Andreas Neuenkirchen/ Yoyogi Park, Roppongi Ripper & Shinigami Games

Heute möchte ich Euch gleich drei Bücher auf einen Schlag vorstellen, nämlich die unglaublich spannenden Tokio-Krimis von Andreas Neuenkirchen.

Ich habe alle drei am Stück verschlungen, und da es sich um eine Reihe handelt, eignet sich ein gemeinsamer Beitrag sehr gut.
Vorweg kann man schon sagen: Japan-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Ich habe die Reihe einer japanversessenen Freundin geliehen, die lange in Tokio lebte, und ihr Kommentar war nur: „Als wäre man wieder in Tokio, genau so sieht es da aus!“ Die Ortsbeschreibungen sind also nicht nur sehr detailliert und bildlich verfasst, sondern entsprechen tatsächlich den örtlichen Gegebenheiten.

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Andreas Neuenkirchen/ Yoyogi Park, Roppongi Ripper, Shinigami Games

In den Krimis von Andreas Neuenkirchen dreht sich alles um die junge Inspektorin Yuka Sato und ihren Assistenten Shun Nakashima, die in Tokio für Recht und Ordnung sorgen.

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Yoyogi Park

Yoyogi Park/ Andreas Neuenkirchen

Der erste große Fall verlangt der jungen Inspektorin Yuka Sato und ihrem Kollegen Shun Nakashima direkt alles ab: Nach dem traditionellen Kirschblütenfest wird eine Leiche im Yoyogi Park entdeckt. Für das junge Ermittlerteam ist dies der erste große Fall. Doch bald wird er größer und größer, denn es geschehen noch mehr Morde, und alles scheint miteinander im Zusammenhang zu stehen …

Näher möchte ich hier nicht auf die Handlung eingehen, denn nichts ist schlimmer, als in einer Rezension über einen Krimi gespoilert zu werden ;).

Yuka Sato und ihr Kollege Shun Nakashima sind ein gutes Team, das einen lockeren Umgang pflegt, der sehr im Gegensatz zu den traditionellen Verhaltensweisen zu stehen scheint, die ab und an vorkommen. Das Ganze bildet einen schönen Kontrast: Moderne neben Tradition, Hand in Hand. Etwas, was wir hierzulande doch nur selten sehen, wenn wir mal ehrlich sind.

Der 1. Satz:

„Ai lag im Gras, die Augen geschlossen, umweht von einer warmen Brise, die die ersten Kirschblüten des Frühlings sanft auf ihr Gesicht legte.“

Das Buch beginnt mit einer „Dramatis Personae“, also einer Auflistung der wichtigen Personen. Das gefällt mir sehr gut, weil ich gerne mal nachschlage, besonders, wenn mir die Namen der Protagonisten nicht geläufig sind.
Überhaupt: Ich mag die Aufmachung der Bücher sehr, angefangen beim wunderschönen Cover über den aufklappbaren Einband bis hin zum visuell angenehmen Textaufbau. Denn: Das Buch ist unterteilt in fünf Akte und sieben Tage. So etwas mag ich wirklich sehr! Und auch das Lektorat hat ausgezeichnete Arbeit geleistet :).

Ein rundum spannendes und haptisch angenehmes Leseerlebnis, das Lust auf mehr macht:
Fünf Sterne.

5sterne

Titel: Yoyogi Park
Autor: Andreas Neuenkirchen
Taschenbuch:
352 Seiten
Verlag: Conbook Medien
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3943176629

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Roppongi Ripper

Roppongi Ripper/ Andreas NeuenkirchenDas junge Ermittlerteam steht vor dem nächsten großen Fall: Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und er mordet schnell und eiskalt. Sein Motiv ist zunächst unklar: Ist es tatsächlich nur Triebbefriedigung und die Opfer sind Zufallsopfer, oder mordet der Ripper nach Plan und aus Rache? Als wäre das noch nicht genug, geht es dieses Mal Yuka Sato an den Kragen, und sie muss ausgerechnet im Revier des Rippongi Ripper untertauchen …

Der erste Satz:

„Sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde.“

Dieses Mal hat das Buch einen Prolog, bevor es – wie in Band 1 – mit Akten und Tagen weitergeht; es ist Sommer, während es bei Yoyogi Park Frühling ist. Spätestens hier merkt man, dass die Bücher von Anfang an als Reihe gedacht waren.
Mein Eindruck ist, dass der Autor sich mit dem ersten Band nur „warmgeschrieben“ hat, denn dieser Band ist noch spannender und unterhaltsamer als der erste. Irgendwie erwartet man ja mittlerweile bei jeder Buch-Reihe (und davon gibt es heute ja unzählbare) einen rasanten Abstieg, aber Neuenkirchen folgt nicht diesem unerfreulichen Trend, sondern steigert sich. Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut :).

