen. Manchmal kommen eben einfach nicht die richtigen Worte, aber das wird sie nicht an ihrem Traum hindern, und dieses dämliche unglücklich Verliebtsein, dieses dämliche Erwachsenwerden und schon gar nicht diese dämlichen Lebenslügen, die Sue nach und nach im Leben ihrer Eltern und ihrer drei Bohemiens aufdeckt.

„In ziemlich bester Gesellschaft“ ist einerseits eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, bisweilen seicht, heimelig, wohlig, unaufgeregt. Bisweilen dann allerdings auch aufregend und überraschend. Der Tagebuchstil, wobei im Buch selbst viel vom Commonplace Book* gesprochen wird, gefällt mir sehr gut.

* Commonplace Book: eine Art Tagebuch, ähnlich einem Scrapbook. Es sollten nicht nur Erinnerungen, sondern auch Bilder und Sprüche gesammelt werden.

„Der italienische Dichter Giovanni Rucellai, der mit dem Zibaldone eines der ersten Tagebücher dieser Art erstellte, beschrieb es als ‚Salat aus verschiedensten Kräutern‘.
Im Commonplace Book versammelten sich Zitate und Kommentare, dazu Lieblingsgedichte, Sprichwörter, Briefe, ja sogar Kochrezepte.
Ein ganz persönliches Buch des Lebens.“

Mir gings zunächst ein wenig so wie Madame Miez. Ich beäugte das schrill rote, mit rosa Seitenberandungen verzierte Buch skeptisch.

Sara Crowe/ In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

Doch einmal begonnen, war es schwer, es wieder aus der Hand zu legen …

Sara Crowe: In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

… und so lasen wir und lasen und freuten uns, weil das Buch irgendwie einen beruhigenden, wärmeligen Touch hat, der sich beim Lesen übertrug.

Sara Crowe: In ziemlich bester Gesellschaft ©buchjunkie.wordpress.com

An einigen Stellen im Buch musste ich noch erst die Seiten auftrennen – eine Sache, die ich über alles liebe, die ich damit verbinde, dass sich mir nun ein Text zeigen wird, den so noch niemand gelesen hat. Ja, stimmt bei diesem Buch nur bedingt, aber bei den Büchern in den Bibliotheken, in denen ich gearbeitet habe, war es tatsächlich so, dass sich mit dem Aufschneiden der Seiten ein Geheimnis lüftete. So empfand ich es irgendwie auch bei diesem Buch.

Dieser Text in einer anderen Gestaltung, Bindung, Cover hätte mich nie so erreicht, das geb ich zu.

Aber das Cover sprang mich an, das Seitenaufschneiden weckte wunderbare Erwartungen und Erinnerungen, und in all dem dann der Text, dieser wärmende, leicht verdauliche, dennoch zu Herzen gehende Text mit seinen oft sehr leisen Tönen – all das schuf ein wunderbar harmonisches Leseerlebnis, und noch jetzt, wenn ich auf das Buch im Regal gucke, breitet sich so eine angenehme Ruhe in mir aus.

Dieses Gesamtpaket bekommt von mir fünf Sterne.

5sterne

Autorin: Sara Crowe
Titel: In ziemlich bester Gesellschaft
Originaltitel: Campari For Breakfast
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3453580503

[KapitelLiebe♡] Colleen Hoover/ Weil ich Will liebe

Gastrezension von Lisa [KapitelLiebe♡]

*** Ich möchte euch darauf hinweisen, dass ihr diese Rezension erst lesen solltet, wenn euch Band 1 „Weil ich Layken liebe“ schon bekannt ist, da Spoiler vorhanden sind. ***

Colleen Hoover: Weil ich Will liebe

Klappentext:
Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation.

