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E. L. James/ Shades of Grey 1-3

Dies wird eine Keinerezension.
Zum Thema „Shades of Grey“ gibt es bereits genügend Rezensionen und Besprechungen, und es wurde wohl auch schon alles gesagt.
Stattdessen möchte ich einfach nur kurz und schmerzfrei (haha, ein unfreiwilliges Wortspiel passend zum Thema) meine Eindrücke wiedergeben.

Dass ich zum ersten Band gegriffen habe, war mehr oder weniger dem Umstand geschuldet, dass ich liebeskummergeplagt durch den Buchladen schlich und auf der Suche nach seichter Unterhaltung war. Das Cover sprang mich an, hier und da hatte ich bereits von dem Titel gelesen, wenn auch wenig schmeichelhaftes, kurz: Das Buch schien mir ideal und ohne großartigen Anspruch.
Umso überraschter war ich selbst, dass ich beim nächsten Sonnenaufgang das Buch bereits aus- und die gesamte Nacht hindurch gelesen hatte.
Yay, ein fesselndes (schon wieder so ein Wortspiel) Buch ohne jedweden literarischen Anspruch, einfach so zum inhalieren und nach Gebrauch weglegen. Ich gebe zu, der erste Band hat mir sogar irgendwie Spaß bereitet mit seiner dümmlichen Protagonistin und den aneinandergereihten Klischees und der unglaublich vorhersehbaren Handlung. Das war genau die Lektüre, die ich gesucht hatte.

Noch mehr Spaß bereitete mir der öffentliche Aufschrei ob des „skandalösen“ Inhalts. Skandalös? Ok, da kann man sich drüber streiten, ich für meinen Teil wüsste nicht, was im Jahre 2012 skandalös an Handschellen, Fesselspielen oder dem bisschen Po verhauen sein soll; und auch, dass solche Inhalte von einer Frau verfasst wurden, stellt in meinen Augen keinen Skandal dar. Man stelle sich vor, auch Frauen leben sich sexuell aus und das Abendland ist davon noch nicht untergegangen und der Himmel ist auch noch dort, wo er hingehört.
Dann fielen noch Ausdrücke wie „Hausfrauenporno“ – ja, na und? Schlimm genug, dass das Wort „Hausfrau“ anscheinend per se eine Beleidigung darzustellen scheint, nein, offenbar darf man als Hausfrau auch kein Sexleben, ob nun ausschweifend oder langweilig oder einfach vollkommen normal, haben.
Herrje, hinterwäldlerischer gehts kaum noch, mögen die Herrschaften, die solche Begrifflichkeiten verwenden, doch bitte mal langsam in der Gegenwart ankommen und ein wenig sprachsensibilisierter agieren.
MIR hat dieser erste Band Spaß bereitet und daraus mache ich auch kein Geheimnis.

Angenehm überrascht bestellte ich sogleich Band 2 und 3 vor, die ich dann auch wenige Wochen später in Händen hielt.
Doch trotz all der Vorfreude konnte Band 2 mich kaum noch mitreißen.
Was ich in Band 1 als angenehm und seicht plätschernd empfunden hatte, kam mir nun ein wenig lahm vor (beinahe hätte ich „ausgelutscht“ geschrieben, bei diesem Buch fliegen einem die Wortspiele ja geradezu zu). Wiederholung an Wiederholung.
Und was war denn nun mit diesen medial immer wieder thematisierten tabubrechenden Sexszenen? Ich konnte keine finden.
Mit viel gutem Willen war da einiges FSK18, aber tabubrechend? Wild? Weltenerschütternd?
GÄHN.
Was an „Ich werde dich jetzt ficken. Hart.“ so unglaublich neu sein soll, entzieht sich meiner Erkenntnis.
Aber gut, ich las weiter und nach etwas mehr als einer Woche hatte ich Band 2 dann auch durch, allerdings ganz ohne den Leseflash, den ich beim ersten Band gehabt hatte. Hatte mich vorher noch interessiert, wie es mit den Protagonisten weitergehen würde, empfand ich nun nur noch ein „Naja, mal gucken, vielleicht passiert ja noch mal was.“

Und dann kam Band 3. Und damit auch die Erklärung, warum ich zu diesen Büchern keine Rezension schreibe: Ich habe nur etwa 30 Seiten durchgehalten.

 
Das. Ging. Mal. Gar. Nicht.
Langweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweiliglangweilig.

Die ewig gleichen Dialoge, eine Handlung, die nicht mehr seicht plätscherte, sondern eher miefig vor sich hin dümpelte, die angenehm leichte Sprache zu dümmlichem IQ<80 verkommen. Selbst ein „Warum liegt hier eigentlich Stroh?“ hätte das Buch sprachlich aufgewertet.
Noch schnell zum Ende geblättert – ach, na das hätte ich gar nicht erwartet (oaaaarrrr, wie einfallsreich, klischeefrei, waaaaahnsinnig originell …), herzhaft gegähnt und weg mit dem Buch.