Die Aufmachung und der Aufbau des Buches sind ebenso schön wie im ersten Band, nebeneinander machen sich die Bücher wirklich toll im Regal <3. Manchen ist so etwas ja egal, aber ich freue mich, wenn ein Verlag dem Leser nicht nur einen guten Inhalt, sondern auch eine schöne Aufmachung anbietet.

Fünf Sterne.

5sterne

Titel: Roppongi Ripper
Autor: Andreas Neuenkirchen
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Conbook Medien
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3943176872

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Shinigami Games

Shinigami Games/ Andreas NeuenkirchenEs ist Herbst, und der Shinigami, der Sensenmann, ein gefährlicher Psychopath, hat es auf Polizisten abgesehen. Es folgt eine rasante Jagd quer durch Tokio, von der U-Bahn über den Fischmarkt durch die düstersten Viertel bis zum Berg Takao – aber Shinigami scheint Yuka Sato und den Ermittlern immer voraus zu sein. Offensichtlich wird er mit Insider-Informationen versorgt. Es gilt, diesen durchgeknallten Mörder aufzuhalten, bevor er einen Massenmord begehen kann …

Der 1. Satz:

„Die Polizistin war kein leichtes Ziel.“

Dieses Mal beginnt das Buch nach dem Personenregister mit einer Vorrundein der ein Spiel vorbereitet und ein erster Verlierer bestimmt wird.“ Danach geht es weiter, diesmal jedoch nicht mit Akten und Tagen, nein, das Buch ist in Runden aufgeteilt, wie bei einem Boxkampf. Und das trifft es ganz gut, denn auch wie bei einem Boxkampf, so wird auch hier das Tempo von Runde zu Runde hitziger und schneller – und ganz ehrlich, ohne Personenregister und Glossar wäre ich da so manches Mal verloren gewesen  :D. Insofern unterscheidet sich dieser Band ein wenig von den ersten beiden, aber diese Änderungen sind stimmig und passen gut zum Plot. Einmal mehr stelle ich fest, wie viel Liebe in jedes Detail dieser Bücher gesteckt wurde  <3.

Sprachlich ist auch dieses Buch wieder top.
Moderne Sprache, witzige Dialoge, ein nervenzerfetzender Plot in einer traditionsreichen – und vor allem traditionslebenden – Stadt: Man mag es kaum glauben, aber auch hier:
Fünf Sterne.

5sterne

Titel: Roppongi Ripper
Autor: Andreas Neuenkirchen
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Conbook Medien
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3958891067

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Ganz besonderes Lob

Man macht es als Leser und auch als Rezensentin viel zu selten, auch mal denen, die ansonsten an einem Buch beteiligt waren, Anerkennung zu zollen. So ein Buch entsteht ja nicht nur dadurch, dass ein Autor sich hinsetzt und etwas schreibt. Da gibt es beispielsweise die Lektorinnen und Lektoren, die viel viel mehr machen, als nur Rechtschreibfehler zu finden, und die oft nicht gemocht werden, weil sie auch Kritik anbringen und häufig auch mal Kämpfe mit dem Autor austragen müssen. Da sind die Grafikdesigner und die Layouter und noch viele mehr. Stellvertretend für alle habe ich mir hier zwei Damen herausgepickt, die bei allen drei Bänden mit an Bord waren.

Ob auch sie Kämpfe mit dem Autor austragen musste, wissen wir nicht, aber das Ergebnis ihres Lektorats sind drei rundum gelungene, außergewöhnliche Bücher, daher möchte ich an dieser Stelle der Lektorin Imke Sörensen herzlich für ihre Arbeit danken!

Und was wäre ein Buch ohne Einband und Cover? Gerade dies ist heute doch oft kaufentscheidend und daher sollte es aus der Menge der vielen Bücher mit Standardcovern herausstechen. Das ist hier absolut gelungen, finde ich, die Bücher sehen natürlich in echt um einiges schöner aus als auf den Bildern hier.
Vielen lieben Dank an Nicole Laka für diese schöne und stimmige Einbandgestaltung!