Quelle: DTV



*** Ich möchte euch darauf hinweisen, dass ihr diese Rezension erst lesen solltet, wenn euch Band 1 „Weil ich Layken liebe“ schon bekannt ist, da Spoiler vorhanden sind. ***



Über ein Jahr ist vergangen, seit Laykens Mutter an Lungenkrebs verstorben ist. Will und Layken ziehen ihre kleinen Brüder gemeinsam auf und spielen ihre Elternrolle großartig.
Dennoch erleben sie angesichts dieser Verantwortung auch ihre Nachteile. Die Erziehung von fast 11-jährigen Jungs kann nicht einfach sein …
Will geht wieder zur Uni, wo er überraschend auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, die ihn kurz nach dem Tod seiner Eltern verlassen hat.
Da er Layken nicht unnötige Probleme machen will, verschweigt er es ihr.
Doch sie bekommt es kurz vor einem romantischen Date mit Will heraus, und stellt sofort die Beziehung und Wills Gefühle infrage.
Das bitterschmeckende Leben stellt sich ihnen wieder mit aller Kraft entgegen.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Colleen Hoover ist wie gewohnt sehr locker und jugendlich. Das Buch liest sich flüssig, weshalb man auch nicht allzu lange braucht, um es durchzulesen.

Meinung:
Zu Beginn ertappte ich mich oft dabei, dass ich dachte, ich würde aus Laykens Sicht lesen. Der Wechsel der Sichtweise war eine ganz schöne Umstellung. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, dass es Will ist, der hier die Liebesgeschichte erzählt.
Trotzdem hat es mich sehr gefreut, in Wills Kopf sehen zu dürfen, denn seine Gedanken waren oft amüsant und brachten mich zum Lachen.
Die Nebencharaktere sind ein Traum, allen voran Kiersten. Sie ist das neue Nachbarsmädchen, mit dem sich Kel und Coulder angefreundet haben, Kel noch ein bisschen mehr als Coulder.
Und „verschmetterlingt“ nochmal, musste ich über dieses Mädchen lachen! („Schmetterling“ ist übrigens ein Insider in dieser wundervollen Familie.)
Auch Kirstens Mutter Sherry hat sich still und heimlich in mein Herz geschlichen, da ihre Art so mütterlich und fürsorglich ist.

Es gab allerdings auch Nebencharaktere, die ich am liebsten eigenhändig verprügelt hätte.
Zum Beispiel Vaughn und Reese. Ganz besonders Vaughn.
Bei ihr stellen sich immer noch meine Nackenhaare zu auf!
Warum? Lest es selbst! 🙂

Poetry Slam ist erneut ein wichtiger Bestandteil des Buches, worüber ich mich sehr gefreut habe, da mich die Texte so berührt haben.
Jedes Kapitel fängt mit einem Eintrag aus Wills Tagebuch an, was ich einfach wunderschön fand!

Das Cover lädt wieder zum Kaufen ein, da es schön knallig und jugendlich gestaltet ist.

Fazit:
Colleen Hoover versteht es wirklich, die Gefühle ihrer Leser auf Achterbahnfahrt zu schicken.

Kauft das Buch und lest es!!! 🙂

„Weil ich Will liebe“ ist eine wundervolle, gleichzeitig auch ein wenig traurige Fortsetzung von „Weil ich Layken liebe“.

Noch Ende Juli kommt der dritte Teil der romantischen Liebesgeschichte von Layken und Will raus und heißt „Weil wir uns lieben“. Auch diesen Teil werde ich mit Freuden inhalieren! 🙂

5 von 5 Sternen ★★★★★

Eure KapitelLiebe♡ 🙂

Camilla Grebe/ Åsa Träf: Die Therapeutin

Siri Bergmann ist Psychotherapeutin und arbeitet gemeinsam mit ihrer besten Freundin in einer Gemeinschaftspraxis in Stockholm. Täglich befasst sie sich mit den teils grauenerregenden Schicksalen und Geschichten ihrer Patienten und hilft ihnen, ihr Leben in den Griff zu bekommen.
Doch sich selbst hat Siri längst nicht mehr im Griff. Erst musste sie den Verlust ihres Babys verkraften, kurz danach kam ihr Mann bei einem Tauchgang in vertrautem Revier ums Leben.
Siri hat panische Angst vor der Dunkelheit, trinkt zu viel, versucht, sich mit Arbeit von ihren eigenen traumatischen Erlebnissen abzulenken, und sie lebt einsam und abgeschieden in dem kleinen Haus am Meer, das sie mit ihrem Mann zusammen renoviert hat. Sie liebt das Haus, es erinnert sie an Stefan, sie will es nicht verlassen, obwohl es einen weiten Weg zur Arbeit bedeutet und obwohl es sie nachts schutzlos und einsam macht. Ihr einziger Gefährte ist ihr Kater, der ihr nachts Sicherheit gibt, während tagsüber ihre Kollegin und beste Freundin Aina versucht, Siri von ihrem tristen Leben abzulenken.Ihre Patienten vertrauen Siri – bis eine von ihnen plötzlich einen Warnbrief erhält und die Therapie abbricht. Dann verschwindet der Kater, und die Leiche eben jener Patientin taucht in der abgelegenen Bucht vor Siris Haus auf …