Vielleicht schenke ich die Reihe meiner Mutter zu Weihnachten.
Ehrlich gesagt fürchte ich mich aber vor anschließenden „Kind, lass mich dir mal erzählen, was guter Sex ist“-Aufklärungsgesprächen.

[abgebrochen] Hörbuch: Bernd Stelter/ Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben

Worum geht es?
Herr Stelter, der ehemalige Pfundskerl, hat ordentlich abgenommen und wie jeder andere Promi mit Diäterfolg muss er also nun auch in Buch- und Hörbuchform davon berichten …

Grund des Abbruchs:
Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig.
Nicht nur, dass Herr Stelter so gar keine Hörbuchstimme hat (also zumindest nicht für meine wählerischen Ohren), er schwafelt und labert und schwafelt und labert, und zwar ausschließlich langweiliges Alltagsgeschwätz.
Für Stelter-Fans mag das wenigstens amüsant sein, da ich mit dem Stelter-Humor aber so gar nicht kompatibel bin, hat es mich einfach nur entsetzlich angeödet und wurde irgendwann dermaßen nervig, dass ich schnell und schmerzlos abgeschaltet habe.

Am liebsten würde ich null Sterne vergeben, aber ich halte mich mal schön brav an meine eigene Regel, die da besagt: Bewerte nur, was du wirklich gelesen/ gehört hast. Aber es fällt diesmal wirklich schwer. Wirklich.

[weggelegt] Eva Baronsky / Herr Mozart wacht auf

Inhalt: Am Abend hat er noch auf dem Sterbebett gelegen, am nächsten Morgen wacht er mitten in Wien auf – rund 150 Jahre später mehr als 200 Jahre später. Wolfgang Amadé Mozart weiß nicht, wie ihm geschieht. Es ist laut, die Fuhrwerke fahren ohne Pferde, die Musik kommt aus schwarzen Kästen und die Menschen sind seltsam, hektisch, wissen gute Kompositionen kaum noch zu schätzen. Mozart weiß nicht, wieso er in dieser Zeit gelandet ist, aber er muss sich irgendwie durchschlagen…

Meinung:
Eva Baronsky schreibt großartig. Ich mag ihren Stil wirklich sehr, sie hat hervorragend recherchiert und das Buch vermag sicherlich jeden Wien- und Mozart-Liebhaber zu fesseln.
In Wien war ich leider noch nie und ich bevorzuge musikalisch gesehen in Sachen Klassik doch eher Bach. Vielleicht liegt es ja daran, dass das Buch mich nicht erobern konnte? Am Schreibstil der Autorin lag es jedenfalls nicht, das möchte ich an dieser Stelle betonen. Manchmal passt es eben nicht und anscheinend war das bei mir und Herrn Mozart einfach der Fall. Irgendwann war es mir zu mühselig, mich in die „Musiksprache“ hinein zu denken und ich wollte schlussendlich dann gar nicht mehr wissen, wie die Geschichte endet.

Falls sich jemand brennend für Herrn Mozart interessiert und dem Buch ein neues Zuhause und meinem Blog eine anständige Rezension spendieren möchte, dann bitte einfach über das Kontaktformular melden. Wer zuerst kommt… na, ihr wisst schon. 😉

Das Buch hat rasend schnell ein neues Zuhause gefunden und gute Chancen, dort auf mehr Liebe zu stoßen als bei mir 😉

[weggelegt] Fay Weldon / Was Frauen glücklich macht

Würde bitte jemand diese Buchpechsträhne beenden?

Nun also das dritte Buch, das ich in knapp 2 Wochen weggelegt habe, weil es einfach nicht mehr auszuhalten war.
Angeblich soll dieses Buch amüsant sein und charmant und aufgeklärt und emanzipiert und was weiß ich noch alles. Also entweder habe ich diesbezüglich Wahrnehmungsstörungen oder diejenigen, die sich diese werbeträchtigen Schlagworte überlegt haben.
Wer auf uralte alte Klischees steht und der Meinung ist, dass Frauen den Männern unterlegen und überhaupt bedauernswerte und hilfsbedürftige Wesen sind, die bestenfalls hübsch aussehen können, den macht dieses Buch vielleicht glücklich.
Mich nicht!

[weggelegt] Philipp Vandenberg / Die Pharaonin

Inhalt:
„Die Pharaonin“ soll das Leben der ägyptischen Königin Hatschepsut schildern, ihr schwieriges Verhältnis zum Gemahl und Halbbruder und ihre Liebschaften.