Kurzbiografie des Autors

Andreas Neuenkirchen arbeitet seit 1993 als Journalist, anfangs als freier Mitarbeiter im Feuilleton Bremer Tageszeitungen und Stadtmagazine, später als Redakteur online/offline in München. Er hat bereits mehrere Romane und Sachbücher mit Bezug zu Japan veröffentlicht. Derzeit lebt er mit seiner japanischen Ehefrau und ihrer gemeinsamen Tochter in Tokio.

Fazit

Andreas Neuenkirchens Romane zeichnen sich durch eine moderne, frische, flotte, oft auch witzige Sprache aus, die ihren Reiz ganz besonders dort entwickelt, wo alte japanische Traditionen in die Geschichte einfließen.

5sterne

So hält sich Yuka Sato ganz selbstverständlich an traditionelle Schicklichkeitsregeln und schneuzt sich beispielsweise nicht in der Öffentlichkeit. Sie verbeugt sich stets vor den Verstorbenen, und das sogar mitten im japanischen Großstadttrubel. Der Kontrast zwischen dem heutigen Tokio mit seiner Popkultur, seinem Lärm und Tempo, und den alten Werten, die inmitten dieses Chaos hochgehalten werden, hat mir sehr gut gefallen. Auch der Umgang der Ermittler untereinander zählt zu den Schmuckstücken, aus denen diese Bücher zusammengesetzt sind. Es macht Spaß, ihnen lesend über die Schulter zu schauen und den coolen und witzigen Dialogen zu folgen, die ebenfalls einen starken Kontrast zu den von denselben Leuten hochgehaltenen Traditionen darstellen.

5sterne

Dass der Autor selbst in Japan lebt, ist den Büchern deutlich anzumerken, die Beschreibungen sind detailreich und bildlich, und, wie mir versichert wurde, die Örtlichkeiten betreffend absolut korrekt. Als Leser ist man so mittendrin in der Geschichte und lernt Tokio und die Japaner kennen – und doch ist da irgendwie auch eine gewisse Distanz zu den Hauptfiguren.
Für mich war das eine gelungene Kombination, denn ich habe Yuka Sato und die anderen als höflich-distanziert empfunden, und diese Art der Beschreibung voller Details, aber eben auch Distanz, passt sehr gut zu den Charakteren.

5sterne

Dreimal fünf Sterne – ich glaub, so eine Serie hatte noch kein anderer Autor in meinem Blog :D. Alle drei Bücher haben mir viel Spannung, aber auch großen Spaß beschert, und da ja noch eine Jahreszeit fehlt, habe ich zarte Hoffnung, dass da noch was kommt … 😉

Von mir gibt es hier eine absolute Kaufempfehlung, also falls ihr last-minute noch ein Buchgeschenk zu Weihnachten sucht: Eure lokalen Buchläden können euch die Bücher, falls nicht vorhanden im Laden, noch bis Samstag bestellen :).

Andreas Neuenkirchen/ Yoyogi Park, Roppongi Ripper, Shinigami Games

In Memoriam

In Memoriam: Unser Kätzchen Sandra Schmitt

Ein Jahr war es gestern her, dass du uns verlassen hast. Ein schier unendliches Jahr mit vielen guten, aber noch mehr schlimmen Dingen. Und immer, wenn etwas war, wollte ich dir schreiben. Anrufen ging ja schon lange nicht mehr, weil die Worte bei dir nicht mehr so raus kamen wie sie sollten. Schreiben ging, zumindest lange noch, und du warst die, der ich zuerst geschrieben hab, wenn etwas Spannendes passiert ist oder ich etwas Witziges erlebt habe. Oder wenn ich einfach süße Katzenfotos hatte. Du warst unser Kätzchen. Ich weiß gar nicht, wann das anfing, wohl vor meiner Zeit, aber du warst eben unser Kätzchen.

Du warst meine Sonne in den schlimmsten Stunden. Du hast mich durch die unendliche Nacht des 11. September 2011 begleitet, du warst immer da, wenn alles um mich rum schwarz wurde,

Ich vermisse dich so fürchterlich, dass ich gestern, an deinem eigentlichen Todestag, nicht schreiben konnte. Ich war bei meiner Familie, wir haben über dich geredet und über das Ding in meinem Kopf, das zwar anders ist als deines, uns aber doch irgendwie nun auf makabre Art noch mehr verbindet.