Vorweg: Normalerweise bekommen Rezensionen bei mir ja auch ein Bildchen vom Cover verpasst, sieht einfach netter aus und ganz ehrlich, so eine Rezension ohne Bild ist schon irgendwie nackt – in diesem Fall müsst ihr leider darauf verzichten, denn seitdem ich das Buch ausgelesen und allen davon vorgeschwärmt habe, ist es im Umlauf. Nach meiner Mutter und meiner Schwester hat es zwei Freundinnen besucht und ist nun aktuell bei der Mutter einer dritten Freundin zu Gast. Wir haben nun alle ein wenig Probleme mit der Dunkelheit, aber hey, für gute Bücher nimmt man das mal in Kauf. Und ihr bekommt dafür den scary Blick meiner Neugierkatze (die mich demletzt so manche Nacht wegen gruseliger Dinge um den Schlaf brachte)

alleswissenwollenCat ©buchjunkie.wordpress.com

Zuallererst mal: Puh. Nein, das reicht nicht: PUH.
Ich habe wirklich seit sehr langer Zeit keinen Spannungsroman mehr gelesen, der mir den Schlaf geraubt hat und der mich am Abend noch dreimal durch die Wohnung tigern ließ, um nachzusehen, ob auch wirklich alle Türen und Fenster verschlossen sind.

Die Autorinnen Camilla Grebe und Åsa Träf sind Schwestern, eine Psychologin, die andere in der Buchbranche tätig – und die beiden verstehen wirklich ihr Handwerk.
In manchen Rezensionen las ich, im Vergleich zu anderen Skandinavien-Thrillern seien diese Bücher lahm, das kann ich so nicht bestätigen. Camilla Grebe und Åsa Träf haben es geschafft, mich nicht nur emotional wirklich zu packen, sondern meine Urängste zutage zu holen; so etwas habe ich schon lange nicht mehr bei einem Buch erlebt.
Ich hab mit Siri so sehr mitgefühlt, mitgebangt, wollte nicht wahrhaben, was offensichtlich war … rundum ein nahezu perfektes Leseerlebnis.

Noch dazu bei einem Buch, das eigentlich gar nicht eingeplant war!
Ich reise ja seit einiger Zeit öfter mal durchs Land, stand an einem Bahnhof, wartete auf meinen viel zu verspäteten Zug, hatte die geplante Reiselektüre beendet –  und da lachte mich das Cover mit dem heimeligen Häuschen geradezu an (ja, ok, der 5€-Superrabatt half auch 😉 ), also kam das Buch mit, und noch im Zug war ich gefesselt. Der Weg durchs dunkle Berlin in meine leere Wohnung war dann eher weniger lustig, zu sehr war ich schon gefangen in dieser Geschichte der Verluste und Ängste, in der die Gefahren aus den unangeahnten Ecken kommen und stets im Dunkeln hervortreten. Ja, ich gebe sogar zu, meine allererste Tat nach dem nach Hause kommen war, die Katzen zu zählen. Man weiß ja nie. Und danach musste ich das Buch noch in derselben Nacht zuende lesen, denn ich hätte ohnehin kein Auge zubekommen.

Ich steh auf Thriller, auf Horror, auf Splatter – aber dieser kleine, unerhoffte schwedische Krimi, der doch eher seichter Natur ist und ohne überzogene Gewalt auskommt, dieser kleine Krimi hat mich wieder das Fürchten gelehrt. Ich ziehe meinen Hut vor den Autorinnen und diesem Erstlingswerk, das ich rundum gelungen finde.