Meinung:
Hätte ich mir nicht fest vorgenommen, bei weggelegten Büchern nicht zu bewerten, würde ich jetzt liebend gerne ein dickes, fettes „0 Sterne“ verkünden.
Philipp Vandenberg gilt als Meister des historischen Romans – wirklich? Ich mein: ernsthaft? Das ist jetzt mein erstes Buch von ihm gewesen und ich habe keinerlei Bedarf nach den anderen.
Das ist kein Buch über das alte Ägypten, sondern eher ein Soft-Porno und auf solche Bücher kann ich ganz gut verzichten. Langweilige, fade Charaktere, ein Schreibstil, der diese Bezeichnung nicht verdient hat – Königin Hatscheput dürfte in ihrer Pyramide routiert haben, dass ihr Name für so etwas missbraucht wird.
Einfach nur schlecht, weg damit.

[weggelegt] Adena Halpern / Wünsch dir was

Kurzbeschreibung:
29 Jahre alt zu werden, das ist doch das Schönste auf der ganzen Welt, denkt sich Ellie. Das beste Alter, um sich mal wieder ein paar neue Outfits zu gönnen, mit der Freundin die Straßen von Manhattan unsicher zu machen und in der angesagtesten Bar einen überraschend netten und ausnahmsweise vielversprechenden Typen kennenzulernen. Was passiert jedoch, wenn man für alle diese Dinge nur einen Tag Zeit hat?

Quelle: Amazon

Meinung:
Ich habe vor schon etwas längerer Zeit „Die zehn besten Tage meines Lebens“ von Adena Halpern gelesen und fand das Buch einfach umwerfend schön, so ein richtiges wohliges-Gefühl-im-Bauch-Buch. Deswegen war ich auch sehr gespannt auf „Wünsch dir was“, auch die Kurzbeschreibung klang verlockend.
Umso größer die Enttäuschung.  Schon der Klappentext vermittelt einen völlig falschen Eindruck vom Buch, aber dann erst der Stil… ich weiß nicht, ob es am Buch selbst oder an der Übersetzung lag (ich tippe irgendwie auf letzteres), aber der Schreibstil ist einfach unerträglich und grauenvoll. Ich hab mich bis etwa zur Hälfte des Buches gequält und war dann irgendwann so verärgert, dass ich es in die Ecke geworfen habe. Gute Idee, ganz miese Umsetzung. Die vielen guten Kritiken kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Schade ums Geld!

[Weggelegt] Paul Cleave / Die Stunde des Todes

Paul Cleave: Die Stunde des TodesInhalt:
Im neuseeländischen Christchurch wurden zwei junge Frauen bestialisch ermordet. Unter Verdacht steht Charlie, der in der Nacht bei beiden Frauen war. Doch Charlie ist sich sicher, dass nicht er, sondern der ominöse Cyris der Killer ist. Nur leider glaubt außer ihm niemand an dessen Existenz und so will Charlie sie um jeden Preis beweisen und zieht auch seine Ex-Frau gegen deren Willen in die Sache hinein…

Meinung:
Das passiert mir nicht oft: ich habe das Buch nicht beendet, mehr noch, ich habe es vor Seite 50 weggelegt.
Dabei waren die Voraussetzungen gut!
Paul Cleaves Erstling „Der siebte Tod“ hat mir ausnehmend gut gefallen, interessante Charaktere, mal was ganz anderes.
Dann las ich „Die Toten schweigen nicht“, seinen dritten Roman. Ganz gut, nicht so herausragend wie sein Erstling, aber doch ganz ok.

Und jetzt dieses Buch, sein zweiter Roman.
Mit Charakteren, die mir von Anfang an unsympathisch waren.
Mit Gedankengängen, die mir nicht nur wirr erschienen, sondern schlichtweg überhaupt nicht nachvollziehbar.
Bereits auf den ersten Seiten musste ich andauernd zurückblättern, weil ich dachte, ich hätte etwas überlesen, aber nein.
Ich habe einfach keinen Zugang zu diesem Buch bekommen und fand es recht schnell nicht nur einfach nicht packend, sondern wegen der unstrukturierten Äußerungen des Protagonisten Charlie einfach nur anstrengend. Wer da jetzt wen warum und wieso umgebracht hat, ist mir mittlerweile völlig egal. Nein ehrlich, es interessiert mich nicht (und das will wirklich was heißen!) und deswegen wandert dieses Buch jetzt auf den Fehlgriff-Stapel.

Ich bin ein wenig enttäuscht, aber vielleicht unternehme ich irgendwann einen 2. Anlauf.
Oder Paul Cleave bringt als nächstes wieder einen richtigen Kracher raus, was mir noch lieber wäre ;-).
Eine Bewertung erspare ich mir an dieser Stelle, ich denke, der Aspekt, dass ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe, spricht für sich.

Der erste Satz:

Sie suchen mich heim, wenn ich schlafe.

Titel: Die Stunde des Todes
Originaltitel: The Killing Hour
Autor: Paul Cleave
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
gelesen auf: Deutsch
ISBN-13: 978-3453433076