Als wir uns das letzte Mal sahen, an deinem vorletzten Geburtstag war das, glaube ich, da sprachen wir auch darüber, wie wir uns den Himmel vorstellen. In unserem Himmel bretterst du den Tag über mit deinem geilen Traummotorrad durch die großartigsten Gegenden, chillst abends am Strand oder gehst auf richtig gute Metal-Konzerte (einige der Großen sind dir ja schon gefolgt und ich hoffe, sie geben dir Sonder-Sessions). Du lachst und hast ein Bier in der Hand und du machst, dass alle um dich rum sich wohlfühlen.

Genau so denke ich an dich. Und trotzdem: Du fehlst. Mit dir war die Welt ein Stück wärmer und heller. Und selbst, als du kaum noch gehen und sprechen konntest, hast du die pure Lebenslust ausgestrahlt, warst abenteuerlustig und hast einfach alles ausgekostet, was es gab; und du hast andere aufgebaut. Du warst einzigartig. Es gäbe vieles, was ich dir noch zu sagen hätte, vieles, was ich bereue und was mir leid tut. Aber irgendwann sehen wir uns ja wieder … Ich hab dich lieb ❤

Nachtrag: Erst wollte ich diesen Post passwortgeschützt halten, aber Sandra ging mit ihrer Erkrankung und ihrem Leben offen um und ich glaube, sie hat nichts dagegen, wenn dieser Beitrag öffentlich ist.

Kate Eberlen/ Miss you

Tess und Gus kreuzen sich immer wieder über den Weg, ihre Leben verlaufen über Jahre hinweg nah beieinander – aber nicht so nah, dass sie sich wahrnehmen.

Kate Eberlen: Miss you ©buchjunkie.wordpress.com

Tess ist grüblerischer Natur und genießt ihren Sommerurlaub nach dem Schulabschluss, zusammen mit ihrer besten Freundin reist sie durch Italien, doch im Gegensatz zu Doll hat sie nicht ständig einen neuen Typen an der Angel, stattdessen plant sie ihr Leben an der Uni. Zurück in England zerschlagen sich jedoch all ihre Pläne, denn das Leben hat etwas anderes für sie vorgesehen …
Gus verbringt einen furchtbaren Urlaub in Italien, die Stimmung zwischen ihm und seinen Eltern ist frostig, nachdem sein Bruder bei einem Skiunfall ums Leben gekommen ist. Keiner spricht es aus, doch jeder gibt ihm die Schuld am Tod von Ross, auch er selbst. Glücklicherweise beginnt bald sein Medizinstudium und das Studentenwohnheim rettet ihn aus seinem einengenden Elternhaus. Eigentlich will er nicht Mediziner werden, doch der Druck seiner Familie lässt nicht zu, dass er seiner eigentlichen Bestimmung, der Kunst, nachgeht.

Hinweis: In der folgenden Buchbesprechung geht es auch um Inhalt, es könnten für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben, Spoiler enthalten sein. Wer sichergehen will, sollte einfach direkt zur Bewertung nach unten scrollen.

Erster Satz Tess:

Zuhause in der Küche hatten wir einen Teller, den Mum im Urlaub auf Teneriffa gekauft hatte.

Die beiden leben ihr Leben, jeder auf andere Weise. Tess fern der Akademikerschicht und in ein Leben gezwungen, das sie nicht wollte, mit einer Verantwortung, die ihr die Luft zum Atmen nimmt. Ross an der Uni, später im Krankenhaus, umgeben von Leuten, die er mag – jedoch nicht wirklich liebt. Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden, zuerst im Urlaub in Italien, später auf einem Konzert, im Krankenhaus, und letztlich in der Lebensmitte erneut in Italien. Naturlich ist es Italien, das die beiden letztlich zusammenführt und ein gutes, wenn auch offenes Ende beschert.

Erster Satz Gus:

Ich fing mit dem Laufen an, nachdem mein Bruder gestorben war, weil ich dabei allein sein konnte, ohne mir dafür einen Grund ausdenken zu müssen.

Kate Eberlen beschreibt, wie schnell sich ein Leben auf drastische Weise ändern kann. Im Leben von Tess spielen Asperger und Brustkrebs eine wesentliche Rolle, und der Autorin gelingt es, beides auf sanfte und eindrückliche Weise zu beschreiben, ohne dass es zu kitschig oder moralisch wird.