Und, Confession No. 2: Zum ersten Mal würde ich rasend gerne ein Autorinnen-Interview führen, denn dieses Schwesternpaar schreibt nicht nur spannend, sondern scheint auch sonst einiges auf dem Kasten zu haben.
Fünf Sterne:
5sterne

 

Autorinnen:Camilla Grebe/ Åsa Träf
Titel: Die Therapeutin
Originaltitel: Någon sorts frid
Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: btb Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442746781

[KapitelLiebe♡] Colleen Hoover/ Weil ich Layken liebe

Gastrezension von Lisa [KapitelLiebe♡]

 

 

Stell dir vor, du triffst die große Liebe – und dann kommt das Leben dazwischen …

Klappentext:

Nach dem Unfalltod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg …

Quelle: DTV

Colleen Hoover: Weil ich Layken liebe
WOW – das ist es, was ich über die Liebesgeschichte von Layken und Will auf Anhieb denke!

Ich habe schon viele Liebesromane gelesen, die unglaublich kitschig waren, aber „kitschig“ umschreibt diese Geschichte in keiner Weise. Eher „unglaublich“, „ehrlich“, „traurig“ und unfassbar „schön“.

Es gibt ja immer diese Bücher, die du einfach liest, und es gibt diese Bücher, die dich im Innersten deines Herzens treffen, die dich all deine Gefühle durchleben lassen.
Bei diesem Buch ging es mir so! Ich musste weinen und lachen, meine Emotionen gingen bei dieser wundervollen Geschichte vollends mit mir durch!

Colleen Hoovers Schreibstil ist fesselnd und liest sich sehr flüssig, da die Sprache zwar jugendlich, aber nicht übertrieben ist. Ihre Charaktere sind sehr authentisch und liebevoll dargestellt, vor allem sind sie dem Leser greifbar. Ich konnte mich sofort mit Will und Layken identifizieren. Schon nach den ersten paar Zeilen war ich gefesselt. Es fiel mir ziemlich schwer, das Buch aus der Hand zu legen, um schlafen zu gehen, und selbst dann musste ich noch an Layken und Will denken.
Das Cover des Buches ist jugendlich und bunt gestaltet, es fällt sofort ins Auge und lässt an eine Liebesgeschichte denken.

Die im Mittelpunkt stehende Protagonistin Layken ist mit ihrer Familie von Texas nach Yipsilanti in Michigan gezogen.
Kürzlich ist ihr Vater unerwartet verstorben, weshalb ihre Mutter aus finanziellen Gründen gezwungen ist, mit Layken und ihrem Bruder wegzuziehen. Ausgerechnet am ersten Tag verliebt Layken sich in den gut aussehenden Nachbarsjungen Will Cooper. Nach langer Zeit der Trauer ist dieses vergessene, warme Gefühl im Bauch für sie überwältigend. Doch das Leben macht Layken den berühmten Strich durch die Rechnung. Ihre Liebe währt nur kurze drei Tage lang, bis das schlimmste Trennungsgespräch aller Zeiten stattfindet.
Leider kann ich hier nicht mehr verraten, ohne zu spoilern, deshalb müsst ihr selbst herausfinden, was geschieht. 🙂

Emotional betrachtet ist es eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle. Lahme Chuck-Norris-Witze und Freundin Eddie brachten mich dazu, lauthals zu lachen.Laykens kleiner Bruder Kel hat mich desöfteren zum Schmunzeln gebracht. Ich musste jedoch auch zwischendurch weinen, wenn das Leben mit voller Wucht zugeschlagen hat.

Die zärtliche und aufrichtige Liebe zwischen den Hauptcharakteren erweicht einem das Herz, auf der anderen Seite stimmen die fatalen Wendungen so unfassbar traurig. Einige traurige Szenen regen zum Nachdenken über Prioritäten und das, was wirklich im Leben zählt, an.

Wer Gedichte mag, dem wird dieses Buch besonders gefallen! Es geht viel um „Poetry Slam“, eine moderne Form des Dichtens.
Die Autorin hat die „Slam-Abende“ so unterhaltsam und liebevoll beschrieben, dass ich davon nicht genug kriegen konnte.

♡ Mein Fazit ♡:
„Weil ich Layken liebe“ feiert große Erfolge in den USA und in Deutschland, meiner Meinung nach zurecht, denn Colleen Hoover schreibt so herzergreifend wie kaum eine andere Autorin. Ihr Buch ist mir sehr zu Herzen gegangen, mehr als jedes andere Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Die romantische und dennoch ernstzunehmende Handlung der Geschichte lässt einen nicht mehr los, auch wenn man sie längst beendet hat.
Jeden Moment habe ich beim Lesen genossen, und ich würde ohne zu zögern auch jedes andere Werk der Autorin lesen.