Ross lebt sein Leben in der Gewissheit, seinen Bruder in den Tod geschickt zu haben, und er versucht, diese Schuld auszugleichen, indem er alles tut, was von ihm erwartet wird. Er studiert Medizin, so wie sein Vater und sein verstorbener Bruder. Er hat eine Beziehung zu der steten, wenn auch langweiligen Lucy, die er betrügt, ausgerechnet mit Charlotte, der Verlobten seines Bruders. Die wiederum betrügt ihn und nimmt die gemeinsamen Kinder mit in die Schweiz, zu einem reichen Mann nach Genf, was ihm das Herz bricht.

… Der Druck, die Alleinverdienende zu sein … mich um alle zu kümmern … das ist dir anscheinend nie in den Sinn gekommen … du hast es einfach nicht kapiert!

Nie wird er den Erwartungen der anderen gerecht, so sehr er sich auch anstrengt, und das hat er mit Tess gemeinsam.

Wenn die Dinge gut laufen, sollte man das Schicksal vielleicht nicht herausfordern und versuchen, sie noch zu optimieren.

Die beiden verbindet die Liebe zu Kunst und Kultur, Stunden können sie in Museen, Galerien und Kirchen verbringen, doch niemand in ihrem Leben hat Verständnis dafür. Gus möchte am liebsten kochen und malen, während Tess von einem Leben als Schriftstellerin träumt.

Natürlich erwartet man, dass die beiden am Ende zusammen kommen, und sicherlich hinkt das Buch an manchen Stellen. Was mir gefallen hat, war jedoch die intensive Beschreibung der Dinge, die ein Leben außerplanmäßig verändern und auf einen Pfad führen, den man eigentlich nicht beschreiten will.

Mein Fazit: (und Spoiler-Ende)

Aber es ist seltsam, sich plötzlich keine Sorgen mehr machen zu müssen, wenn man sich sein ganzes Leben lang welche gemacht hat.

Was das angeht, konnte ich sehr gut mit den Protagonisten mitfühlen. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob mir dieses Buch auch vor 10 Jahren gefallen hätte, und bin zu dem Schluss gekommen: nein. Es hätte mich gelangweilt und das Ende genervt. Vielleicht muss man selbst erst vom Pfad abgekommen sein, um Gefallen daran zu finden, es von anderen zu lesen. Sicherlich spielt auch eine Rolle, dass ich im selben Alter wie die Protagonisten bin. Mir hat gefallen, auf welch sensible Weise die Autorin die Themen Tod, Brustkrebs und Asperger beschrieben hat. Man fühlt mit, wird jedoch von der Thematik nicht erschlagen. Um ehrlich zu sein, anfangs dachte ich, die beiden kommen natürlich zusammen, später war ich jedoch nicht mehr sicher. Egal mit welchem Ende, es wäre so oder so ein schönes, stimmiges Buch gewesen.

Literarisch sicher nicht anspruchsvoll, dennoch mochte ich das Buch sehr und kann die Lektüre wärmstens empfehlen: Vier Sterne.

4sterne

Autorin: Kate Eberlen
Titel: Miss you
Originaltitel: Miss You
Broschiert: 576 Seiten
Verlag: Diana Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453291836

 

Huhu aus der Versenkung

Wow. Dies ist der erste Beitrag in diesem Jahr, ich schäme mich in Grund und Boden.

Welcome Home

Aber, ehrlich gesagt hat mich das Leben mal wieder total überrannt (ja ja, das hat das Leben nun mal so an sich 😉 ).

Herzchen
Erst ein wirklich chaotischer Umzug (immer denk ich, nun geht es nicht mehr chaotischer, aber jeder neue Umzug toppt noch den vorherigen, einleben, eingewöhnen,  meine Erkrankung und die notwendige Umstellung, die das grundsätzlich fürs Leben bedeutet, dann der neue Job, der absolut das ist, was ich immer machen wollte, aber auch dort ist nicht alles Gold.

Und immer noch Heide

Es ist gut, Gewissheit zu haben, sich einer Sache sicher zu sein und ein Ziel zu haben, auf das man zuarbeitet. Und netzwerken, Leute, netzwerken bringt was, denn es tun sich bereits unzählige Möglichkeiten auf <3.

good things

Ich liebe die Gegend, die meisten Menschen im Kultur- und Bildungsbereich sind hier ziemlich cool :). Kleinstadt hat wirklich Vorteile, man geht auf den Markt und trifft zig Bekannte, auch beim Einkaufen ist irgendwo immer ein bekanntes Gesicht, und man lernt so schnell neue Leute kennen, dass man eigentlich immerzu etwas unternehmen könnte, denn es hat immer irgendwer Zeit und Lust dazu. Vielleicht liegt das daran, dass ich einige Zeit hier sehr in der Öffentlichkeit stand, aber wohl hauptsächlich daran, dass ich wohl recht „kommunikationsstark“ bin, wie es in meinen Arbeitszeugnissen immer heißt :D. Eine nette Umschreibung für „knüpft schnell Kontakte und schnattert ohne Punkt und Komma“.

Heide

Ich arbeite zweimal die Woche ehrenamtlich, einmal mit Kindern, einmal mit Senioren, und es macht mir riesigen Spaß. Demnächst gebe ich Kurse an der VHS, aber vorher steht erst einmal der große Event an, den ich nun seit Monaten vorbereite und der mich nun, in der Endphase, um Schlaf und Verstand bringt.

Abgesehen davon bin ich im Moment rundum zufrieden. Kennt ihr das, wenn ihr dieses Gefühl habt, genau am richtigen Ort zu sein und dass alles gerade so sein muss, wie es ist? Ich hatte ganz vergessen, wie gut sich das anfühlt und ich halte dieses Gefühl gerade so fest wie ich nur kann.

Don't blink!

Trotz des wirklich enormen Stresses und der zeitlichen Eingebundenheit komme ich erstaunlich viel zum Lesen (siehe auch HIER). Liegt vielleicht auch an der Badewanne ;). Vielleicht aber auch daran, dass es hier eine wirklich großartige Bibliothek gibt in meiner kleinen Kleinstadt, an dieser Bibliothek könnte sich so manche ein Beispiel nehmen – ich persönlich bin total verliebt, mindestens einmal die Woche dort und habe zuvor noch nie solch engagierte Bibliothekarinnen erlebt (man bedenke, dass ich im Nebenfach Bibliothekswissenschaft studiert habe, das ist also wirklich ein sehr großes Kompliment!). Kaum eine tolle Neuerscheinung entgeht ihnen, und sie holen so manchen bekannten Autor bzw. Autorin hierher in die Heide, sodass ich auch schon viele tolle Lesungen besuchen durfte.

Vor allem aber verschlinge ich derzeit Sachbücher, bilde mich weiter, will immer noch mehr zu dem wissen, was ich tue. Etwas, was in Berlin im Tiefschlaf lag und im eintönigen, depressiv machenden Großstadtalltag unterging.

Immer noch Heide

Überhaupt mache ich wieder vieles, was lange nicht mehr zu meinem Leben gehörte, angefangen bei langen Wanderungen durch Heide, Wald und Moor (Nachtführungen im Moor, was für eine geile Sache, das solltet ihr euch nicht entgehen lassen, wenn ihr mal in der Heide seid!), über Nächte durchlesen, weil das Buch zu spannend ist und Schlaf eh überbewertet wird ;), bis hin zu laaaangen Fahrradtouren, und neuerdings auch nächtlichen Pokémon-Jagden mit einer lieben neuen Freundin 😀
Meinen Serien bin ich natürlich treu, allerdings habe ich hier in der Heide nur DSL via LTE, also mit Datenvolumen, und da überlegt frau sich natürlich dreimal, wofür sie das Datenvolumen nutzt. Frische-Luft-technisch ist das gar nicht mal so schlecht, denn wer draußen rumspiökt, der kann nicht drinnen Datenvolumen verprassen :p

 

Und nun gibts auch wieder Rezensionen, versprochen!

Danke, dass ihr diesem Blog treu geblieben seid, und verzeiht, dass er kurzzeitig auf privat geschaltet war. Die Gründe dafür möchte ich hier nicht erläutern, aber ich habe die Gelegenheit genutzt und dem Blog einen neuen Anputz verpasst, der auch die mobile Ansicht ein wenig angenehmer macht, ich hoffe, es gefällt euch.

Nicht vergessen!

Geschützt: Abschied

Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie sehr ich um diese wunderbare Frau trauere. Sie war ein Vorbild für jeden, der sie traf. Ich habe sie zutiefst bewundert für ihren Mut und ihre Stärke, ihren Kampfgeist und ihr Feingefühl. Trotz ihrer Krankheit hatte sie immer ein offenes Ohr für die Sorgen ihrer Freunde. Sie hat viele Pfotenabdrücke hinterlassen, und sie war für mich da, in den schlimmsten Augenblicken meines Lebens. Die Welt ist ohne sie dunkler, und mein Herz tonnenschwer. Und doch werde ich ihre letzten Worte beherzigen und stets bei mir tragen.