Ich gebe 5 von 5 möglichen Sternen
★★★★★

Eure Lisa (KapitelLiebe♡)

————
Autorin: Colleen Hoover
Titel: Weil ich Layken liebe
Originaltitel: Slammed
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3423715621
Empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

Stephen King/ Doctor Sleep

Aus dem kleinen Danny Torrance, der vor über 30 Jahren im Hotel Overlook gegen seinen wahnsinnig gewordenen Vater ums Überleben ankämpfen musste, ist ein erwachsener Mann geworden. Dan ist Krankenpfleger, und ihn verfolgt nicht nur die Vergangenheit, sondern auch der Dämon Alkohol. Ohne es zu wollen, ist er seinem Vater immer ähnlicher geworden.

Ruhelos zieht er von Ort zu Ort, immer auf der Flucht vor seinem „Shining“, das er mit Drogen und Alkohol zu betäuben versucht – aber vor sich selbst kann man nur schwer davonlaufen.
Schließlich landet er als Pfleger in einem kleinen Ort in New Hampshire und entdeckt sein besonderes Talent, Sterbenden den Übergang zu erleichtern, was ihm den Spitznamen „Doctor Sleep“ einbringt. Er nimmt den Kampf gegen seine Sucht auf, findet Freunde, ein Zuhause – und jemanden, der ihm sehr ähnelt und seine Hilfe benötigt …

Stephen King/ Doctor Sleep

Ich kann mich kaum erinnern, schon mal so weit auseinanderklaffende Meinungen zu einem King-Buch gelesen zu haben. Die einen finden es so richtig scheiße, die anderen finden es fantastisch. Und ich siedel mich irgendwo dazwischen an.
Der größte Wurf von Stephen King ist es meines Erachtens nicht, auch wenn man wirklich beim Lesen gespürt hat, wie sehr ihm das Buch und die Geschichte am Herzen liegen und dass er unbedingt die Geschichte von Dan(ny) weitererzählen wollte. Die ersten 2/3 des Buches haben mir unheimlich gut gefallen, da stimmte alles, die Geschichte war gut strukturiert und fesselte mich. Und dann kam, was bei King ja leider öfter mal passiert: ein rapider Absacker.
Ich fand die letzten rund 150 Seiten einfach nur nervig.
Zu viele gewollt-spannungsgeladene Andeutungen, zerhackstückelte Kapitel und, auch das hat leider mittlerweile Tradition, eine immer schlechter werdende Übersetzung. Ich fand Dan nur noch nervig, ich fand Abra unerträglich und der zuvor doch ziemlich interessante „Wahre Knoten“ … naja. Schade.
Ich bin wirklich ein riesiger King-Fan, das wird sich in diesem Leben auch ganz sicher nicht mehr ändern, und ich hatte mich wahnsinnig auf die Fortsetzung von „Shining“ gefreut. Mich hat auch gar nicht gestört, was so viele andere Leser kritisieren, nämlich, dass der (christliche) Einfluss der Anonymen Alkoholiker sich mittlerweile zu stark in Kings Büchern widerspiegelt. Das finde ich im Grunde ok, die AA haben ihm geholfen, gesund zu werden und überhaupt noch am Leben zu sein, natürlich hat das Einfluss auf ihn.
Aber vielleicht sollte er sich wieder mehr Zeit beim Schreiben lassen. Die Bücher kommen in einem solchen Tempo heraus, dass es eigentlich nicht verwundern kann, dass das, was stark beginnt, zum Ende hin derart absackt. Offenbar versucht King, noch so viele Geschichten wie irgend möglich aufs Papier zu bekommen; und dafür sollten wir Leser eigentlich dankbar sein. Dennoch – ich würde bereitwillig auf einige Bücher verzichten, wenn sich dadurch die Qualität konstant hielte.

Autor: Stephen King
Titel: Doctor Sleep
Originaltitel: Doctor Sleep
Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
gelesen auf: Deutsch
ISBN-10: 3453268555