„Was ich sagen will…lebt, liebt weiter…nie aufgeben…immer weiter kämpfen…und ganz viele gute Wünsche von mir zu euch….“

Chaoskatze

Ich habe einen traurigen Auftrag zu erfüllen.

Unsere Chaoskatze hat – wohl schon vor geraumer Zeit – eine Abschiedsbotschaft für Euch verfasst.

Sandra schreibt :

GOODBYE

anscheinend hat es doch nicht sollen sein….

Wenn ihr das hier lest, hat einer meiner Verwandten oder Freunde meine letzte Nachricht abgetippt.

Es kann sein, dass noch weiter geschrieben wird – über das, was passierte und noch weiter passiert, ich weiß es nicht. Das bleibt demjenigen überlassen, der sich dafür entschieden hat.

Was ich nur noch sagen will, ist ein ganz großes DANKE. Eure lieben Kommentare haben mir oft geholfen, neue Kraft zu finden und wieder einen Schritt weiter zu gehen. Durch euch wurde mir oft das Gefühl gegeben, dass es sinnvoll ist weiter zu kämpfen. Dass ich auch etwas Gutes tun kann, nicht nur die Gesellschaft Geld zu kosten. Und genauso habe ich von vielen von euch die Geschichten und Erlebnisse mit gelesen…

Ursprünglichen Post anzeigen 51 weitere Wörter

[KapitelLiebe♡] Adriana Popescu/ Versehentlich verliebt

Heute erwartet euch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡

Da es anscheinend notwendig ist, möchte ich betonen, dass Lisas Meinung und Bewertung allein ihre eigene ist und der der Blogbetreiberin weder entsprechen muss noch in irgendeiner Weise von mir gelenkt wird.

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„Kurz spiele ich mit den Gedanken, ihn mit meiner Reisetasche k.o zu schlagen, um dann mit dem Gepäckwagen Fahrerflucht zu begehen.“

Adriana Popescu: Versehentlich verliebt ©Piper Verlag

Klappentext:
Auf dem Weg nach Berlin bleibt die Reisebuchlektorin Pippa am Stuttgarter Flughafen hängen – und das ausgerechnet über die Feiertage! In der überfüllten Wartehalle lernt sie den ebenfalls gestrandeten Lukas aus Hamburg kennen, und schon bald erwärmt sein frecher Charme ihr chronisch gebrochenes Herz. Dann passiert es: Bevor Pippa es verhindern kann, hat sie sich versehentlich verliebt. Doch wohin geht die Reise für die beiden? Heute noch? Oder erst morgen? Denn der nächste Abflug kommt bestimmt …

Quelle: Piper

Cover:
Das Cover verrät schon mal, dass sich diese lockere Liebesgeschichte am Flughafen abspielt. Die Gestaltung und die Farbwahl ist eher schlicht gehalten, aber nicht zu blass. Es passt ziemlich gut und ist eher unauffällig.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist locker. Man kann das Buch fließend und entspannt lesen.

Inhalt:
Pippa möchte über Weihnachten zu ihren Eltern, doch ausgerechnet an den Feiertagen bleibt sie am Flughafen in Stuttgart hängen.
Schlimmer kann es für die Singlefrau eigentlich sowieso nicht mehr werden, da ihr Exfreund sie betrogen und ihr ein gebrochenes Herz beschert hat. Doch anscheinend meint ihr „Schicksalsbeauftragter“ es gut mit ihr und schickt ihr den charmanten Lukas. Er konnte mit seiner frechen Art und seinen strahlendblauen Augen Pippas gebrochenes Herz in Windeseile höher schlagen lassen. Doch nach einem dummen Fehler kommt alles anders als erwartet!

Meinung:
Diese kurze Liebesgeschichte war schon sehr witzig, dennoch hat es sich an manchen Stellen gezogen. Mir verging manchmal die Lust am Lesen. Vielleicht liegt es daran, dass es nicht wirklich meinem üblichen Genre entspricht?!
Trotzdem hat mir die Protagonistin Pippa sehr gut gefallen! Sie war mit ihrer tollpatschigen, unperfekten Art und ihrem Liebeskummer authentisch, eben keine typische Heldin. Ja, ich konnte mich auch so manchmal mit ihr identifizieren. Ein paar Mal wurde ich auch etwas wütend auf sie, da sie ihrem Exfreund so sehr „hinterhergeheult“ hat, obwohl er sie betrogen hat und sie ihn sogar dabei erwischt hat. Und immer wieder wollte sie ihn zurück haben, was für mich persönlich völlig unverständlich war.

Ansonsten hat mir diese kurze Liebesgeschichte zwischen Pippa und Lukas gefallen, vor allem aufgrund Pippas lustiger Gedankengänge.
Insgesamt fand ich die Protagonisten sehr sympathisch!

Fazit:
Dieses Buch ist etwas für alle, die gerne kurze Liebesgeschichten mit sehr viel Witz lesen.
Meins war es jetzt nicht einhundertprozentig, dennoch habe ich es so manches Mal genossen, in Pippas Kopf schauen zu dürfen und mitzulachen! 🙂

Ich gebe daher 3,5 Buchsterne. 3.5sterne

Eure Kapitel Liebe ♡

 

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Autorin: Adriana Popescu
Titel: Versehentlich verliebt
Verlag: Piper Taschenbuch (10. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492306362

[KapitelLiebe♡] Amy Ewing/ Das Juwel – Die Gabe

Heute erwartet auch an dieser Stelle wieder eine Gastrezension aus dem Bereich Young Adult/Fantasy von der lieben Lisa aka KapitelLiebe ♡

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„Darf ich dir eine Frage stellen, Nummer 197?“, sagt Lucien leise. „Willst du dieses Leben?

Amy Ewing: Das Juwel ©Fischerverlage.de

Klappentext:
Violet lebt in Armut, aber sie hat
eine besondere Gabe.
Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist …

Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken.
Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.

Dieser überwältigende Fantasyroman entführt uns in eine Welt voller Glanz und voller Dunkelheit. Eine Welt, in der eine Gabe ein Fluch sein kann.

Quelle: Fischerverlage.de

Cover:
Das Cover ist ein echter Hingucker, einfach atemberaubend schön! Diese Farbe und das Glitzern laden zum Kauf ein. Als ich es in der Buchhandlung sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Zuerst ein reiner Coverkauf.

Schreibstil:
Geschrieben wird aus Violets Sicht in der Ich-Form, es ist leicht und schnell zu lesen.

Inhalt:
Seit ihrem 12. Lebensjahr wird Violet Lasting in der Verwahranstalt auf ihr zukünftiges Leben als „Surrogat“ vorbereitet. Denn Violet verfügt über besondere Kräfte, die sie als Leihmutter für die adligen Frauen des Juwels unschätzbar wertvoll machen, da diese selbst nicht schwanger werden können.
Doch Violet will dieses Leben nicht, viel lieber würde sie im Sumpf bei ihrer Familie, der sie gewaltsam entrissen wurde, bleiben, auch wenn das hieße, in Armut zu leben. Doch ihr Schicksal ist aufgrund ihrer Gene vorherbestimmt. Schon bald landet Violet als Surrogat in den Klauen der Herzogin, die mit teuren Kleidern und exquistitem Essen darüber hinwegtäuschen will, dass Violet ihre Sklavin ist.

Klingt das für euch auch so schrecklich wie für mich?
Dann willkommen in Violets Welt!
Seit ihrem 12. Lebensjahr weiß sie von ihrer besonderen Gabe und ihrem Schicksal, als Surrogat dienen zu müssen.

Sie muss das Kind für ihre neue Herrin austragen!
Doch Violet wehrt sich gegen dieses Schicksal und muss bald feststellen, dass sie nicht die Einzige ist, die gegen diese alte Tradition ankämpft.

Meinung:
Lasst euch vom glitzernden, mädchenhaften Cover des Buches nicht täuschen, dies ist ein dystopischer, grauenhafter Zukunftsauftakt voller Intrigen, Sklaverei, Hass und Tod, aber auch etwas Liebe.

Amy Ewing hat mich sofort in die Welt von Violet hineingezogen. Nach zwei Tagen lesen war ich so dermaßen geflashed, dass ich mich gar nicht mehr auf ein neues Buch konzentrieren konnte. Endlich mal wieder ein Buch, das mich durchgehend gefesselt hat.

Fazit:
„Das Juwel“ ist eine klassische Jugenddystopie mit einer ungerechten Gesellschaft, einer jungen Heldin, die aufbegehrt und schwer dafür bezahlen muss.
Für Fans von „Die Tribute von Panem“ ist es eine absolute Leseempfehlung!

5 von 5 Lesesterne ☆☆☆☆☆

Eure KapitelLiebe♡

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Autorin: Amy Ewing
Titel: Das Juwel – Die Gabe
Originaltitel: The Jewel
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841421043
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 bis 17 Jahre